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Nachgehakt: Deshalb sind die meisten Computerstimmen weiblich

Eine Marktforschung im Auftrag der Automobilindustrie bewies, dass Autofahrer in ihrem Navigationsgerät am liebsten eine Frauenstimme hören. Auch die Telefonansagen werden häufig in einer weiblichen Stimme aufgenommen. Und Siri? Genau, ihr wisst es…

Lediglich in Großbritannien und Frankreich besitzt die Sprachsteuerung, welche gestern Geburtstag hatte, einen männlichen Tonfall. Dafür beschweren sich viele Nutzer in Foren mit Einträgen wie „Warum haben wir keine weibliche Stimme? Ich hätte die viel lieber“. Nun stellt sich daraus resultierend die Frage, warum die Frauenstimmen als Computerartikulation so begehrt sind?

Zum einen ist es natürlich der Sprachklang. Bei den tiefen Männerstimmen ist das Zuhören einfach nicht so angenehm. Siri sollte übrigens ursprünglich einen „neutralen“ Klang haben, also weder männlich noch weiblich. Was Apple dann aber gemacht hat, war genial: Sie haben dem Assistenten eine Persönlichkeit verliehen, indem sie eine Mischung aus Computer- und Frauenstimme erstellten, welche sogar etwas erotisch wirken soll.

Auch könnte das Phänomen biologisch bedingt sein. Studien haben schon längst gezeigt, dass Menschen generell weibliche Stimmen bevorzugen, weil das Gehirn darauf ausgelegt sei. Diese Vorliebe beginnt bereits im Mutterleib, behauptet Clifford Nass, ein Professor an der Universität Stanford. Föten reagieren schon auf die Stimme ihrer Mutter, nicht aber auf die des Vaters.

Eine andere Möglichkeit wäre von geschichtlich geprägter Natur. Gehen wir zurück in den zweiten Weltkrieg, könnte die Gewohnheit eine wichtige Rolle spielen. In den Navigationsgeräten der Flugzeug Cockpits ertönte deshalb eine Frauenstimme, weil sie sich einfach leicht von den männlichen Piloten abhebt. Weiter wurde auch der Beruf einer Telefonistin früher meist von weiblichen Kollegen durchgeführt. Daher könnte man sich an die Tatsache gewöhnt haben, dass es eine Frau ist, die sich an der anderen Leitung befindet und für mich völlig unbekannt scheint. Aus diesem Grund macht man sich nun bei einem Navigationsgerät mit einer weiblichen Stimme weniger Gedanken, wer die Person wohl ist, als bei einer männlichen.

Wie auch immer man es sehen möchte: Siris Stimme finden wir sehr angenehm. Im Grunde hat diese ja weder einen männlichen noch einen weiblichen sondern eher einen roboterähnlichen Klang, mit dem sie noch die nächsten Jahre ihre Antworten geben wird.

 

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Robert Tusch
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