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Apple-Journalist Mossberg nennt Siri „dumm“

Walt Mossberg

Walt Mossberg, ein Urgestein im Technik-Journalismus, kennt Siri länger als die meisten Apple-Angestellten. Als Co-Produzent einer Technik-Konferenz stand Mossberg bereits 2009 – also zwei Jahre, bevor Apple den digitalen Assistenten in das iPhone integriert hat – gemeinsam mit dessen Erfindern auf einer Bühne. Begeistert schrieb er im Anschluss:

„Als Alternative zur Suche wird Siri Aufgaben wie […] die Pizzabestellung übernehmen, indem sie das Internet durchsucht, mit de Nutzer kommuniziert, die Anfragen verarbeitet, antwortet und für die Zukunft dazulernt.“

Siri ist das Resultat eines Projektes für künstliche Intelligenz am Forschungsinstitut in Standford und stand zu dieser Zeit noch als Drittanbieterapp im digitalen Ladenregal. Doch dann wurde es von Apple aufgekauft und 2011 schließlich als Hauptneuheit des iPhone 4S gefeiert. Seitdem erobert Siri beinnahe jedes Apple-Gerät: das iPad, die Apple Watch, den Apple TV und nun sogar den Mac. Zudem ist Sprachsteuerung die grundlegende Eingabemethode für Apples CarPlay, die kabellosen AirPods und in Zukunft vielleicht auch für einen eigenen Heim-Assistenten.

Doch gestern überraschte Mossberg mit einem äußerst kritischen Artikel, in dem er den Sprachassistenten als „dumm“ bezeichnete. Die hohen Erwartungen von vor sieben Jahren, dass Siri beispielsweise eine Pizza bestellt, haben sich bis heute nicht erfüllt. Aber auch einfache Fragen über die Namen der Präsidentschaftskandidaten oder den Terminen der Debatten, von Fernsehsendungen oder Sportereignissen kann Siri nicht beantworten und verweist schlicht auf eine Websuche. Manchmal scheitert sie sogar am Wetter: Fragt man auf englisch nach dem Wetter auf Kreta (engl. Crete), gibt Apple die Werte für den gleichnamigen aber ziemlich unspektakulären 7000-Seelen-Ort in Illinois aus. Googles Lösung, Google Now, meistere diese Anfragen mit Bravour.

iphone-7-siri

Erst im August erklärten Eddy Cue, Craig Federighi und Phil Schiller, dass Techniken für das maschinelle Lernen im Jahr 2014 die Fehlerquote halbiert haben. Apple verteidigt sich außerdem damit, dass man sich mehr auf Anrufe, das Versenden von Nachrichten und das Finden von Orten fokussiere, weil längere Anfragen bei den eigenen Nutzern nicht so beliebt seien. Mossberg hingegen vermutet, komplexe Anfragen seien nur nicht so populär, weil die Nutzer nach anfänglichen Fehlversuchen aufgegeben hätten, solche Anfragen überhaupt zu stellen.

Aber auch das Auffinden bestimmter iMessages, Fotos oder Kalenderereignisse gestalte sich schwierig. Siri sei zu begrenzt und unzuverlässig, um künftig mit den Konkurrenzprodukten von Google, Amazon und Microsoft zu konkurrieren. Zudem stagniere die Entwicklung. Mossberg kommt zu dem Fazit, dass Apple seine Führungsposition auf dem Gebiet verspielt habe.

Gerüchte besagten, dass Apple derzeit an einer „unsichtbaren Hand“ arbeite, mit der das iPhone in Zukunft vollständig über Siri gesteuert werden kann. Die Funktion könnte schon in den nächsten drei Jahren veröffentlicht werden und wäre nicht nur eine Erleichterung für Menschen mit Behinderung, sondern könnte auch die Unfallzahlen im Verkehr reduzieren.

