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Apple in China: Senator fordert mehr Engagement für freie Rede und Grundrechte

Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

Apple sollte sich stärker für Meinungsfreiheit und gegen Zensur in China engagieren, meint US-Senator Patrick Leahy. Er hatte sich bereits kürzlich kritisch dazu geäußert, dass Apples App Store Review Team als willfähriger Gehilfe der chinesischen Internetaufsicht missliebige Apps aus dem App Store entfernte.

Applechef Tim Cook trat unlängst als Keynote-Redner auf der sogenannten World Internet Conference auf. Diese wird nicht nur in China abgehalten, sondern auch von der chinesischen Cyberspace-Aufsicht ausgerichtet, der obersten Internetzensurbewhörde Pekings. Dort sprach Cook unter anderem davon, dass Kreativität und freie Meinungsäußerung maßgeblich dazu beitragen, dass Menschen ihr volles schöpferisches Potenzial entfalten können.

Die chinesische Führung sieht das bekanntlich ganz anders und glaubt an die nachhaltige Kontrolle darüber, was ihre Bürger sich im Netz ansehen dürfen und was nicht und das bleibt auch so, wie am Rande der Konferenz unterstrichen wurde. Niemandem stehe es zu, sich in die souveränen Entscheidungen eines Landes seinen Umgang mit dem Internet betreffend einzumischen. Genau dazu sei Apple aber moralisch verpflichtet, so sieht es zumindest der demokratische US-Senator Patrick Leahy im Gespräch mit CNBC. Apple könne eine positive Kraft in China sein, wenn es sich mehr für freie Meinungsäußerung und die Wahrung von Grundrechten einsetzt.

China Apples drittgrößter Markt

Apple argumentiert dagegen, es könne den Interessen der Chinesen am besten dienen, indem es auf dem chinesischen Markt aktiv bleibe und die lokalen Gesetze befolgt. Zumindest dient Cupertino so einwandfrei den Interessen seiner Anleger. Leahy hatte auch kritisiert, dass Apple bereitwillig rund 600 Apps aus dem chinesischen App Store entfernte, die etwa die Nutzung von VPN-Diensten erlaubten, die es erlauben, die chinesische Netzzensur zu umgehen, auch die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen kritisierte Apple scharf für diesen Schritt. Tim Cook drückte jüngst seine Hoffnung aus, zahlreiche der gelöschten Apps könnten bald wieder zurückkehren, er sei hier recht optimistisch, wird er in Agenturberichten zitiert.

iPhone-Verkäufe in China Q3 2017 - Canalys

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Zurückgekehrt ist zuletzt auf jeden Fall das Wachstum von Apples Chinageschäft. Es wuchs im letzten Quartal um knapp 10% und das ist allemal ein substanzieller Grund, auf dem chinesischen Markt weiterhin aktiv zu sein und die lokalen Gesetze zu befolgen. Er ist immerhin nach den USA und Europa Apples drittgrößter Markt mit noch viel Luft nach oben.

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Roman van Genabith
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4 Kommentare zu dem Artikel "Apple in China: Senator fordert mehr Engagement für freie Rede und Grundrechte"

