M1-MacBook-Air nach 1 Jahr: Mein „next big thing“ des Jahrzehnts
Testberichte erscheinen meist knapp nach Marktstart eines Produktes. Das mag für das jährlich neue iPhone mit marginalem Funktionszuwachs genügen. Gleichzeitig sorgt es aber dafür, dass große Fortschritte völlig untergehen. Das ist der Grund für diesen Langzeitbericht über mein MacBook Air.
Vor rund 10 Jahren bin ich von Windows-Rechnern auf den Mac umgestiegen. Über die Jahre hinweg habe ich mit fünf verschiedenen Macs gearbeitet. Das Argument war nie die Hardware, es war stets macOS. Seit 2020 jedoch ist der Mac eines der wenigen Apple Produkte für mich, welche die Konkurrenz mit Hardware und Software gleichermaßen ausstechen können. Der Grund dafür: Apple Silicon.
Der M1-Chip ist der einzige Aspekt, auf den ich in diesem Review eingehen werde. Denn er ist für alle Hauptpunkte verantwortlich, die meine obige These der überlegenen Hardware stützen. Und apropos Hardware: Ich benutze das MacBook Air M1 2020 mit 16 GB RAM und 256 GB großer SSD. Es wird 100% der Zeit für die Arbeit eingesetzt. Entsprechend bewerte ich das Gerät als reines Werkzeug, nicht etwa als Bildschirm für Netflix.
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Wenn die Akkuanzeige irrelevant wird
Die Ausdauer dieses Laptops ist kaum zu glauben, wenn man ihn selbst nicht benutzt. Im Durchschnitt hält mein MacBook Air rund 10 Stunden im Dauerbetrieb mit einer Akkuladung durch. Es gibt indessen auch Tage, an denen es 12 oder 15 Stunden läuft, ohne einmal an den Strom zu müssen. Folgendes Diagramm veranschaulicht das eindrucksvoll:
Meine Akkukapazität liegt übrigens nach einem Jahr bei noch 97 %. Ich versuche hier aber weniger auf Zahlen, als auf das Gefühl einzugehen. Da ist im Alltag nämlich entscheidender. Meine früheren MacBooks hielten teilweise auch lange durch. Jedoch wusste ich: Ein großer Export, zwei Videotelefonate hintereinander oder auch 10 parallel geöffnete Programme und ich muss zumindest recht bald nachladen. Nach einem Performance-Peak standen gut und gerne 30 % weniger auf der Akku-Uhr.
Das MacBook Air hingegen lade ich meist bei 10 % Restladezustand, nicht selten erst bei 2 % wieder auf. Es liegt daran, dass man nach der Ladezustandswarnung – wenn sich die Batterie im Menü rot färbt – noch entspannt 20 bis 30 Minuten weiterarbeiten kann.
Noch zwei interessante Beobachtungen zur Akkulaufzeit im Alltag: Grundsätzlich suche ich mir zum Beispiel in meinem Co-Working-Space nicht mehr jene Plätze mit Steckdose aus, sondern die leisesten Plätze ganz hinten ohne Strom. Denn da kann ich mit einem vollgeladenen Gerät auch den ganzen Tag sitzen. Und zwar auch, wenn wiedererwarten ein zweistündiges Zoom-Meeting ansteht. Auch das früher übliche „Aufladen für morgen“ am Vorabend entfällt in der Regel. Wenn ich mit nur 60 % in den Tag starte, kann ich dennoch einige Stunden ohne Stromzufuhr arbeiten.
Das iPhone-Feeling auf dem Desktop
Wir haben uns mit den neuesten Smartphones und Tablets an vieles gewöhnt: Unter anderem an einen fehlenden Lüfter, obwohl eine enorme Performance unter der Haube schlummert. Zuweilen hochdrehende CPU-Kühler waren bis vor kurzem völlig normal, wenn man am Mac mehr als Netflix guckte.
Das iPhone-Feeling umfasst jedoch auch das Starten von Apps ohne Verzögerung. Auf dem Desktop sind einige Sekunden Startzeit einer App normal. Der M1-Chip öffnet Apps jedoch oft in unter einer Sekunde. Das resultierende Gefühl ist, dass man ohne Pause durchnavigieren kann. Von morgens bis abends. Es gibt keine Verzögerung. Kein künstliches Ausbremsen des Workflows. Man öffnet, schließt, kopiert, wischt, setzt ein, schreibt, klickt in einem Zug. Wie auf dem iPhone eben auch.
