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Ein Tag ohne Wikipedia: Habt ihr es bemerkt?

EU Flagge

Die Aktion ist in ihrer Größe doch eher selten bei einem großen Onlineangebot zu beobachten. Wikipedia präsentierte sich heute den ganzen Tag über für seine Besucher recht uninformativ. Wer dort etwas nachschlagen wollte, wurde nur auf eine Protestaktion gegen das neue europäische Urheberrecht verwiesen. Doch wie effektiv sind solche Maßnahmen: Ist euch der Protest aufgefallen?

Wikipedia ist sauer: Das neue europäische Urheberrecht bedroht massiv die Meinungsfreiheit im Internet. Mit dieser Meinung steht die freie Enzyklopädie nicht allein. Viele Internetaktivisten und auch einige Politiker sind unzufrieden mit den gefundenen Regelungen. Stein des Anstoßes sind die sogenannten Uploadfilter, die zur Umsetzung der neuen Richtlinie herangezogen werden dürften: Sie nötigen Internetunternehmen, schon beim Verfassen eines Beitrags nach möglichen Urheberrechtsverstößen zu suchen und diese aktiv zu verhindern.

Bedrohung von Vielfalt und Meinungsfreiheit

Diese Notwendigkeiten sind zunächst vor allem für Klein- und mittelständische Unternehmen ein logistisches Problem, das Kosten verursacht, die sich nicht abfangen lassen. Zudem sehen viele hier ganz grundlegende Qualitäten des Internets bedroht. Bei Wikipedia heißt es hierzu:

Die geplante Reform könnte dazu führen, dass das freie Internet erheblich eingeschränkt wird. Selbst kleinste Internetplattformen müssten Urheberrechtsverletzungen ihrer Userinnen und User präventiv unterbinden (Artikel 13 des geplanten Gesetzes), was in der Praxis nur mittels fehler- und missbrauchsanfälliger Upload-Filter umsetzbar wäre. Zudem müssten alle Webseiten für kurze Textausschnitte aus Presseerzeugnissen Lizenzen erwerben, um ein neu einzuführendes Verleger-Recht einzuhalten (Artikel 11). Beides zusammen könnte die Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit erheblich beeinträchtigen.“

Im weiteren fordern die Autoren Besucher dazu auf, ihre EU-Abgeordneten zu kontaktieren und gegen das neue EU-Recht zu protestieren. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, blieb die Wikipedia heute zumindest im Web nicht nutzbar, wenn auch die Apps noch funktionierten.

Doch bleibt die Frage nach dem Sinn der Aktion: Wikipedia ist zweifellos eine sehr reichweitenstarke Seite, aber wie engagiert sind deren Besucher?

Ist euch die Auszeit der Wikipedia heute aufgefallen und interessanter noch: Wer hat bereits ein Schreiben an seinen EU-Parlamentarier aufgesetzt?

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Roman van Genabith
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21 Kommentare zu dem Artikel "Ein Tag ohne Wikipedia: Habt ihr es bemerkt?"