  1. Mahmud 6. Dezember 2017 um 18:15 Uhr ·
    Ich bin mal gespannt ob die gelöschten Apps wieder irgendwann in den chinesischen App Store erscheinen werden
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  2. gast22 6. Dezember 2017 um 20:30 Uhr ·
    China ist ein riesengroßes Land mit unzähligen großen und kleinen Völkern und ihren Sprachen. Demzufolge gibt es in vielen Dingen ganz unterschiedliche Auffassungen. Das eine Regierung es dennoch über Jahrzehnte versteht, das Land zusammenzuhalten ist sicher ein großer Verdienst. Denn allen müsste klar sein, dass ein Auseinanderbrechen (warum auch immer) die Bevölkerung in große Mitleidenschaft bringen wird. Andererseits fürchten mächtige immer, an Einfluss zu verlieren. Das gilt nicht nur für die USA, die ausgerechnet hier als Menschenrechtsfreund auftritt. Todesstrafe? Andere Länder in Kriege stürzen, Tod, Not und Elend verbreiten – nur wegen Bodenschätze. Man kann noch viel mehr aufzählen und auch in deren Geschichte schauen: Kommunistenverfolgung oder Stützung des Apartheidregimes in Südafrika oder Rassismus im eigenen Land – Meinungsfreiheit? Menschenrechte? Klimaschutz ohne uns! Die Rechte der Palestinenser – ega, Jerusalem ist die Hauptstadt Israels. Furchtbar, dass überhaupt solche Artikel in den Medien erscheinen. Man müsste denken, dass die Leser total dumm sind. Auch, wenn es nur ein Senator war. Auch wenn Apple nichts anderes macht, als die Gesetze anderer Länder zu akzeptieren (Touristen sollten das z.B. auch tun, egal in welchem Land). Anderen Ländern Ratschläge geben, wie sie was zu machen haben. Leute, wir sollten tolerant sein. Nicht wir sollten uns herablassen und andere belehren. Das sollte grundsätzlich dasjenige Volk machen, das dort lebt. Alle sind anders. Alle haben ihre Traditionen. Alle haben ihre Anschauungen. Das ist auch in der kleinen EU so. Man kann andere bedauern. Man kann sich nach eigenem Maßstab auch dies oder das als bessere Lösung vorstellen. Aber dennoch sollte man nicht von oben herab belehrend und besserwisserisch immer und immer wieder den selben Quark als Tatsachen verkaufen und dabei Tatsachen verdrehen. Wir machen hier in D einen auf Föderalismus. Und der ist uns sowas von heilig. Aber Föderalismus in der Welt – die Suche und der Versuch, etwas anders zu machen. Tja, das wird nicht erlaubt und ständig bekämpft – zumindest mit Worten verdammt. Warum? Damit wir glauben sollen, dass wir am richtigen Fleck sitzen, egal was die Regierung gerade macht. Ich denke, die Zeiten gehen langsam vorüber. Hoffentlich merkt das irgendwann auch mal die Presse, wenn sie denn noch glaubwürdig erscheinen will und vor allem ihre Produkte verkaufen will. Oder ist hier doch irgendwie alles gleichgeschaltet – nur wir wissen es nicht.
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  3. inuli 12. Dezember 2017 um 13:52 Uhr ·
    gast22, daß China eine Diktatur ist, welche u. a. -und gerade- die Meinungsfreiheit seiner Bevölkerung unterminiert, sollte Dir eigentlich gerade Dir klar sein – vielleicht sagt Dir der Begriff „Platz des himmlischen Friedens“ etwas? Warum Du gerade Länder wie die USA hiermit vergleichst, wirst wohl nur Du wissen – da Du, ganz offensichtlich, den wesentlichen Unterschied zwischen der „westlichen“ Sphäre: USA, EU, usw. nicht zu kennen scheinst, nenne ich Dir diesen: stelle Deine(n) Meinung(en) Standpunkt(e) mal ÖFFENTLICH in den USA dar – und dann versuch das gleiche in China -jeweils vor Ort, versteht sich. Du wirst bei Ausführung gewiß nicht erwarten dürfen, daß Dich hernach in China irgendjemand aus den Klauen der Strafverfolgungsbehörden befreit. Nur nebenbei: in Sachen Klimaschutz zeigt uns meines Erachtens die USA, wohin der intelligente Weg geht, zumal hierzulande der Klimaschutz auf dem Rücken der Menschen/des Verbrauchers ausgetragen wird, Motto: „Schützt die Umwelt: hört auf, zu atmen!“. Andere zu bedauern, hilft überhaupt nichts. Der Beginn des Kampfes gegen Mißstände (gerade in China), wie die Unterminierung von Menschen- und Freiheitsrechten, beginnt mit der -unüberhörbaren, öffentlichen- Benennung der Mißstände. Genau das hat der Senator aus meiner Sicht getan. Das hat mit Ratschlägen absolut nichts zu tun. Wenn ein Land, wie China, Menschen-, Freiheits-, usw.-Rechte, wie bislang, mit Füßen tritt, dann sollten wir dem Konsequenzen folgen lassen, und zwar, insofern gebe ich Dir indirekt Recht, nicht nur verbal. Es gibt auch andere Märkte, China ist nicht der einzige – und will ja schließlich auch selber in der übrigen Welt Handel treiben. Auch für China gilt hier letztlich das Prinzip: Bruttosozialprodukt = Arbeitsleistung + Sparpotential + Export – Import, wobei der Hebel wohl wirksam u. a. bei den Posten Arbeitsleistung (noch produziert Apple ja viele seiner Teile in China) und Export angesetzt werden könnte (z. B. durch Zölle auf Waren aus China). Darüberhinaus könnte man, da stimme ich Dir zu, gast22, die inländische Bevölkerung über die Facetten ihrer eigenen Situation, z. B. gegenüber ihrer eigenen Regierung, eingehender informieren – auch in China könnte z. B. ausländisches Fernsehen zu empfangen sein. Die chinesische Regierung ist, aus ihrer Sicht, verständlicherweise skeptisch gegenüber auswärtigen Informationen, weil diese „das Kind beim Namen nennen“ – der Senator hat daher vorliegend einen kleinen, aber wichtigen Anfang gemacht. Zum Verkaufen gehört die schonungslose Offenheit dazu, denn ohne diese kann es keine Waffengleichheit namens Fairneß im Handel geben. Die von Dir angesprochene Gleichschaltung, gast22, ist in China Staatsprinzip, fußend auf Unterdrückung der Meinungs- und Informationsfreiheit. Und DAS wissen wir ganz genau, auch Du.
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  4. inuli 12. Dezember 2017 um 13:54 Uhr ·
    N. B.: Meine „Beiträge“ mit den „…“ setze ich deshalb nach unten, weil (aus mir unbekannten Gründen die Apfelpage-App den jeweils letzten Beitrag einer Rubrik, gerade, wenn dieser länger ist, nicht vollständig darstellt – der untere Teil wird vom (auch noch breiten) Bildschirmrand „geschluckt“. Vielleicht könnten die Macher von Apfelpage dies irgendwann fixen. Danke.
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