Der Blick zurück: Das war das Apple-Hardware-Jahr 2023 (Die Kolumne)
Ende Dezember ist die Zeit der Jahresrückblicke und da möchten wir von Apfelpage selbstverständlich alle Erwartungen erfüllen. Also blicken wir zurück auf das Apple-Hardware-Jahr 2023. Aber ihr Kolumnist als ausgewiesener Freund einer funktionierenden Marktwirtschaft wird die große Rechnung aufmachen. Blicken wir also nicht nur zurück, sondern stellen wir uns vor, wir hätten die Hardware im Jahr 2023 auch gekauft! Welche Summe stünde am Jahresende auf unserer Kreditkartenabrechnung? Schauen wir mal…
Januar 2023: MacBook Pros, Mac mini und HomePods
Bang! Es fängt an mit einem Paukenschlag. Am 17. Januar kommen Geräte auf den Markt, die wir bereits Ende 2022 erwartet hatten und von denen es immer wieder hieß, dass Apple sie auch gerne früher bringen wollte, aber nicht konnte. Die neuen MacBooks mit M2 Pro- und M2 Max-Prozessoren sind da! Sind wir bescheiden und kaufen ein MacBook Pro 16-Zoll mit kleiner Ausstattung: 3.000 Euro sind Mitte Januar fällig. Aber das ist noch nicht alles!
Zum selben Zeitpunkt bringt Apple auch den aktualisierten Mac mini: Die Geräte haben den neuen Chip als Variante M2 (ohne) und M2 Pro erhalten. Kaufen wir auch hier ein mittleres Gerät für knapp 1.800 Euro. Aber das ist noch nicht alles!
Nur einen Tag später, am 18. Januar 2023, fallen die überarbeiteten großen HomePods (,also 2. Generation) in die Online-Stores. Das geht nur in Stereo, also sind zweimal 350 Euro fällig, in Summe 700 Euro.
Rechnen wir kurz den Januar zusammen: 5.500 Euro als Direktüberweisung an Apple für schmucke, neue Geräte.
Februar 2023: Nada
Im Februar 2023 finden in Oberhof die Biathlon-Weltmeisterschaften statt, aber Cupertino ist still. Gut für unseren Geldbeutel.
März 2023: iPhone 14 und 14 Plus in Gelb
Wiederum an einem 17. erscheint wenig überraschend eine neue iPhone-Farbe für das iPhone 14 und das iPhone 14 Plus. Ein relativ kräftiges Gelb ist im März 2023 die Frühlingsfarbe, um die iPhone-Verkäufe in Schwung zu halten. Kaufen wir das Plus in mittlerer Ausstattung mit 256 GB und geben unserer Lieblingsfirma dafür 1080 Euro im Tausch.
April und Mai 2023: Niente
Im April 2023 stellen die Minister Özdemir und Lauterbach die Pläne zur Legalisierung von Cannabis vor und im Mai wird die Rahmede-Talbrücke gesprengt, in Cupertino bleibt es, erfreulich für unser Geld, still.
Juni 2023: MacBook Air 15-Zoll, Mac Studio, Mac Pro (und Vision Pro)
Vom 5. Juni bis 9. Juni 2023 findet die alljährliche Welt-Entwickler-Konferenz, aka WWDC, im Apple Park statt. Die Keynote zu Beginn hat es in sich und Apple ist in Hochform: Das MacBook Air kommt in einer neuen Größe 15 Zoll Bildschirm-Diagonale auf den Markt. Gleichzeitig wird der Mac Studio mit den neuen M2-Chips aktualisiert. Seit Juni 2023 ist er mit M2 Max und auch mit dem M2 Ultra zu kaufen. Dieser neue Chip wird auch gleich in einem weiteren und lange erwarteten Computer eingebaut: Die Umstellung auf die Apple-Chips ist mit dem Mac Pro M2 Ultra beendet.
Schauen wir auf den Kassenbon für Juni: Das MacBook Air in einer mittleren Ausstattung kostet 2.300 Euro, ein Mac Studio mit Wumms ist für 6.000 Euro erhältlich und für den Mac Pro legen wir mal 9.700 Euro hin. Der Juni ist nicht ganz billig: 18.000 Euro für drei Geräte, die man ehrlicherweise nicht nebeneinander benötigt.
Das „One more thing“ allerdings ist die Vorstellung der Apple Vision Pro im Juni 2023. Zum Glück für unser Portemonnaie können wir seitdem einen Sparplan auflegen und monatlich 500 Euro auf die Seite legen, bis wir das Headset in 2024 kaufen können (Nicht vergessen! Den Flug nach New York müssten wir auch einplanen!)