  1. James 21. März 2019 um 21:34 Uhr ·
    Hoffentlich haben‘s die Politiker bemerkt…
    iLike 22
  2. Jan 21. März 2019 um 21:37 Uhr ·
    Ja -.- aber Recht haben sie.
    iLike 17
  3. DF 21. März 2019 um 21:46 Uhr ·
    Ja, zwei- dreimal hätte ich gerne etwas nachgelesen. Aber sich an einen der Abgeordneten im EU-Parlament ist für jemanden der sich nicht auskennt zu schwer. Fast 100 Abgeordnete! Wenn soll man denn da auswählen? Wer ist der richtige Ansprechpartner?
    iLike 15
  4. Lukas 21. März 2019 um 21:51 Uhr ·
    Es war auf jeden Fall schon einmal besser als: 1. gar nichts zu machen und 2. sich über Leute lustig zu machen, die in irgend einer Art und Weise bemüht sind etwas Gutes zu tun. Solch ein Niveau hätte ich hier nicht erwartet.
    iLike 7
  5. Joe 21. März 2019 um 21:52 Uhr ·
    Nein.
    iLike 1
  6. Ernie 21. März 2019 um 21:55 Uhr ·
    SelfHTML war auch down. War sehr überrascht darüber und würde gerne wissen wer sonst mitgemacht hat. Aber alle reden nur von Wikipedia. :/
    iLike 1
  7. Rooofi 21. März 2019 um 22:12 Uhr ·
    Wikipedia App funktioniert 😁
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  8. noendofdays 21. März 2019 um 22:59 Uhr ·
    Ja, habe es gemerkt.
    iLike 1
  9. Kevin 22. März 2019 um 00:16 Uhr ·
    Ich habe öfters gehört das diese Aktion hauptsächlich dafür da ist um auf die Riesen Demonstration am 23.03.19 aufmerksam zu machen.
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  10. Oldschool 22. März 2019 um 02:13 Uhr ·
    gestern war einer der wenigen tage, an denen ich wikipedia mal nicht genutzt habe. also ja, ist mir aufgefallen.
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  11. ixxi 22. März 2019 um 06:28 Uhr ·
    Da kann man mal sehen, wieviel Macht die Presse und Verlage auf die Politik ausüben. Der Artikel 11 des Gesetzes ist nicht allein da um die „geistigen“ Werke der Verlage zu schützen, sondern um Kohle in Form von Lizenzgebühren in die Kassen zu spülen. Ich kann mir nicht vorstellen das die Riege der senilen Politiker die gesamte Tragweite ihres Gesetzes erfassen können, wenn die Merkel erst 2013 (Mitte der 90er wurde das Internet für die breite Masse interessant) sagte „Das Internet ist für uns alle Neuland“ Oder König der Senilen Günter Öttinger: „Was die Netzneutralität betrifft, da haben wir gerade in Deutschland Taliban-artige Entwicklungen“. Mit solchen Intelligenzbestien ist nun auf Europaebene kein Blumentopf zu gewinnen.
    iLike 5
    • Tom 22. März 2019 um 06:49 Uhr ·
      Da Karrierepolitiker zunehmend die Fachleute verdängen, nimmt leider der Sachverstand ab, und der kleingeistige von Lobbyisten gesteuerte Bürokratismus zu. Wie sonst sind solche idiotisch, unausgereiften Entscheidungen wie z. B. das jetzt mit Urheberrecht zu erklären. Von anderen Fehlentscheidungen (BER, Stuttgart21, Glyphosat-Verlängerung, Feinstaub-Fahrverbote, uvm.) möchte ich gar nicht reden.
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    • Ralph 22. März 2019 um 12:56 Uhr ·
      Öttinger ist der größte Idiot
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    • McClane 22. März 2019 um 06:34 Uhr ·
      Tut mir leid, hab nicht gewusst, dass man den Link hier nicht einfach anklicken kann :( Ist auf jeden Fall ein witziger Satire Artikel :)
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      • Roman van Genabith 22. März 2019 um 06:36 Uhr ·
        Ist wirklich witzig, 😂 auf jeden Fall einen Klick wert
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  12. gresh 22. März 2019 um 08:19 Uhr ·
    Witzig wird’s, wenn das Internet durch unsere verschrobenen Politiker immer mehr der Zensur zum Opfer fällt. Man merkt, das der Weg zu einer totalitären Gesellschaft beschritten wird. Und gebetsmühlenartig wird immer der „Schutz unserer Daten“ als Grund genannt. Fakt ist, unsere Daten interessiert die Politiker einen Scheissdreck! Es geht um Kontrolle, nichts anderes!
    iLike 2
    • Ralph 22. März 2019 um 12:58 Uhr ·
      Absolut richtig!!!
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  13. Drakenstorm 22. März 2019 um 08:21 Uhr ·
    Ein Tag ohne WhatsApp und Fazzebook. Würden wir etwas vermissen? Ich jedenfalls nicht. Die Politiker sollten lieber Wikipedia unterstützen und sich auf den Zuckerberg einschießen.
    iLike 1
  14. Ralph 22. März 2019 um 12:57 Uhr ·
    Öttinger ist der größte Idiot
    iLike 2
  15. nighty 23. März 2019 um 16:26 Uhr ·
    Ich bin nur 1-2 mal im Monat auf Wikipedia. Hab es nur durch die Medien erfahren. Die Politiker haben es sicherlich nicht gemerkt, wie denn auch? Die großen und wichtigen Seiten hätten sich zusammen tun sollen und ihren Dienst für 2-3 Tage deaktivieren.
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