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MacBook Pro 16 Zoll: Es geschehen noch Zeichen und Wunder [Kommentar]

MacBook Pro 16 Zoll Apple

Immer, wenn wir einen Kommentar veröffentlichen, läuft es darauf hinaus, was bei Apple alles nicht läuft. Wer nach der Überschrift etwas Ähnliches erwartet, den bitten wir um Entschuldigung, diesen Kommentar angeklickt zu haben, denn es wird ausnahmsweise mal eine Lobhudelei werden. Denn anscheinend geschehen doch noch Wunder bei Apple.

Alle Mann an Bord, der Hype-Train fährt gleich ab

Machen wir uns nichts vor, die Ankündigung des MacBook Pro 16 Zoll als solche kam eher nicht überraschend. Wohl atypisch, aber nicht überraschend. Ich meine, Apple hat dieses Jahr erst neue Chips springen lassen und das 15er aufgemotzt und zwei Hardware-Updates in einem Jahr sahen wir schon lange nicht mehr. Aber dass da etwas im Gange war, davon haben die Gerüchte schon eine Weile erzählt. (Und ich spare mir den obligatorischen Seitenhieb, dass Apple seine Geheimnisse auch schon mal besser gehütet hat. Unter Jobs wäre das nicht passiert!(tm))

Aber das MacBook Pro 16 Zoll liest sich echt toll, so von den Spezifikationen her. 64 GB RAM! 8 TB SSD! 8 Kerne! Eine Grafikkarte, die wenigstens so tut, als wäre sie bemüht! Eine neue Tastatur! Mehr Bang for the Buck! Es ist ja kaum auszuhalten. Es ist ja beinahe, als wenn…

Apple erinnert sich an die Pro-User

Ja, ich möchte es so formulieren: Es ist beinahe so, als hätte sich Apple daran erinnert, dass es tatsächlich User gibt, deren Fokus abseits von Arbeiten liegt, die sich mit 3 bis 5 Tabs in Safari oder Final Cut Pro subsumieren lassen. Wie lange musste man Apple auf Knien dankbar sein, dass die MacBook „Pro“ mit 16 GB RAM ausstattbar waren? Vorbei. Erst 32, jetzt sogar 64 GB. In einem Laptop. Der Nerd in mir bekommt weiche Knie.

Ich bin beispielsweise jemand, der Safari mit Leidenschaft nicht leiden kann. Es sind so viele Kleinigkeiten, die mich stören. Auf Keynotes sieht das ja immer alles ganz toll aus, aber in der Praxis macht die Konkurrenz einfach einen besseren Job (no hard feelings, nutzt was ihr wollt, ich fange keinen Streit an). Und ich bin ein Tab-Messi. Ich habe unzählige Tabs permanent geöffnet. Weil ich sie auch erst schließe, wenn sie wirklich erledigt sind und das kann dauern. Nun ist gleichzeitig Chrome nicht gerade für seine Sparsamkeit berühmt (und macOS nicht für sein effizientes Speicher-Management – keine gute Mischung). Also mal abgesehen davon, dass 16 GB unter Windows wesentlich weiter reichen würden als auf dem Mac, ist es daher nur zu begrüßen, dass man 64 GB zumindest haben kann. Das lässt sich Apple zwar gut bezahlen. Aber andererseits ist die Anschaffung eines neuen Macs für mich eine Investition. Und ich möchte nach 5-7 Jahren keinen neuen kaufen müssen, weil der alte auf dem Zahnfleisch kriecht – das wäre auch schlecht für den Wiederverkaufswert. Sondern lieber, weil sich Anforderungen ändern, weil es coole neue Gimmicks gibt oder eine neue Plattform zukunftssicherer erscheint (hust, ARM).

Eine Tastatur, die funktioniert?!

Widmen wir uns kurz dem Elefant im Raum, der Tastatur. Ich für meinen Teil kam mit der Butterfly-Tastatur gut klar. Kollege Lukas auch. Anscheinend waren wir beiden die einzigen auf diesem Planet, die die Tastatur tatsächlich gemocht haben. Sei es drum. Aber das Magic Keyboard, das Apple als lose Tastatur verkauft (speziell die mit Ziffernblock), ist meine Lieblingstastatur. Sie hat das Apple Aluminium Keyboard vom Thron gestoßen, man gewöhnt sich dann halt doch schnell dran, dass die Tasten nicht ganz so weit reisen und stabiler unter den Fingern liegen. Und diese Tastatur hat Apple allem Anschein nach ins MacBook Pro 16 Zoll gepackt – jedenfalls wenn man der Pressemitteilung glauben möchte. Damit wäre ich vollkommen ok. Lukas und ich bekommen etwas, das die besten Eigenschaften des Butterfly-Keyboards beibehält und alle anderen eine Weiterentwicklung dessen, was sie schon immer toll fanden. Das beste aus zwei Welten. Wie Cola mit Orange. Nur ohne Zucker.