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Marcel Gust
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35 Kommentare zu dem Artikel "Apple-Journalist Mossberg nennt Siri „dumm“"

  1. User 13. Oktober 2016 um 11:30 Uhr ·
    Naja ich glaube diese Meinung kann ihm keiner verübeln…
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  2. Olaf 13. Oktober 2016 um 11:33 Uhr ·
    Leider muss ich diesem Kommentar in vollem Umfang zustimmen. Gerade aufgrund meiner Behinderung (ich bin blind) habe ich mir sehr viel von Siri erwartet. Und gerade die komplexen Anfragen sind es, die hier überhaupt nicht funktionieren. Selbst so simple Dinge, wie einen Termin zu erstellen, und ihn danach öffnen zu lassen, damit ich ihn gegebenenfalls nach bearbeiten kann, ist Siri nicht in der Lage, durchzuführen. Die in der Keynote gezeigten komplexen Anfragen habe ich (zumindest in Deutschland) bislang nicht nachvollziehen können. Ich hoffe sehr, dass Apple deutlich nach arbeitet und massiv eingreift. Sonst läuft Google tatsächlich mit seinen Fähigkeiten davon. Und das wäre mir als absolutem Apple-Freak überhaupt nicht recht.
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    • Jo 13. Oktober 2016 um 12:18 Uhr ·
      Witzig. Fast wäre ich darauf reingefallen das du wirklich blind bist. Vor allem dann noch Google zu erwähnen die ja bei weitem nicht die Funktionen für Blinde anbieten.
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      • Horsti255 13. Oktober 2016 um 13:50 Uhr ·
        Originaler Minusmensch
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      • Olaf 13. Oktober 2016 um 20:54 Uhr ·
        Glückwunsch! Jo hat es erkannt. Erschreckend wie viele man doch austricksen kann.
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      • Olaf 13. Oktober 2016 um 22:15 Uhr ·
        Tja, schön wäre es, wenn Du Recht hättest. Wenn Du im Internet einmal nach meinem Namen suchst, wirst Du sehen, dass ich blind bin. Dein Kommentar zeugt leider eher davon, dass Du von etwas sprichst, wovon Du nichts weißt. Vielleicht erst einmal informieren, bevor Du Behauptungen in die Welt setzt. Sehr wohl ist auch Android für blinde zu bedienen. Vermutlich ist Dir dies aber durch die Lappen gegangen. Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts… Viele Grüße, Olaf Lichy
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      • Didius 13. Oktober 2016 um 23:32 Uhr ·
        Na, dann unterhalte Du dich mal wirklich mit blinden Menschen. Einer meiner besten Freunde ist blind und der hat auch nicht so viel berauschendes zum Thema Siri zu vermelden. Der wollte ein iphone benutzen, ist aber an Ende wieder davon abgerückt. Es funktioniert vielleicht noch für Sehbehinderte, für Blinde ist Siri einfach viel zu oft ins Leere führend. Und Siri schafft es ja noch nicht mal, vernünftig Titel und Interpreten aus der Musik.app auszuwählen und abzuspielen, weil sie entweder nur Deutsch oder Englisch versteht.
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  3. Exzellente 13. Oktober 2016 um 11:33 Uhr ·
    Wie recht der Mann hat ??
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  4. Ünsal 13. Oktober 2016 um 11:36 Uhr ·
    Ich nutze Siri derzeit sehr oft in Verbindung mit dem Homekit! Und ich muss sagen, mich enttäuscht Siri immer mehr und öfter! Ich warte derzeit auf Echo von Amazon.
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  5. Kenzy 13. Oktober 2016 um 11:37 Uhr ·
    Ich habe den Artikel vorhin auch schon im Technikteil einer Tageszeitung gelesen, die heute darüber berichtet, und mir paar Gedanken dazu gemacht. Ein Gedanke dazu, ist, dass mir beim iPhone die Funktion fehlt, die es unter iOS 7 (ich denke, die war es) noch gab – mit Siri zu sprechen, wenn man das iPhone ans Ohr hält. In der Öffentlichkeit wird man Siri kaum nutzen, außer, man kann sich das iPhone ans Ohr halten und leise reinsprechen, als würde man telefonieren. Das hat nun nichts mit Intelligenz des Assistenten zu tun, aber – ich denke – gerade unterwegs, wenn man im Gehen nicht tippen oder im Internet was suchen kann, würden es mehr nutzen.
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  6. Tengri 13. Oktober 2016 um 11:46 Uhr ·
