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Datenklau: Wie die Enthüllungsfirma auf dem Rücken der Nutzer Kasse macht

Der gestern bekannt gewordene Datenklau ist einer der größten seiner Art. Die amerikanische Sicherheitsfirma Hold Security hat nach siebenmonatiger Recherche eine russische Hackergruppe ausfindig gemacht, die über 1,2 Milliarden Datensätze aus sozialen Netzwerken und anderen Seiten sowie 500 Millionen Mail-Konten erbeutet haben soll. Unter den betroffen Seiten seien „sowohl Marktführer als auch kleinere Seiten“, wie die Firma auf der hauseigenen Webseite bekannt gibt.

holdsecurity

Welche Dienste aber betroffen sind, verrät die Firma ebenso nicht, wie die Art der Daten. So ist gar unklar, ob es sich um einen Mix aus verschlüsselten Passwörtern und Klartext-Daten handelt. Von einem Tool für Nutzer, um zu überprüfen, ob sie betroffen sind, fehlt bislang auch jede Spur.

Nun werden Kritiker-Stimmen laut, wonach diese Verzögerung absichtlich herbeigeführt werden soll, um die Angst der Nutzer und Firmen zu schüren. Unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit will Hold Security demnach richtig Kasse machen. Auf der Webseite bietet man so bereits ein brandneues Tool für Unternehmen an, dass gegen eine monatliche Gebühr von 120 Dollar die Unternehmensseiten auf Schwachstellen checkt. Auf die Kritik, die Situation auszunutzen, reagiert der Sicherheitsfachmann Alex Holden sofort und kommentierte, seine Firma hätte die größten betroffenen Seiten bereits alarmiert, könne jedoch nicht jeden Web-Seiten-Betreiber individuell aufklären. Der Blogpost zum Tool wurde inzwischen wieder vom Netz genommen, das Angebot besteht dennoch auf einer anderen Seite.

Auch Nutzer können sich bereits bei einem dubiosen Dienst registrieren, der noch nicht einmal gestartet ist. Wer sich jetzt aber schon einträgt, bekommt die ersten 30 Tage gratis. Wie hoch die Kosten danach sind und ob es ein längerfristiges Abonnement ist, geht aus der Beschreibung nicht hervor.

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Philipp Tusch
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16 Kommentare zu dem Artikel "Datenklau: Wie die Enthüllungsfirma auf dem Rücken der Nutzer Kasse macht"

  1. Matze 7. August 2014 um 12:01 Uhr ·
    Kapitalisten. Das ist ja mal richtig dreist! Also so etwas gehört bestraft. Ich hoffe, das BSI veröffentlicht alsbald ein eigenes Tool
    iLike 9
    • Ahaoho 7. August 2014 um 14:54 Uhr ·
      Eigentlich raffiniert , die Leute sind doch selber schuld wenn sie sich registrieren und die die das freiwillig machen haben dann ein gutes Gewissen. Es vergeht doch sowieso kein halbes Jahr in dem mal keine Daten gestohlen werden ..
      iLike 1
  2. Jojoe 7. August 2014 um 12:02 Uhr ·
    Habt ihr mal den Blogpost der Holdsecurity gelesen? Das ist Panikmacht pur. Alleine schon die Überschrift „YOU ARE HACKED“
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    • Jojoe 7. August 2014 um 12:03 Uhr ·
      Äh „YOU HAVE BEEN HACKED“ natürlich
      iLike 2
  3. Florian 7. August 2014 um 12:03 Uhr ·
    Die Typische Abzocke eben. Frechheit so etwas.
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  4. Dominik 7. August 2014 um 12:07 Uhr ·
    Hoho, das ist ja die Spitze des Eisbergs!
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  5. Calisto 7. August 2014 um 12:14 Uhr ·
    Tja, heute bietet keine größere Firma mehr was gratis an… was habt ihr denn alle erwartet?
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    • Jojoe 7. August 2014 um 12:18 Uhr ·
      Ein Gratis Tool
      iLike 6
  6. LukasDasOriginal 7. August 2014 um 12:51 Uhr ·
    Ein Frechheit. Aber auch selbst Schuld der auf diese reinfällt…
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  7. OnSmash 7. August 2014 um 13:28 Uhr ·
    Vielleicht haben die auch einen Berater / Partner namens Keith Alexander, der ja mittlerweile in der Privatwirtschaft angekommen sein sollte.
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    • Doran 7. August 2014 um 13:53 Uhr ·
      Der Name sagt mir irgendwas.
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    • Doran 7. August 2014 um 14:01 Uhr ·
      Jetzt Weis ich es wider. Er war ein NSA Mensch.
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      • OnSmash 7. August 2014 um 14:17 Uhr ·
        Ganz nah dran – er war der Chef, pushte diverse Spähprogramme und ist nun Unternehmensberater in Sachen Internet-Security.
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  8. Smart_ies 7. August 2014 um 17:20 Uhr ·
    Alles „Gute“ kommt aus den USA! Rammstein, „Amerika“! 10 Jahre alt der Song und immer noch hochaktuell!
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  9. o.wunder 8. August 2014 um 07:35 Uhr ·
    Ohne Beweis können sie viel erzählen. Das hat Null Wert. Kann alles erlogen und erstunken sein.
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  10. Herminator 11. August 2014 um 09:29 Uhr ·
    Für mich ist es schon seit langem ein offenes Fragezeichen, wie es ausgerechnet Firmen die Antispyware etc verkaufen gelingt, so spektakuläre Fälle offen zu legen.?! Offizielle Stellen ja doch eher selten…. Fragt man sich wer am meisten profitiert, wird einem die Antwort schon klarer
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