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Produktcheck: Die 1More Evo – tws In-Ears mit LDAC-Support getestet

Auch wenn es abgedroschen klingt, mit den AirPods machte Apple komplett kabellose In-Ears salonfähig. Mit den AirPods Pro brachte der Konzern zudem noch ANC in die kleinen Ohrstöpsel. Seitdem ist aber viel Zeit vergangen und auch andere Mütter haben schöne Töchter – will sagen, der Wettbewerb hat aufgeholt. Damit kommen wir zu den Evo von 1More, die mit Unterstützung für High-Res-Audio kommen. Da war doch was….

1More – wer ist das?

1MORE wurde erst 2014 in den USA von seinem Chairman, Dave Russell, und CEO, Tim Burton gegründet und konnte sich dank einer strategischen Partnerschaft mit Xiaomi als erster Kopfhörerhersteller eine THX-Zertifizierung sichern. Dies war die Grundlage, um in den letzten vier Jahren insgesamt 12 CES Innovation Awards abstauben zu können. Damit das Ganze auch soundtechnisch ins Ohr geht, hat man sich zudem die Dienste des vierfachen Grammy-Gewinner Luca Bignardi gesichert.

Was kommt bei euch an?

Die Evo, die wir in Schwarz bekommen haben, werden in einer absolut hochwertigen Verpackung aus Kartonage geliefert, wo der Hinweis zu High-Res-Audio gleich einmal die Richtung aufzeigt, auf der Rückseite gibt es noch (nahezu) alle technischen Informationen dazu

Aufgeklappt, wird man von den Kopfhörern selbst sowie technischen Skizzen, die während der Entwicklung der Evo anfielen, begrüßt.

Aufgeklappte Verpackung

Damit kommen wir zum Lieferumfang: Wir haben die Evo in Schwarz, das wirklich kompakte Ladecase, insgesamt fünf Silikon-Tipps, ein USB-C-auf-USB-A-Ladekabel und eine Bedienungsanleitung und eine Garantiekarte. Alles dabei und alles drin.

Lieferumfang Evo

Kommen wir noch kurz zu Haptik, Design und Verarbeitung. Die Evo sind optisch richtig gelungen, bei unserem Modell in Schwarz sind die wichtigen Mikrofone sowie die Einfassung der Touchoberfläche mit einem schönen Bronzeton farblich abgesetzt. Das dezente Logo rundet den hochwertigen Eindruck ab.

Das Gehäuse der In-Ears besteht ebenfalls aus mattem Kunststoff. In Summe sind die Evo hervorragend verarbeitet, das gilt auch für das Case. Der USB-C-Anschluss auf der Rückseite ist sauber verarbeitet, doch das eigentliche Highlight ist der Schriftzug. Der ist im gleichen bronzenen Farbton quasi eingraviert.

Die wichtigsten Specs

Bevor wir richtig ins Detail gehen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf das Datenblatt. Kurz deshalb, weil wir uns auf die wichtigsten Spezifikationen konzentrieren:

  • 10 mm Treiber mit Audio-Tuning von 4-fachem Grammy-Gewinner Luca Bignardi
  • Balanced-Amature-Treiber
  • Frequenzband von 20 Hz bis 40 kHz
  • Bluetooth 5.2 mit Unterstützung für SBC, AAC und LDAC
  • IPX5-zertifiziert (resistent gegen Schweiß und Regen)
  • Dual-Device-Konnektivität (experimentelles Feature)
  • Adaptives Active Noise Cancelling, Geräusche werden um bis zu 42 dB reduziert
  • 48 mAh großer Akku mit bis zu 5,5 Stunden Laufzeit bei ANC, ansonsten 8 Stunden Laufzeit
  • 450 mAh großer Akku im Ladecase, Gesamtlaufzeistung liegt bei 28 Stunden (Case und Kopfhörer voll aufgeladen)

Kommt mit App

Die Einrichtung am iPhone geht spielend leicht: Ausgepackt und aufgeklappt, befinden sich die Evo direkt im Einrichtungsmodus. Man nimmt diese heraus und sie sollten im Bluetooth-Menü auftauchen. Damit könnte man direkt loslegen, doch eine App gehört zum guten Ton – so auch bei 1More. Die lässt sich flott aus dem iOS App Store runterladen und ermöglicht es, die Kopfhörer granular einzustellen. Das Meiste davon ist selbsterklärend, weshalb wir auf die Bilderstrecke verweisen.

