Auf Anweisung der Behörden: Apple wirft populäre Podcast-Apps aus chinesischem App Store

Apple hat mehrere populäre Podcast-Apps aus dem chinesischen App Store entfernt. Dies geschah auf Anweisung der chinesischen Internetverwaltungsbehörde. Zur Begründung hieß es lediglich allgemein, über die Apps seien illegale Inhalte zugänglich gewesen.
Apple hat abermals im Sinne der chinesischen Behörden in den App Store eingegriffen. So wurde zuletzt die App Pocket Casts aus dem chinesischen App Store entfernt.
Pocket Casts gehört zu den Urgesteinen der Podcast-App-Szene und blickt auf eine jahrelange Geschichte zurück, während der die Anwendung stetig weiterentwickelt wurde. Die Anwendung zählt rund um die Welt Millionen Installationen. Nutzer in China können die App weiter nutzen, erhalten jedoch nicht mehr kommende Updates und Neuinstallationen sind nicht länger möglich.

Pocket Casts has been removed from the Chinese App store by Apple, at the request of the Cyberspace Administration of China. We believe podcasting is and should remain an open medium, free of government censorship. As such we won’t be censoring podcast content at their request.

— Pocket Casts (@pocketcasts) June 11, 2020

Pocket Casts habe eine Selbstzensur seines Katalogs nie in Betracht gezogen, unterstrichen die Entwickler.

Chinesische Behörden sprechen von illegalen Inhalten

Erneut folgt Apple hier recht zügig einer entsprechenden Weisung chinesischer Behörden der Internetüberwachung. Diese hatten erklärt, über die App Pocket Casts seien illegale Inhalte zugänglich gewesen. Auch die App Castro war mit Verweis auf diesen Umstand aus dem App Store entfernt worden. Tatsächlich kommt dieser Schritt nicht überraschend, da es zu so gut wie jedem politischen oder gesellschaftlichen Thema Podcasts gibt und die Liste der von der chinesischen Führung im chinesischen Internet mit aller Macht zensierten Themen lang ist und noch weiter wächst. Ob die Demokratiebewegung in Hongkong, der Umgang des Regimes mit Minderheiten oder unerwünschte außenpolitische Themen, an Podcasts mit chinakritischen Inhalten herrscht kein Mangel.
Zuvor wurde Apple bereits wiederholt kritisiert, weil es den Wünschen der chinesischen Regierung zumeist klaglos nachkommt, um sein wichtiges Chinageschäft zu stützen. Apple beruft sich in diesen Fällen stets auf die Einhaltung lokaler Gesetze.

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