Gerade beim Arbeiten rückt das Gerät selbst in den Hintergrund. Es geht nur mehr darum, wie schnell und wie effizient man Dinge erledigen kann. Ein schnellerer Computer, der länger hält, heißt nicht selten auch mehr Geld in weniger Zeit.
Ich gehe auch in diesem Absatz mehr auf das Gefühl im Alltag ein als auf wirkliche Zahlen. Wer sich für Performance-Wettbewerbe zwischen Apple Silicon und Intel interessiert, kann mein damaliges Review sowie etliche andere Tests durchlesen. Das MacBook Air ist jedenfalls der erste Mac, der mir das Gefühl gibt, ich kann ihn unter keinen Umständen auslasten. Meine Arbeitsleistung ist das Limit, nicht jene des MacBooks. Und keine Sorge, ich hatte bereits mit den teuersten MacBook Pros und iMacs gearbeitet, die allesamt nach einigen Monaten in den gewohnten Trott verfallen sind: Zuweilen hängt und klemmt es eben. Nicht so beim Apple Silicon-Gerät.
Fazit
Ich könnte nun noch Vorteile wie die herausragende Tastatur und Nachteile wie die für Videocalls absolut peinliche Webcam anführen. Doch relevant bleibt wie oben erwähnt der Chip. Ist dieser revolutionär? Vielleicht. Macht er alle anderen MacBooks obsolet und sollte jeder Mac-Nutzer schnell wie möglich wechseln? Auf keinen Fall. Und so sollte dieser Artikel auch nicht verstanden werden.
Der M1-Chip hievt das MacBook für mich aber in eine neue Produktkategorie. Eine Kategorie, die mich dank macOS meine Arbeit so produktiv machen lässt, wie ich es möchte. Aber gleichzeitig auch eine Kategorie, die mich ähnlich dem iPad keinen Gedanken an unzureichende Leistung oder Batterie im Alltag verschwenden lässt. Diese Kombination gab es bislang nicht.
Wenn ich diesen Artikel in einem Satz zusammenfassen müsste: Die Apple-Silicon-Macs sind die einzigen Apple-Produkte, für die ich ohne Zögern auch den doppelten Preis bezahlen würde.
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7 Kommentare zu dem Artikel "M1-MacBook-Air nach 1 Jahr: Mein „next big thing“ des Jahrzehnts"
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Max 19. September 2021 um 16:29 Uhr ·Ich hab das M1 Air jetzt auch seit letztem Jahr und kann es nur empfehlen. Leider habe ich nur die 8GB Ram und die reichen schon bei umfangreichen Office Aufgaben nicht immer ausiLike 10
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Domi 19. September 2021 um 16:33 Uhr ·SameiLike 0
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Internet=Neuland 19. September 2021 um 17:44 Uhr ·Echt? Ich überlege mir einen iMac zuzulegen und dachte 8GB reichen locker 😅iLike 3
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iPhoneDan 19. September 2021 um 19:05 Uhr ·Die 8 GB RAM reichen auch locker! Schau dir ein paar Tests bei YouTube an. 8GB im Alltag reichen dicke aus. Wenn nicht wäre das Air auch nicht die richtige Wahl ;)iLike 7
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Ingo Knito 20. September 2021 um 11:06 Uhr ·8 GB mögen jetzt ausreichen. Wer aber das Gerät ein paar Jahre nutzen möchte, sollte sich besser für die Zukunft wappnen und besser 16 GB nehmen.iLike 0
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TomW 19. September 2021 um 19:51 Uhr ·Bei welchen Office-Aufgaben soll das denn nicht reichen? Wir haben im Büro auch nur die 8GB Modelle und die reichen da locker. Bei Videobearbeitungen kann es natürlich schon knapp werden.iLike 0
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Jürgen Ebbing 20. September 2021 um 07:32 Uhr ·Ich arbeite seit 6 Monaten am M1 8Gb 512. Adobe Lightroom ist ein Graus. Drucker im Netzwerk laufen teilweise nicht. Schriften in Adobe Indesign werden oft nicht geladen weil die Namen nicht passen. Outlook reagiert oft träge und Software für VPN lies sich nicht installieren – wir haben mehrer Alternative Apps ausprobiert und dann eine Lösung gefunden. Apple Finalcut rennt so schnell das ich erschrocken bin und die Akkulaufzeit ist toll. Ich bin endtäuscht da es an vielen Ecken hakt. Das ist aber ehr ein Softwareproblem. Daher empfehle ich den M1 noch nicht für die Arbeit. Da ist mein MBP vom letzten Jahr produktiver.iLike 0