Juli und August 2023: Nothing
Stellen wir uns alle Apple-Mitarbeiter im Juli und August beim wohlverdienten Urlaub an kalifornischen Stränden vor. Deutschland erlebt im Juli 2023 den heißesten je gemessenen Monat. Dafür kommt im August 2023 der Mond der Erde gleich zweimal (am 01. und am 30./31.) so nahe wie sonst nie, nämlich rund 357.000 Kilometer. Stichwort: „Supermond“.
September 2023: Apple Watch Series 9 und Ultra 2, iPhone 15, iPhone 15 Plus, iPhone 15 Pro, iPhone 15 Pro Max und AirPods Pro USB-C
In der Keynote am 12. September 2023 stellt Apple die nächsten Versionen der Apple Watch vor: Series 9 und Ultra 2. Und natürlich die neuen iPhones, wie immer in vier Varianten, zweimal klein und groß: iPhone 15 und das iPhone 15 Plus, diesmal mit Dynamic Island, sowie das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max, diesmal in Titan.
Eher unscheinbar waren noch die AirPods Pro 2 mit einem USB-C-Anschluss für in Apfeldimensionen kaum erwähnenswerten 280 Euro. Ach ja, die iPhones haben auch USB-C.
Shoppen wir weiter: Apple Watch Series 9 in preiswert gibt es für 480 Euro, die Ultra 2 wird, man mag es kaum glauben, billiger als im letzten Jahr und ist für 900 Euro zu haben. Die mittleren Ausstattungen sind für 1.080 Euro (iPhone 15), 1.230 Euro (iPhone 15 Plus), 1.580 Euro (iPhone 15 Pro) und für 1.700 Euro zu haben. Hätten wir aus Chronistenpflicht alles gekauft, wären wir 7.250 Euro losgeworden. Realistischerweise kaufen wir nur eine Uhr und ein neues Telefon, aber die teuerste Uhr und das teuerste iPhone für schlappe 2.600 Euro.
Oktober 2023: Apple Pencil USB-C und MacBook Pros
Völlig überraschend und am Anfang unverstanden kommt unser Hardware-Hersteller am 17. Oktober mit einem neuen Apple Pencil um die Markt-Ecke. Der neue Apple Pencil hat USB-C und ist mit 95 Euro etwas billiger als seine großen Brüder.
Noch im Oktober, aber am letzten Tag, dem 31. Oktober 2023 (deutscher Zeit), lässt Apple die Apfelpage-Redaktion nicht schlafen und veranstaltet ein Event (für Europäer) mitten in der Nacht. Mit dem Namen „scary fast“ und einer Anspielung auf Halloween bringt Apple zum zweiten Mal in diesem Jahr neue MacBooks auf den Markt, diesmal mit dem M3-Chip und in der Farbe Schwarz. Aber es gibt nicht nur einen Chip, sondern gleich drei: M3, M3 Pro und M3 Max in den MacBook Pros 14 Zoll und 16 Zoll. Schlagen wir auch hier zu und kaufen ein MacBook Pro 16-Zoll mit Ultra-Chip und mittlerer Ausstattung: Die Kreditkarte gruselt sich mit 5.540 Euro.
Damit nicht genug: Bei der Gelegenheit aktualisiert Apple auch gleich den iMac 24 Zoll vom M1-Chip direkt auf den M3-Chip (ohne Pro, Max oder Ultra). Kostenpunkt für eine mittlere Ausstattung: 2.520 Euro.
Im Oktober war uns Apple insgesamt 8.155 Euro wert.
November und Dezember 2023: Rien
Im November passiert die NASA-Sonde „Lucy“ den Asteroiden „Dinkinesh“ und der Film zu Milli Vanilli kommt im Dezember in die Kinos. In Amerika fällt nichts aus Apples Werkstätten. Wohin mit unserem Geld?
Abrechnung
Rechnen wir alles zusammen und stapeln auf dem Schreibtisch zwei MacBook Pros, ein MacBook Air, einen Mac mini und einen Mac Studio, legen wir fünf iPhones daneben, einen Pencil und stellen zwei HomePods ins Regal sowie den Mac Pro unter den Tisch, ziehen wir zwei Uhren an und haben die AirPods Pro im Ohr, dann konnten wir für neue(!) Hardware in 2023 bei Apple 39.990 Euro ausgeben, wohlgemerkt immer in mittleren Ausstattungsvarianten.
Selbst als klar denkender Mensch mit begrenzten Ressourcen, aber mit unheilvollem Drang zu geiler Technik, wären wir für ein MacBook Pro (5540 Euro), eine Apple Watch Ultra 2 (900), einen Mac Studio (6.000), den neuen Stift (95) und die neuen Homepods (700) noch schmale 14.480 Euro losgeworden.
Danke, Apple, für so viel Hardware in 2023.
Unser Kolumnist Dr. Marco ist im X-Sabbatjahr, aber auf Mastodon: fileccia@dju.social, persönlich zu erreichen unter marco@apfelpage.de
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