Zwei Sachen wollen wir aber dennoch gesondert erwähnen. Neben der (nahezu) fehlerfreien Übersetzung ins Deutsche ist die App auch für das iPad optimiert. Hier ist zwar nur der Hochkant-Modus verfügbar, aber immerhin. Das eigentlich spannendere Feature der App ist aber die Sound ID. Die Idee dahinter ist simpel: Jeder Kunde verfügt über ein individuelles Hörvermögen und nimmt Musik anders wahr. Warum also nicht den Klang anpassen? Genau das macht Sound ID und besonders gut gefällt uns der gewählte Kompromiss. Andere Hersteller setzen auf einen Hörtest, der in absoluter Stille absolviert werden muss. 1More hingen lässt euch das bevorzugte Genre auswählen und spielt dann kurze Sequenzen ein, die zwei unterschiedliche Klangfärbungen haben.

Hier wählt ihr mithilfe des Schalters aus, was euch besser gefällt. Das wiederholt sich fünfmal und so wird die Sound ID zusammengesetzt. Das ist deutlich alltagstauglicher und nach Beendigung wird die Sound ID auf die Kopfhörer gespielt. Damit steht der individuelle Sound unabhängig vom Wiedergabegerät zur Verfügung. Last but not least werden natürlich auch Firmwareupdates der Kopfhörer über die App eingespielt.

Apple Lossless in hoher Auflösung macht endlich Sinn

Für Apple Music führte der iPhone-Konzern Apple Lossless in hochauflösender Qualität ein, nur keines der aktuellen AirPods-Modelle kann dies abspielen. Die Evo von 1More sind dank LDAC und Bluetooth für High-Res zertifiziert und das hört man direkt bei den ersten Tönen. Dafür hat der Autor dieser Zeilen seine bewährte Playlist extra zu Apple Music migriert, Interessenten können hier (Affiliate-Link) darauf zurückgreifen, und die Auflösung wurde auf Hi-Res Lossless (ALAC mit bis zu 24-bit/192 kHz eingestellt.

Beeindruckend ist die Kraft der Kopfhörer und das in jedem Genre und in allen Tonlagen. Mitten, Höhen und Bässe lassen sich sauber auseinanderdividieren und bei keiner Lautstärke oder Musikrichtung hat man das Gefühl, dass der Kopfhörer angestrengt klingt. Die Aggressivität von Eminem bei „Not Afraid“ kommt ebenso klar rüber wie die hypnotische Bassgitarre von The Who im Song „Eminence Front“. Und auch die breite Bühne beherrscht der Evo, wie man im Drum-Solo von Phil Collins „In The Air Tonight“ hören kann – ganz ohne Taschenspielertricks wie Spatial Audio. Wir haben selten einen In-Ear bei uns in der Redaktion gehabt, der so ruhig, so souverän mit allen möglichen Genres fertig wurde. An dieser Stelle müssen wir festhalten, dass die AirPods Pro wie Billigheimer klingen.

Noch ein Wort zum Multidevice-Support: Dieser muss manuell aktiviert werden und ist laut Hersteller eine „Experimentelle Eigenschaft“. In unserem Dauertest war die gleichzeitige Verbindung zwischen einem iPhone 12 Pro Max und einem iPad Pro 2021 hervorragend und dauerhaft stabil. Dabei springt der Kopfhörer intelligent zwischen den Geräten hin und her, je nachdem, wo eine Wiedergabe oder ein Telefonanruf eingeht.

„Wind Noise Reduction“ lautet das Zauberwort

Die Evo können nicht nur hochauflösende Musik abspielen, sie kommen auch mit Active Noise Cancelling. Gleich satte fünf verschiedene Modi bietet der Hersteller an, die entweder über die App oder mithilfe einer Tippgeste eingestellt werden können. In Summe ist das ANC wirklich beeindruckend leistungsstark, unserer Meinung nach über dem Niveau der AirPods Pro. Doch zwei Modi haben uns besonders gut gefallen, die wir uns auf jeden Fall für die AirPods Pro 2 wünschen.

Da wäre einmal der Modus „Adaptiv“: Hier nehmen die drei Mikrofone pro Ohrstück die Außengeräusche auf und messen, wie laut diese sind. Basierend darauf wird das ANC angepasst und zwar dynamisch. Werden die zu überdeckenden Geräusche lauter, wird die Geräuschunterdrückung intensiviert und umgekehrt. Insofern praktisch, da ANC hier und da für ein beklemmendes Gefühl wie unter einer Saugglocke sorgen kann – das menschliche Ohr und damit die Sinne des Menschen sind nicht für vollständige Stille gemacht.

