Wie gehen App-Entwickler mit dem Vaping-Ban im App Store um?
Es ist wohl der Albtraum jedes App-Entwicklers. Nach jahrelanger Arbeit fliegt seine Anwendung von einem Tag auf den anderen aus dem zweitgrößten App-Marktplatz der Welt. Genau das passierte Ende 2019 hunderten von Vaping-Apps für iOS. Vorangegangen war in den USA eine Kontroverse über die Gefahren von Liquids. Zahlreiche Entwickler sahen ihre Einnahmen über Nach einbrechen. Glück hatte damals, wer mit seiner App auch bei Android erfolgreich war. Aber die Änderung der Nutzungsbedingungen erwischte auch viele iPhone-Besitzer kalt. Denn einige Vapes lassen sich nur über eine App steuern. Obwohl es in der Vaping-Gemeinde einen Aufschrei gab, blieb Apple hart. Die gelöschten Apps wurden nicht wiederhergestellt. Und so mussten die Entwickler kreativ werden, um sich zumindest einen Teil ihrer Kundschaft zurückzuholen. Ein Blick auf das aktuelle App-Angebot zeigt, dass dies vielen von ihnen gelungen ist.
Web Apps für iPhone-Besitzer
Einige beliebte Apps sind heute als Web Apps verfügbar. Dazu gehört beispielsweise die Anwendung der Vaporizer-Marke Pax, mit der Nutzer die Temperatur und die Dosis ihres Geräts einstellen können. Auch die beliebte App e-Liquid Recipes ist für iOS-Nutzer jetzt über den Browser erreichbar. Dort können sie individuelle Rezepte für Liquids zusammenstellen und erhalten Informationen über die Stärke, das Aroma und die Dampfeigenschaften ihrer Kreation. Das ist besonders wichtig für Nutzer, die gerne CBD verdampfen. Denn auch wenn die Auswahl an CBD Liquid bei Zamnesia und ähnlichen Shops immer größer wird, gibt es bei weitem noch nicht so viele Geschmacksrichtungen wie bei Nikotin Liquid. So finden CBD-Fans problemlos Geschmacksrichtungen wie Kiwi Skunk oder Mango Kush. Aber so etwas einfaches wie Kokosgeschmack müssen sich Vaper selbst zusammenmischen. Dank Web Apps ist das auch für iOS-Nutzer kein Problem.
Weiter unter anderem Namen
Andere Apps sind mit neuem Namen in den App Store zurückgekehrt. So zum Beispiel das Programm Vape Tools, das zu den umfangreichsten Anwendungen für die Modding-Gemeinde zählt. Die App liefert ihren Nutzern Informationen zu verschiedenen Arten, den Glühdraht im Vaporizer zu wickeln. Dazu gehört auch die Berechnung des elektrischen Widerstands in Abhängigkeit von Durchmesser und Länge des Drahts. Die App nimmt Vapern also viel Arbeit ab und ihre Löschung war für Nutzer mehr als ärgerlich. Vape Tools ist unverändert im Play Store verfügbar. Seit einiger Zeit ist die App unter dem Namen Coil Builder aber auch wieder im App Store erhältlich. Allerdings sind die Funktionen im Vergleich zur früheren Version stark eingeschränkt. Die Informationen zu Liquids und Dampfverhalten fehlen vollständig.
Vaping Undercover
Die Namensänderung alleine reicht also ganz offensichtlich nicht aus, um die Freigabe für den App Store zu erhalten. Auch der Inhalt darf nicht mehr direkt im Zusammenhang mit dem Vapen stehen. Und so haben andere Apps nicht nur ihren Namen, sondern auch die Beschreibung ihrer Inhalte völlig verändert. Vaffle, das soziale Netzwerk der Vaper-Community, heißt im App Store jetzt Vfamily und sieht aus wie jedes andere soziale Netzwerk. Nur wer die Anwendung schon kennt, weiß, worum es wirklich geht. Auf der App LQD konnte man früher den Geschmack bestimmter Liquid-Sorten bewerten. Heute kann man hier nur noch künstliche Aromen beurteilen. Hinweise auf den Zusammenhang zum Vapen fehlen völlig – die Nutzer dürften den Sinn aber sehr wohl verstehen.
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