    Also ich finde Siri ist schon viel weiter als google . Siri macht alles das was ich Ihr frage , ok ab und Zu gibt es mal ein Fehler. Aber damit kann ich Leben .
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    • Blear 13. Oktober 2016 um 13:06 Uhr ·
      Aber Google kann halt einfach noch einmal deutlich mehr. Bei Siri sind einige Funktionen einfach nicht vorhanden… Deswegen bin ich auch nach 2 verärgerten Monaten von siri auf hey goggle umgesprungen. Leider muss man dann ein App benutzten- aber das ist halt der Nachteil an iOS
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  7. inu 13. Oktober 2016 um 11:48 Uhr ·
    Diese Aussage paßt perfekt zu Apple’s derzeitiger PPP-Produktpolitik (Pleiten, Pech, Pannen). Übrigens: Handyfonieren + Tabletbedienung am Steuer = Unfallgefahr, daher zu Recht Bußgeld + 1 Punkt in Flensburg. … … …
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    • Sink Difränt 13. Oktober 2016 um 20:08 Uhr ·
      Nur in dieser Kombination, Handy + Tablet? Handy alleine ist ok beim Fahren? ?
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      • inu 14. Oktober 2016 um 23:23 Uhr ·
        Probier’s doch aus – am besten an einem landesweiten Polizei-Kontrolltag. Die (amtliche) Antwort wird dann bestimmt nicht ausbleiben.
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    • Beatnix 14. Oktober 2016 um 00:48 Uhr ·
      Tabletbedienung am Steuer ist „erlaubt“ bzw nicht direkt verboten. Handy allerdings schon Also nicht ganz korrekt
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    • inu 14. Oktober 2016 um 23:21 Uhr ·
      @ ….::…., ich sag die unverblümte Wahrheit über Apple, ob positiv, oder eben negativ. Diesbezüglich weise ich Dich nun (noch einmal) ausdrücklich darauf hin, daß ich -auch, und gerade!- bei Apple analog zum Diktat vorgehe: die Wertung bestimmen keinesfalls die korrekt geschriebenen Worte, sondern ausschließlich die verkehrt geschriebenen. Apple hat sich bislang meines Erachtens mehr als genug Fehler geleistet – diese zählte ich -nachvollziehbar- auf, und werde sie auch künftig auf diese Art und Weise brandmarken. Ob Dir das nun gefällt, oder auch nicht, kann und wird an meinem diesbezüglichen Vorgehen überhaupt nichts ändern, darauf kannst Du Dich verlassen.
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    • Kicki Le Puf 15. Oktober 2016 um 18:59 Uhr ·
      Sehr gefährlich, wenn Leute sich hinstellen und behaupten, dass SIE DIE UNVERBLUEHMTE WAHRHEIT (auf subjektivem Empfinden) sagen.
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  8. Jeff 13. Oktober 2016 um 11:49 Uhr ·
    Meine Siri scheitert oft schon am „Hey, Siri“ – Befehl.
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  9. Segafredo 13. Oktober 2016 um 11:59 Uhr ·
    Mir ist es erst einmal lieber, dass Siri meinen gesprochenen Text fehlerfrei schreibt… Man kann es aber auch übertreiben mit der Faulheit der Menschen.
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    • Helios 13. Oktober 2016 um 14:12 Uhr ·
      Es geht ja nicht um Faulheit, sondern darum, dass etwas ordentlich funktioniert, wenn man es anbietet. Und da versagt vor allem ja die deutsche Version von Siri. Sobald auch nur ein englisches Wort oder Name im Satz drin ist, ist das Ganze zum Scheitern verurteilt. Auch Siris verstehen des Gesprochenen ist eher schlecht. Andere wie Google sind da viel weiter.
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  10. zweiundvierzig 13. Oktober 2016 um 11:59 Uhr ·
    …und da hat er meiner Meinung nach auch Recht. Ich selbst habe aufgehört Siri zu nutzen. Es geht halt schneller und ich bekommen richtige Ergebnisse.
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  11. Mike 13. Oktober 2016 um 12:42 Uhr ·
    Siri hätte über die letzten Jahre schlicht und greifend kräftig weiter entwickelt werden sollen. Das wurde aber von Apple nicht wirklich durchgeführt. Deshalb wirkt Siri heute recht veraltet. Tatsächlich ist es so, dass selbst einfache SMS Nachrichten nicht mit Siri eingesprochen werden können, ohne dass man zumindest allzu häufig per Hand alles mögliche erst nach korrigieren muss. Ganz zu schweigen, wenn im deutschen Text englische Worte vorkommen. Wenn Siri funktionieren würde, wäre das eine großartige Hilfe für das Smartphone und die Apple Watch und so weiter. Aber bisher nicht so dolle …
