Apple und Google im Visier: Australischer Regulierer prüft auflagen
Überall regt sich Widerstand gegen die Praxis der beiden großen App Store-Betreiber: Apple und Google haben beide ein weitgehend geschlossenes Ökosystem geschaffen, das Entwicklern nur wenige Freiheiten lässt und den Wettbewerb möglicherweise deutlich beeinträchtigt, diese Befürchtung haben auch die Regulierungsbehörden in Australien. Sie haben eine Reihe an Forderungen an Apple und Google formuliert. Kommen die Unternehmen diesen Wünschen nicht nach, drohen Auflagen.
Apple und Google sehen sich in Australien zunehmendem Druck der Regulierungsbehörden ausgesetzt. Die Australian Competition and Consumer Commission untersucht schon seit geraumer Zeit die Praxis der beiden großen noch verbliebenen App Store-Betreiber. Sie hat dabei Bauchschmerzen bei einer ganzen Reihe von Aspekten der beiden großen App-Kataloge.
Die Behörde stört sich daran, dass den Entwicklern kaum (im Falle von Google) bis gar keine Alternativen zur Veröffentlichung ihrer Apps im jeweiligen App Store bleiben. Unter iOS und iPadOS respektive tvOS gibt es neben dem App Store schlicht gar keine reguläre Bezugsmöglichkeit für Apps mehr, unter Android werden zumindest 90% aller Apps über den Store von Google vertrieben.
Die ACC hat aber nicht nur mit dieser fehlenden Wahlmöglichkeit ein Problem. Sie hat einen Katalog mit Forderungen an Apple und Google aufgestellt, deren Erfüllung sie zur Voraussetzung macht, um auf weitere Maßnahmen zu verzichten.
Weitere Zahlungsmöglichkeiten und mehr Transparenz
Apple und Google müssten die Bewertung der Apps in ihren Stores transparenter machen. Zudem muss sich für jede App eine Standard-Anwendung definieren lassen, ausgenommen seien höchstens grundlegende Telefonfunktionen. Damit kann sich Google unter Android vielleicht arrangieren, Apple geht bereits in diese Richtung, müsste sich hier aber noch deutlich mehr bewegen, um die Auflage zu erfüllen.
Richtig unangenehm wird es für die beiden Firmen bei der Forderung der ACC, auch alternative Zahlungsmöglichkeiten zuzulassen. Apple und Google dürften Entwicklern nicht verbieten, Zahlungsdienste Dritter zu unterstützen oder zu verlinken, darauf wird sich weder Apple noch Google ohne Not einlassen, denn das könnte den App Stores buchstäblich das Wasser, also ihre Einnahmen abgraben. Dennoch droht die ACC mit regulativen Schritten, sollten diese Forderungen nicht erfüllt werden. Aber nicht nur in Australien formiert sich politischer Widerstand gegen die App Store-Systeme, in einer weiteren Meldung haben wir über eine möglicherweise bevorstehende Entscheidung der EU in dieser Sache berichtet.
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1 Kommentar zu dem Artikel "Apple und Google im Visier: Australischer Regulierer prüft auflagen"
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Andi68 30. April 2021 um 14:40 Uhr ·Alle wollen ein Stück vom Kuchen. Da wo ich herkomme nennt man das Abzocken.iLike 0