Aber mal Ernst beiseite. Apple hat noch mehr tolle Sachen mit der Tastatur gemacht. Offenbar war ja der Esc-Knopf auf der Touch Bar der allergrößte Kritikpunkt. Mir wars egal. Aber was mir nicht egal war, ist die grauenhafte Anordnung der Pfeiltasten. Endlich behoben. Endlich wieder wie in der guten, alten Zeit. Danke Apple!

An dieser Stelle sei übrigens erwähnt, und das sage ich nach drei Jahren mit MacBook Pro und Touch Bar: Von mir aus hätten sie die Touch Bar auch wieder durch F-Tasten ersetzen können, wie im MacBook Air. Touch ID ist ein großer Mehrwert, aber die Touch Bar ist nach wie vor eher halbherzig und haptisches Feedback und eine Emulation einer echten Taste (z.B. wie Force Touch auf der Apple Watch) würde ungewollte Eingaben (speziell die Steuerelemente über der Rücktaste beim Versuch, selbige blind zu ertasten) vermeiden. Aber man kann wohl nicht alles haben.

Sag nicht, du hast so’n Ding bestellt?

Wäre es so schlimm, wenn es so wäre? Ja, ich habe mir ein MacBook Pro in 16 Zoll bestellt. Und ja, ich hatte auch ein Support-Ticket bei der Bank, weil es nicht so ganz oft vorkommt, dass die Kreditkarte fünf Riesen auf einmal abbuchen muss. Allerdings, bei allem Hype, habe ich das Gerät ausdrücklich mit der Option gekauft, vom Rückgaberecht Gebrauch zu machen. Denn ich suche einen Ersatz für meinen 2015er iMac 27 Zoll. Dieser läuft mit zwei externen 4K-Bildschirmen und weil der Bildschirm vom MacBook eher unbrauchbar ist (weil weit weg und recht klein, auf dem Schreibtisch jedenfalls), wird es wohl auf einen dritten hinauslaufen. Technisch gesehen geht das wohl. Aber technisch gesehen konnte auch das 2016er MacBook Pro zwei 4K-Bildschirme ansteuern. Praktisch war die Grafikkarte damit aber komplett überfordert. Und da sich der Mac Pro noch etwas verzögert – und zwar bis lange nachdem mein neuer Laptop geliefert werden soll – kann ich ja schauen, ob die Konstellation MBP und kein Mac Pro oder Mac Pro und dafür altes MBP behalten das Rennen macht.

In jedem Fall – dieses Versprechen hat mir unser Managing Editor abgerungen – werdet ihr nach Ankunft des MacBook Pro hier erfahren, ob es meinen enormen Anforderungen gewachsen ist. Und je nach Ausgang des Tests, habe ich dann vielleicht sogar wieder etwas zu meckern. Mal sehen.

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Toni Ebert
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8 Kommentare zu dem Artikel "MacBook Pro 16 Zoll: Es geschehen noch Zeichen und Wunder [Kommentar]"

  1. the wolf 14. November 2019 um 17:33 Uhr ·
    Mac Pro, MacBook Pro, 3 Bildschirm……Ticket bei der Bank??? Wenn das nicht der Arbeitgeber zahlt, muss sich aber was anderes lohnen!
    iLike 0
    • Toni Ebert 14. November 2019 um 17:43 Uhr ·
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  2. iPhoner 14. November 2019 um 17:41 Uhr ·
    Glaube nicht dass die aktuellen Geräte die allseits geschätzte Lebensdauer (5 + x Jahre) noch so mitmacht. Da abgesehen von Speicher-Erweiterung (nicht zwingend) auch kein wirtschaftlicher Akkutausch (nach 5 Jahren zwingend) mehr möglich ist. Und für den privaten Gebrauch 2.700€ auf 5 Jahre?!? Auch schade, dass diese neue Tastatur nur in den MBP’s bleibt;(
    iLike 2
    • Toni Ebert 14. November 2019 um 17:45 Uhr ·
      Also die Geräte, die ich jetzt habe, sind mit Ausnahme des iPhone und iPad allesamt in genau der Altersklasse (bzw. nah dran). Ich würde schon erwarten, dass auch das neue MBP so lange mitmacht. Ehrlicherweise muss man in meinem Fall sagen: Von „privatem Gebrauch“ kann man nicht so sehr reden. :)
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    • nooblucker 14. November 2019 um 19:13 Uhr ·
      Das ist ein MacBook Pro für Professionelle User, für den privaten Gebrauch ist das wirklich nicht gedacht.
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      • wixXxa 14. November 2019 um 19:46 Uhr ·
        Wo hast Du das denn her?
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      • Ghost987 14. November 2019 um 20:12 Uhr ·
        Er hat doch recht !
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      • Loftus Cheek 15. November 2019 um 08:45 Uhr ·
        Dann sollte Apple auch ein MacBook 16 Zoll für Privatnutzer anbieten. Mir ist einfach 13 Zoll zu klein und Pro für meine Anwendungsgebiete zu oversize
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