Analyst gibt erstmals Verkaufsempfehlung für Apple: Aktie leichter
Es kommt nicht oft vor, dass einer der Big Techs eine so negative Analystenempfehlung kassiert. Nun aber rät erstmals seit langem ein Analyst zum Verkauf der Apple-Aktie – die reagiert prompt.
Nach einem längeren Kursanstieg hat Apple eine seltene Verkaufsbewertung erhalten. Craig Moffett von MoffettNathanson hat die Aktie Anfang Januar 2025 von „neutral“ auf „verkaufen“ herabgestuft und ein Kursziel von 188 US-Dollar gesetzt. Dies entspricht einem möglichen Rückgang von etwa 22 Prozent gegenüber dem Kurs zum Zeitpunkt der Herabstufung. „Das ist das erste Mal, dass ich eine Verkaufsbewertung für Apple abgebe“, erklärte Moffett unter anderem auf CNBC.
Abwärtsrisiken: Schwache Verkaufszahlen und rechtliche Probleme
Obwohl die Apple-Aktie im Jahr 2024 um fast 19 Prozent zulegte und damit den S&P 500 deutlich übertraf, fielen die Kurse seit Jahresbeginn 2025 bereits um rund fünf Prozent (Stand: 15. Januar 2025). Moffett verweist auf eine Reihe negativer Entwicklungen, darunter rechtliche Herausforderungen. Ein Urteil erklärte die Zahlungen von Alphabet an Apple für die Google-Suchmaschine auf iPhones als illegal – ein potenzieller Verlust einer wichtigen Einnahmequelle für Apple.
Hinzu kommen enttäuschende Verkaufszahlen des iPhone 16, insbesondere in China. Trotz KI-gestützter Software-Updates konnte das Modell keinen nennenswerten Upgrade-Zyklus auslösen. „Verbraucher scheinen von den KI-Funktionen wenig beeindruckt zu sein“, so Moffett. Auch das Vision Pro-Headset blieb hinter den Erwartungen zurück.
Aktie bereits weit gelaufen, trüber Ausblick
Neben operativen Herausforderungen sieht Moffett die Bewertung der Apple-Aktie als problematisch. Er bezeichnet sie als „völlig überzogen“ und verweist darauf, dass Apples Wachstumsrate die niedrigste unter den großen Technologiekonzernen sei. „Die Aktie gehört zu den teuersten der ‚Magnificent Seven‘ und befindet sich in der Nähe historischer Höchststände“, erklärte er. Angesichts der hohen Bewertung seien die Risiken, denen Apple ausgesetzt ist, nicht ausreichend eingepreist.
Moffett betont, dass seine Herabstufung kein Urteil über Apple als Unternehmen sei. „Apple ist kein schlechtes Unternehmen, aber die Bewertung der Aktie spiegelt die bestehenden Risiken nicht wider. Anleger sollten hier vorsichtiger sein.
Bis jetzt noch eine Einzelmeinung
Moffetts Einschätzung hebt sich von der überwiegend positiven Haltung der Wall Street gegenüber Apple ab. Ob sich seine Prognose bewahrheitet, bleibt abzuwarten, doch die Herabstufung zeigt, dass selbst Tech-Giganten wie Apple nicht vor kritischen Bewertungen gefeit sind.
Allerdings werden zuletzt skeptische Stimmen in Bezug auf die Fortsetzung der ungebremsten Zuwächse bei Tech-Titeln lauter.
Die Apple-Aktie kam im Nachmittagshandel etwas unter die Räder, das Papier notiert zuletzt gut 3% niedriger.
Mit Agenturen
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