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  12. Nik 13. Oktober 2016 um 12:59 Uhr ·
    Gehen die Text-Vorschläge auch unter den Begriff Siri? Ich dachte, da sollte mit iOS 10 auch mehr „Intelligenz“ kommen. Jedes Mal, wenn ich „Guten Tag Herr“ schreibe, kommt der Vorschlag „Doktor“, obwohl ich im Leben noch nie „Guten Tag Herr Doktor“ geschrieben habe. Hingegen wäre es echt „intelligent“, wenn der (Nach-) Name des Kontakts vorgeschlagen würde, an welchen ich die Nachricht am schreiben bin… …ist nur ein Beispiel, hätte weitere auf Lager…
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  13. Martin 13. Oktober 2016 um 13:28 Uhr ·
    Ich verstehe Apple schon seit der Kastration des opt. Laufwerkes nicht mehr. Jetzt erst fällt auf, dass der 1., marktreife Sprachassistent in seiner Entwicklung stagniert und in Sachen VR hört man aus Cupertino auch nichts(: Also in allen Bereichen der künftigen MenschMaschine Interaktion hat Apple nichts anzubieten! Da außerdem Apple weder im Wissensbereich (Google) noch im Handel (Amazon, u. a.) tätig ist, weiß ich nicht ob man in Zukunft -nur- mit höchstpreisiger Hardware (gut, mit eigenem OS, dass aber auch nicht mehr führend ist) weiterhin zu den Marktführern gehören kann?!
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    • chris 13. Oktober 2016 um 23:05 Uhr ·
      Seit wann ist apple´s OS nicht mehr führend ? und das Wiederrum bedeutet das andere OS besser sind ? Auf VR kann ich ruhig noch länger warten, da es momentan noch sowieso nicht ausgereift genug ist. Konnte aber bis jetzt nur die Oculus testen. Nur weil alle anderen Firmen VR anbieten müssen es nicht automatisch alle oder ? In Bereich MenschMaschine hat Apple Siri. Und wenn du dir Siri damals auf dem iPhone 4S und jetzt anschaust dann kannst du mir nicht weiss machen dass sich da rein garnix getan hat. Und Google Now ist ja so erfolgreich dass es im Chrome Browser garnicht ( nicht mehr ) angeboten wird.
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  14. Horsti255 13. Oktober 2016 um 13:54 Uhr ·
    Ich hab Siri mittlerweile auf Englisch umgestellt, damit sie wenigstens versteht wenn ich ihr sage welches Lied ich hören will. Das ist in deutsch einfach katastrophal. Sonst benutze ich Siri nur um Timer oder Wcker zu stellen.. zu mehr ist der Dienst nicht zu gebrauchen.
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  15. Baumgärtner 13. Oktober 2016 um 15:40 Uhr ·
    Mich versteht Siri schon, ich finde nur dass sie immer ziemlich und den heißen Brei herum redet. Deshalb benutze ich Siri nicht mehr so häufig.
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    • Kicki Le Puf 15. Oktober 2016 um 19:00 Uhr ·
      Verwechselst du Siri gerade mit unserer Kanzlerin?
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  16. Marco 13. Oktober 2016 um 16:03 Uhr ·
    Recht hat er! Selbst bei Hue brauche ich immer 2 Versuche zum Ein-, bzw. Ausschalten. Und wenn es beim ersten Mal funktioniert, werden nicht alle Lampen eingeschaltet. Das ist ja nicht Sinn der Sache!
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  17. Thomas 13. Oktober 2016 um 16:53 Uhr ·
    Kann ich nur bestätigen wenn ich nach einer Route mit der Straßennummer 2a frage – hält Siri mich für einen Alkoholiker (z.b. Siri: Route Hauptstraße 2a)
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    • Sink Difränt 13. Oktober 2016 um 20:11 Uhr ·
      Wieso Alkoholiker?
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  18. pomdam 13. Oktober 2016 um 17:01 Uhr ·
    Gestern sagte ich zu Siri, „zeige mir den Weg zur deutschen Botschaft in Hanoi“, Siri antwortet, „ich habe keinen … Ort gefunden“, bei Google hat der gleiche Bafehl mich Sicher zum Ziel geführt.
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  19. Peter Birnenkuchen 13. Oktober 2016 um 17:03 Uhr ·
    Soll Apple eben Google kaufen.
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  20. @ Sink Difränt 13. Oktober 2016 um 21:32 Uhr ·
    auf meine Frage antwortet mir Siri: ich kann keine Behandlungszentren für Alkoholismus finden / warum auch immer. einfach mal ausprobieren ob Sie die selbe Antwort erhalten?
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