Big Data: Tatort „Hal“ zeichnet die maschinengesteuerte Welt
Shortnews: Habt ihr den Tatort gestern gesehen? Es passiert nicht oft, aber der SWR hat sich mit diesem Stuttgarter Tatort in einen neuen Bereich getraut, der – so dürfte den Verantwortlichen von Anfang an klar gewesen sein – mächtig Diskussionsstoff in sich trägt. Es geht um die Frage: Wie sehr können sich Maschinen verselbstständigen und mithilfe ihrer Datenmacht zu einer Gefahr werden?
Bei den Ausführungen rund um „Big Data“ kratzt Regisseur und Autor Niki Stein auch die Themen Darknet sowie die Überwachung an. In dem lesenswerten Interview zum Hintergrund des Tatorts schreibt er:
Wir selber füttern diese Maschinen durch unser sorgloses Datenverhalten permanent mit immer neuen Informationen über unser Verhalten, Denken, Fühlen. Wir sind gerade dabei, unsere Souveränität zu verlieren und merken das noch nicht mal. Wenn Sie so wollen: „Twitternd“ in die Versklavung! – Vielleicht das größte Menschheitsthema, neben der Vernichtung unseres Lebensraums und der ungerechten Ressourcenaufteilung unter der Weltbevölkerung.
Dass diese Bedrohung in der Form, wie sie im Tatort dargestellt wird, noch lange nicht in greifbarer Nähe ist, ist selbstredend. Dennoch hinterlässt der 90 Minuten-Krimi einen beträchtlichen Nachgeschmack. Schauen lohnt sich, alleine der Unterhaltung wegen.
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15 Kommentare zu dem Artikel "Big Data: Tatort „Hal“ zeichnet die maschinengesteuerte Welt"
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L 29. August 2016 um 08:49 Uhr ·Das war seit sehr Langem ein wirklich guter und zeitgemäßer Tatort. Wirklich zu empfehlen!iLike 12
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Harald 29. August 2016 um 15:36 Uhr ·„zeitgemäß“? Hoffentlich noch nicht.iLike 0
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29. August 2016 um 09:25 Uhr ·War halt ein Stuttgarter Tatort ;)iLike 3
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Simon 29. August 2016 um 09:41 Uhr ·Heiligs Blechle!iLike 3
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MSG 29. August 2016 um 09:59 Uhr ·Tatort? Guckt man das nicht ab 50+ Jahren?iLike 10
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iPadAir 29. August 2016 um 10:39 Uhr ·Ich bin 19 und schaue jeden Sonntag Tatort.iLike 20
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Gru 29. August 2016 um 11:18 Uhr ·Wenn man noch bei Mami wohnt, muss man eben schauen, was sie schaut…iLike 6
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iPadator 29. August 2016 um 11:55 Uhr ·Ich bin 22 und sehe den Tatort freiwillig.iLike 9
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Heinz 29. August 2016 um 13:59 Uhr ·Ich bin 50+ aber Tatort ist eben nur ein Krimi, und Setter haben wir in D zu viele. Manche Tatort schaue ich allerdings gerne.iLike 0
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Hifly 30. August 2016 um 15:59 Uhr ·Beiträge schreiben? Darf man das nicht erst ab Grundschulabschluß aufwärts??iLike 0
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Jay Menno 29. August 2016 um 10:35 Uhr ·Transcendence ist sehr zu empfehlen.iLike 3
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Peter Birnenkuchen 29. August 2016 um 11:51 Uhr ·durch unser sorgloses Datenverhalten Was bitte ist ein Datenverhalten? Der nennt sich Autor? Goethe lässt grüßen. Die Maschinen machen gar nichts, noch hacken Menschen die Computer. Man sollte sich viel mehr Sorgen um die Menschen machen, denn die sind das wahre Übel und nicht irgendwelche Traummaschinen. Und dann klauen die Typen vom Tatort noch den Name aus „Odysee im Weltraum“. Man erinnere sich an HAL 9000! Wer schaut denn freiwillig Tatort? Das haben wir in Österreich geguckt, mit den alten Schauspielern, als es noch kein Kabelfernsehen gab, aber 2016? Und dann noch deutsches TV? Looool Kann ich ja gleich Alpenfernsehen gucken hier. Kaufe mir gleich ein paar Lederhosen.iLike 4
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iPadator 29. August 2016 um 11:56 Uhr ·Ich gucke ihn freiwillig.iLike 1
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stinchen 29. August 2016 um 12:51 Uhr ·@Peter Birnenkuchen, die Tatort-Macher haben nicht von „2001 -Odyssee im Weltraum“ geklaut, sondern waren ganz bewusst in Anlehnung von diesem und weiteren Science Fiction-Filmen für diese Folge inspiriert. Das begann beim Titel „HAL“ – so konnten Zuschauer, die das Original gesehen haben, ahnen, worum es im Tatort gehen würde. Auch der Name „David Bogmann“ leitet sich vom „Dave Bowman“ ab. Der Affe Judy ist ebenfalls adaptiert. Aber auch Kafkas „Verwandlung“ und „Der Prozess“ waren gestern zu finden. Precrime ist heute keine Science Fiction mehr – in Form selbstlernender Software wird sie bereits heute von der Polizei eingesetzt, etwa bei der Berechnung von Einbruchswahrscheinlichkeiten in bestimmten Gebieten. In Amerika dient Precrime zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit der Rückfälligkeit von Straftätern. Also auch etwas von „Minority Report“ wurde im gestrigen Tatort verarbeitet.iLike 7
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Heinz 29. August 2016 um 15:13 Uhr ·Top Info, Danke!iLike 0
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