Die etwas andere Sicht auf die Apple Keynote (Die Kolumne)
Die September-Keynote von Apple ist Geschichte. Sie bietet trotzdem noch für sehr lange Zeit Stoff für Analysen, Interpretationen und Nitpicking. Daran werde ich mich genussvoll beteiligen und mache deshalb hier die etwas andere Sicht auf die 82 Minuten und 53 Sekunden.
Sekunde 1 bis Minute 4
Ob man es glaubt oder nicht, aber in Sekunde 1 ist Wäsche auf einer Leine zu sehen. Socken, Unterhose, T-Shirt. Dann dauerte es vier Minuten, bis Tim Cook per Drohne angesteuert wurde. In diesen vier Minuten durften wir Menschen kennenlernen, die Apple ihr Leben verdanken und deshalb erneut ihren Geburtstag feiern durften. Ein sehr emotionaler Einstieg für unseren börsennotierten Konzern. Sie investierten dafür knapp fünf Prozent der gesamten Keynote.
Bis 7:30 min.
In den nächsten dreieinhalb Minuten durfte Tim Cook, übrigens ungewohnt agil (macht der Mann heimlich Fitness+ mit Jessica Skye?), die letzten Produkte feiern, den Mac Studio und Pro, das 15-Zoll-Mac Book Air (witzig, dass MKBHD, Marques Brownlee, hier zitiert wurde… Tim schaut wohl die eigenen Influencer…). Und, natürlich, die Apple Vision Pro. Das ging… vier Prozent der Gesamtdauer.
Ab 7:30 bis 16:30 min.
Für neun Minuten (11 Prozent von allem) gab es die Präsentation der Apple Watch Series 9 mit den üblichen Superlativen und dem wirklich witzigen Double Tap. Danach folgte das eigentliche Highlight.
Mother Nature ab 16:30
Wow. Apple nimmt sich selbst auf den Arm! Der CEO Tim Cook probt, sichtlich nervös, die Begrüßung eines Gastes, nur die Praktikantin hat den Durchblick, versteckt die vertrocknete Topfpflanze und die ganze Führungsriege lässt sich befragen wie Schulkinder. Das absolute Highlight mit einer fantastisch übel gelaunten Mother Nature (Zitat „Wer will mich zuerst enttäuschen?“), der Schauspielerin Octavia Spencer, nebenbei Oscar-Preisträgerin. In dieser wirklich witzigen Inszenierung ging es darum, ob Apple seine versprochenen Nachhaltigkeitsziele erfüllt hat. Was soll man sagen… natürlich! Da musste selbst Mother Nature staunen, Zitat: „Jeder pflanzt Bäume…“ Was macht Apple: „Wir pflanzen Wälder!“ Und zum Schluss gab es noch das Apple Logo statt Stiel mit einem grünen Blatt. Hier nahm sich Apple fünf Minuten Zeit.
Von 21.30 bis Minute 28
Auch danach ging es um das Thema CO2-Neutralität bis 2030 und, natürlich an dieser Stelle, die Verbannung des Leders vom Armband der Apple Watch. Am Ende durfte Jeff noch kurz die Apple Watch 9 zusammenfassen. Zählen wir ab Minute 16.30, verwendete Apple 14 Prozent seiner Zeit auf dieses Thema.
Ab 28 min.
Die nächsten 5 Minuten und 30 Sekunden galten der Apple Watch Ultra 2. Mickrige 6,6 Prozent der Zeit für wenig Neues.
33:30 min.
Tim durfte die Einführung für das iPhone 15 machen. Und wo lief der Mann rum? Auf dem Parkplatz! Außerhalb des Apple Parks! Wer schon mal dort gewesen ist, er läuft durch die Kunst-Installation neben dem Visitor Center in Cupertino, direkt gegenüber des Apple Parks. Für das iPhone 15 und iPhone 15 Plus nahm sich Apple ganze 20 Minuten Zeit, oder, anders gerechnet, knapp ein Viertel der Keynote.
53:30 Uhr bis 80:30 min.
Nach fast einer Stunde kam der Chef, jetzt wieder im Apple Park, aber vor einer ungewohnt vertrockneten Szenerie, zum eigentlichen Thema des Abends, dem Geldverdienen. Das meistverkaufte iPhone ist das Pro und sogar das Pro Max und es ist das teuerste. Für fast eine halbe Stunde, genau 27 Minuten (oder 32 Prozent), stellte Apple die neuen Modelle vor. Danach durfte Tim, der nur um die Ecke war, denn er kommt zwar sehr dynamisch ins Bild, steht dann aber wieder an gleicher Stelle wie vor einer halben Stunde (schätze, er war nur kurz zum Klo) war, alles wiederholen.
The End
Für zweieinhalb Minute = drei Prozent fasste Tim für alle, die zwischenzeitlich eingeschlafen waren, alle Produkte kurz zusammen, alles „incredible“, klar.
Rechnen wir…
Rückblicke, Zusammenfassungen, Leben retten und Nachhaltigkeit waren unserem Unternehmen der Herzen mehr als ein Viertel der Zeit wert, den Uhren 17,5 und den neuen Smartphones über 55 Prozent. Wie endete Mother Nature: „See you next year.“
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1 Kommentar zu dem Artikel "Die etwas andere Sicht auf die Apple Keynote (Die Kolumne)"
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Ben 16. September 2023 um 01:25 Uhr ·Sehr schön 😄😁🙏🏼iLike 0