Abkehr von der Kürze: Twitter experimentiert mit längeren Tweets
Twitter könnte nun doch das in Stein gemeißelte Limit von 140 Zeichen pro Tweet fallen lassen. Es hatte zuletzt immer eine Abkehr von der Kürze dementiert. Nun experimentiert man doch damit und könnte die Essenz von Twitter auf den Kopf stellen.
Die Leute länger reden lassen, das ist offenbar der Plan von Twitter. Es scheint eine langsame Abkehr von der strikten Begrenzung auf 140 Zeichen zu vollziehen. Nachdem es bereits getwitterte Links und Bilder nicht mehr auf die 140-Zeichen-Beschränkung angerechnet und das Limit bei Direktnachrichten auf 10.000 Zeichen erhöht hatte, könnten nun bald auch die Tweets länger werden. Wie Twitter nun ankündigte, experimentiert man bei Twitter mit einer Verdoppelung der Tweetlänge auf 280 Zeichen.
Der Hintergrund: Die Tweets würden einfach immer länger und Nutzer erreichten zu schnell die Grenze von 140 Zeichen. Zuletzt lag der Durchschnitt bei Tweets in Englisch bei 34 Zeichen. Japanische Nutzer benötigten dagegen nur 15 Zeichen und werden daher zunächst auch keine längeren Tweets erhalten. Die Änderung wird derzeit bei einigen Nutzern testweise ausprobiert. Sollte das Feedback positiv ausfallen oder vielleicht so oder so, könnte Twitter die längeren Nachrichten für alle Nutzer bringen und die Nutzererfahrung im Dienst damit nicht wenig verändern.
Twitter ist gerade in der Phase, in der sich auch Facebook nach seinem Börsengang lange befand: Das Unternehmen müht sich – noch weitgehend vergeblich – profitabel zu werden. Es tut sich damit allerdings deutlich schwerer als Facebook und kommt auch durch Vermarktung von Werbung nicht recht voran. Die Zielgruppe von Twitter ist deutlich differenzierter als bei Facebook, das mehr oder weniger die ganze Welt adressiert. Twitter-Nutzer sind dagegen häufig Special Interest-Anwender oder Berufskommunikatoren, diese zu erreichen und mit ihnen ein Geschäftsmodell zu etablieren, ist diffizil.
Wie fändet ihr längere Tweets?
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4 Kommentare zu dem Artikel "Abkehr von der Kürze: Twitter experimentiert mit längeren Tweets"
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Hanni 27. September 2017 um 15:25 Uhr ·Habe noch nie richtig verstanden, wie das überhaupt funktioniert und wozu man das benötigt. Der Zug ist zumindest bei mir durch; das einzige, das ich über Twitter höre oder lese sind vollkommen vertrottelte „Tweets“ von vollkommen vertrottelten Promis/Politikern…iLike 0
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Chris 27. September 2017 um 16:22 Uhr ·Die vertrottelung kommt von Facebook. Was bei Twitter Sau geil ist und der Grund wozu ich es nutze: wenn ich z.b. ein Problem mit einer App hab oder Software auf dem Mac, dann erreiche ich den Support 100x schneller als per E-Mail. Zudem ist man gezwungen sich kurz zu fassen, während man bei Facebook manchmal endlose Romane lesen muss.iLike 0
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-m1- 27. September 2017 um 17:25 Uhr ·Man muss bei Twitter eine richtige Gruppe folgen auf deutsch gesagt. Die ganzen Technik User sind Unordnung. Da kommt wenig Unsinn. Promis folgen macht doch kein Spaß :DiLike 0
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Azrat 28. September 2017 um 09:36 Uhr ·Generell empfinde ich Twitter angenehmer, da man sich, wie bereits erwähnt, kurz halten muss. Um Twitter interessant finden zu können, muss man sich gezielte User oder Gruppen suchen. Eine gute App wie Tweetbot hilft, auch den Ursprung der zu sehenden Nachticht besser sehen zu können um dann auch die kurze Antwort in Verbindung bringen zu können. Der Anfang ist bei Twitter etwas schwieriger aber ich habe es nicht bereut und lese inzwischen auch gerne meine Regionalnachrichten über Twitter.iLike 0