Audacity verstört Nutzer mit neuen Datenschutzbestimmungen: Vorwurf der Spyware steht im Raum
Wer viel mit Audiospuren hantiert oder einen eigenen Podcast betreibt, dürfte von Audacity definitiv schon einmal gehört haben. Die Freeware, die 2000 an den Start ging und für macOS sowie Windows gleichermaßen verfügbar ist, erfreute sich großer Beliebtheit, im Prinzip ist das auch heute noch so. neue Datenschutzbestimmungen lassen aufhorchen und treiben den Nutzern Sorgenfalten auf die Stirn.
Neue Datenschutzbestimmungen seit dem 02. Juni aktiv
Audacity ist ein Open Source-Projekt und läuft derzeit noch darunter. Doch die Muse Group übernahm die Software und sorgt seitdem regelmäßig für Irritationen. Unter anderem will man Audacity auf deutlich mehr Plattformen implementieren, als dies derzeit der Fall ist. Dazu bedarf es aber der entsprechenden Zustimmung aller beteiligten Entwickler, etwa auch für iOS.
Wesentlich gravierender sind aber die neuen Datenschutzbestimmungen, die Anfang Juni ausgerollt worden sind und die Anwender arg irritiert zurückgelassen haben. In der Erstfassung war unter anderem davon die Rede, nahezu alle relevanten Telemetriedaten, so auch die IP-Adresse des Rechners, pauschal zu erfassen um so im Falle bei Anfragen durch Strafverfolgungsbehörden entsprechend Auskunft geben zu können. Problematisch war aber vor allem die ungemein schwammige Formulierung, sodass nicht ersichtlich wurde, welche Daten genau für welchen Zweck gesammelt werden.
Anbieter reagiert
Die Sachlage sorgte dafür, dass die Anwender von Audacity regelrecht Sturm liefen und sich vor allem auf reddit sowie GitHub enormer Widerstand formierte – dieser scheint sein Ziel erreicht zu haben. Man wolle weder die Daten verkaufen noch anderweitig nutzen. Die gesammelten Daten seien zudem sehr begrenzt, so werde die IP-Adresse der Nutzer lediglich anonymisiert gespeichert und auch nach 24 Stunden gelöscht. Darüber hinaus erfasse man standardmäßig nur die Betriebssystemversion und den Prozessortyp. Strafverfolgungsbehörden sollen nur dann einen Zugriff auf die Nutzerdaten bekommen, sofern ein richterlicher Beschluss vorliegt.
Immenser Vertrauensverlust
Die Korrektur sorgt nicht gerade dafür, das verloren gegangene Vertrauen wieder zurückzuerlangen und feuert den Streit seit der Übernahme, der in der Gemeinde herrscht, weiter an. Wer den neuen Datenschutzbestimmungen nicht zustimmen will, kann via GitHub eine ältere Version installieren. Darüber hinaus diskutieren unabhängige Entwickler, einen neuen Ableger in Eigenregie zu programmieren.
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1 Kommentar zu dem Artikel "Audacity verstört Nutzer mit neuen Datenschutzbestimmungen: Vorwurf der Spyware steht im Raum"
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Onkel Sam 6. Juli 2021 um 20:10 Uhr ·Und tschüss Audacity!iLike 5