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Unerhört: Microsoft lässt Skype-Anrufe auch von Heimarbeitern anhören – ein bisschen

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Microsoft hat nun auch eine Affäre mit abgehörten Gesprächen von Kunden – zugegeben, eine kleine. Der Vorgang ist vermutlich auch nur durch die vorangegangene Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Privatsphäre in den Fokus geraten.

Die letzten Wochen haben dem öffentlichen Ansehen von Sprachassistenten und den Unternehmen, die sie anbieten, nicht gut getan: Aufzeichnungen aus den privaten vier Wänden von Alexa-Nutzern werden fremden Dienstleistern vorgespielt, wie sich zuletzt zeigte das auch noch in vergleichsweise ungeschütztem Rahmen und auch Apples Siri war lange Zeit nicht besser, das hören besonders die Datenschutzfanatischen Deutschen mit ärgstem Widerwillen.

So ist es nun nur zu verständlich, dass alles, was auch nur im entferntesten mit dem Abhören von Nutzern zu tun hat, sofort auf dem RADAR von Redaktionen auftaucht wie eine Armada feindlicher Flugzeuge. Da kam eine etwas schlampig dokumentierte Eigenschaft des Skype-Übersetzers den Redakteuren von Motherboard ganz gelegen.

Skype-Translator verschickt Gesprächsmitschnitte an Heimarbeiter

Der von Microsoft betriebene Messenger Skype bietet einige bemerkenswert innovative Funktionen: Eine davon ist ein Echtzeit-Übersetzer. Er übersetzt das gesprochene Wort während einer Unterhaltung in die Sprache des Gesprächspartners und umgekehrt. Die Funktion ist ein absolutes ‚Beta-Produkt und weit von Perfektion entfernt. Geschäftsabschlüsse sollte man mit ihr nicht verhandeln, aber Menschen, die sich sonst nicht unterhalten könnten, haben so eine Chance, sich leidlich zu verständigen. Doch da die Sache so experimentell ist – ihr ahnt es schon – bedarf sie der Optimierung. Und die geht so: Der Übersetzer schickt Phrasen aus Gesprächen an dritte Dienstleister, pikanterweise im Homeoffice arbeitende Mitarbeiter. Sie bestehen aus Satzpaaren: Dem Original und verschiedenen Vorschlägen des Übersetzers. Der Mitarbeiter muss die am besten passende Übersetzung auswählen oder, falls alle nichts taugen, einen eigenen Vorschlag machen. Diese Daten gehen dann zurück an Microsoft. – eine sinnvolle Sache, möchte man meinen.

Microsoft hat aber dummerweise vergessen, auf diese Praxis hinzuweisen: Wer den Nutzungsbedingungen zustimmt, liest nur, dass es zu anonymen Auswertungen von Gesprächsbestandteilen kommen kann. Unnötig zu erwähnen, dass Microsoft bei regulären Audio- oder Videogesprächen natürlich niemanden mithören lässt.

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Roman van Genabith
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4 Kommentare zu dem Artikel "Unerhört: Microsoft lässt Skype-Anrufe auch von Heimarbeitern anhören – ein bisschen"

  1. Loftus Cheek 7. August 2019 um 21:48 Uhr ·
    Wuau coole Funktionen!
    iLike 3
    • Loftus Cheek 7. August 2019 um 22:15 Uhr ·
      Das neue Samsung Galaxy Note 10 wurde vorgestellt. Schade das es hierzu keinen Artikel gibt (auch wenn es kein Apple Produkt ist).
      iLike 4
  2. Dani H. 8. August 2019 um 09:25 Uhr ·
    Klar hören die alle mit, wie wollen die dann ihre Produkte verbessern. Nur schade das es immer wieder „unbekannte“ Dritte sind… wäre doch besser wenn das die Firma selbst abhören würde
    iLike 1
  3. iPhoner 8. August 2019 um 15:06 Uhr ·
    Besonderen Dank an alle jetzigen Assistenz-Benutzer, deren Daten zu Verbesserung selbiger beitragen. Macht nur schön weiter!
    iLike 2

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