Das eigentliche Highlight ist aber der Modus „Wind Noise Reduction“: Wer mit seinen AirPods Pro häufig auf dem Rad fährt, kennt das Problem. Das Rauschen des Windes ist ziemlich laut und unangenehm, richtiggehend kratzig. Genau hier setzt der WNR-Modus, wie er in der App abgekürzt wird, an. Wie genau das umgesetzt wird, konnten wir nicht herausfinden. Wir gehen aber davon aus, dass 1More die Empfindlichkeit der Mikrofone reduziert und gleichzeitig einen anderen Algorithmus verwendet. Wie dem auch sei, es ist eine absolute Wohltat.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeiten haben wir nicht mit der Stoppuhr gemessen, dennoch können wir diese bestätigen. Mit ANC hielt der Evo etwas mehr als 5 Stunden durch, das passt also. Auch die Werte des Quickcharging scheinen der Herstellerangabe zu entsprechen. Für die Gesamtakkulaufzeit von bis zu 28 Stunden ist das Case schön kompakt und passt locker in die Hosentasche.

Ladecase AirPods Pro vs. Evo von 1More

Das haben wir bei den PaMu Slide 2 von Padmate zuletzt anders gesehen. Übrigens, das Case lässt sich auch drahtlos dank Qi aufladen.

Was uns sonst auffiel

Über die App haben wir schon ein paar grundlegende Worte verloren, dennoch sind uns hier noch ein paar Dinge ins Auge gefallen. Da wären einmal die beruhigenden Klänge, die man zur Steigerung der Konzentration abspielen kann. Das verbuchen wir als nettes Gimmick. Deutlich interessanter ist da schon die Funktion „Intelligentes Einbrennen“: Vereinfacht gesagt, muss ein Lautsprecher bzw. eine Membran über einen gewissen Zeitraum Musik abspielen, um sein volles Potenzial zu entfalten. Dieser Vorgang an sich ist in der Hi-Fi-Gemeinde Bestandteil heftiger und vor allem kontroverser Diskussionen, aber dennoch ein nettes Detail – zeigt es doch auf, dass 1More den Evo wirklich als Kopfhörer für Hi-Fi verstanden wissen möchte.

Telefonieren kann man mit den Evo übrigens auch: Die Stimmen kommen auf beiden Seiten klar, präzise und satt herüber, ohne zu übersteuern. Das gilt übrigens auch für Straßenverkehr oder besonders windige Plätze. Auch hier leisten die Mikrofone ganze Arbeit. Doch wir haben auch eine Kritik. Die bezieht sich auf die Reaktionsgeschwindigkeit der App. Damit ist nicht die Bedienung gemeint. Doch es dauert rund 1 bis 3 Sekunden, bis die mit dem Gerät verbundenen Evo auch in der App als verbunden angezeigt werden. Dies dürfte sich aber mit einem Update der App beheben lassen. Ein Blick in die sozialen Medien zeigt, dass der Hersteller gewillt ist, Feedback aus der Community aufzunehmen.

Ankündigung für eigenen EQ

So werden demnächst ein anpassbarer EQ und EQ Presets mit einem baldigen App-Update ausgerollt werden. Das macht Hoffnung, dass hier auch an der Geschwindigkeit gearbeitet werden kann.

Fazit

Wir machen es kurz und knackig: Die Evo von 1More sind für uns aktuell außerhalb jeglicher Konkurrenz. Die Kombination aus unfassbarem Sound, der Verarbeitungsqualität mitsamt wunderschöner Optik und dem hervorragenden ANC machen die In-Ears zum Preis von 169,99€ UVP zu einem absoluten no-brainer – kein anderer In-Ear bietet solch ein Gesamtpaket.

 


 


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Patrick Bergmann
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5 Kommentare zu dem Artikel "Produktcheck: Die 1More Evo – tws In-Ears mit LDAC-Support getestet"

  1. Tom Jodelbayer 12. Juli 2022 um 06:00 Uhr ·
    Hallo zusammen, im Augenblick gibt es die Dinger für 118,99€ bis morgen 0.00 oder bis zum Ausverkauf! Grüße aus München, Jodelbayer
    iLike 2
  2. Daniel 13. Juli 2022 um 10:14 Uhr ·
    Die Kommentare bei Amazon sind nicht annähernd so euphorisch wie hier im Artikel. Das hemmt gerade meinen Kaufdrang.😬
    iLike 1
  3. Olaf 13. Juli 2022 um 11:56 Uhr ·
    … heute sogar nochmal 10€ günstiger (mit Gutschein bei Amazon auf der Angebotsseite) = 108 € …
    iLike 1
  4. Daniel 15. Juli 2022 um 14:24 Uhr ·
    Hab mal zugeschlagen für 108 EUR. Aber die App im Apple Store find ich nicht.😬
    iLike 1
  5. Patrick Bergmann 18. Juli 2022 um 09:30 Uhr ·
    @daniel es ist diese App >> https://apps.apple.com/de/app/1more-music/id1395885965?l=en
    iLike 0

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