Aus: Devolo dLAN Live Cams werden bald unbrauchbar
Die Firma Devolo ist ein Unternehmen aus Deutschland, welches sich seit 2002 auf die Heimvernetzung spezialisierte und im Zuge dessen 2012 auch eine Überwachungskamera für den Hausgebrauch anbot. Die dLAN Live Cam wird nun in weniger als einem Monat schlicht und ergreifend Elektroschrott sein, wie uns ein Leser mitteilte
Zum 01. Juni 2022 abgekündigt
Zugegeben, das Thema ist etwas an uns vorbeigegangen, doch eine aktuelle Leserzuschrift aus Österreich bringt das Thema wieder auf den Tisch. Besagter Leser ist langjähriger Kunde von Devolo und bekam bezüglich der erwähnten Kamera vor wenigen Wochen folgende E-Mail mitgeteilt:
Sehr geehrte(r) dLAN Live Cam Nutzer(in),
nach 10 Jahren dLAN Live Cam sind wir aus technischen Gründen leider dazu gezwungen, den dLAN Live Cam-Service einzustellen. Das bedeutet, dass Sie ab dem 01.06.2022 keinen Zugriff mehr auf die dLAN Live Cams haben werden.
Diesen Schritt bedauern wir und hoffen, dass Sie viel Freude an Ihrer dLAN Live Cam in den vergangenen Jahren hatten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre devolo AG
Im Klartext heißt es also, dass eine nicht unerhebliche Anzahl an technisch noch einwandfrei funktionierenden Überwachungskameras in Elektroschrott verwandelt wird. Was besonders ärgerlich ist, die lapidar gehaltene Begründung, „man sehe sich technisch dazu gezwungen“.
Geordnetes Schutzschirmverfahren der eigentliche Grund?
Kein Kunde erwartet hier, dass man diese Entscheidung bis ins letzte Detail begründet. Dennoch wäre etwas mehr Transparenz wünschenswert gewesen. Denn die ersten Mails dieser Art verschickte das Unternehmen kurz nach der Eröffnung des sogenannten Schutzschirmverfahrens. Devolo ist im Zuge der Corona-Pandemie, die für zusammengebrochene Lieferketten und teils erhebliche Preissprünge bei den Halbleiter-Chips sorgte, unter erheblichen finanziellen Druck geraten und hatte schlussendlich kaum eine andere Möglichkeit.
Mit einem solchen Verfahren restrukturiert sich ein Unternehmen, um sich mittel- und langfristig neu aufzustellen und somit die Liquidität zu sichern. Dies verlangt aber auch, dass man sich von unprofitablen Geschäftsbereichen trennt und damit kommen wir zur Kamera zurück. Die laufenden Kosten für die Bereitstellung des Services (Server usw.) dürften sämtliche Gewinne aus den Verkaufserlösen der Kamera aufgefressen haben. Interessant ist zudem noch, dass das Schutzschirmverfahren in der österreichischen Öffentlichkeit laut Leser weitestgehend unter dem Radar blieb.
Ein (persönlicher) Rat
Die Frustration der Zuschrift ist absolut verständlich und nachvollziehbar. In einem größeren Kontext betrachtet, ist dies aber nicht das erste Mal in der jüngsten Vergangenheit, dass ein deutscher Hersteller seine in Eigenregie betriebene Cloudlösung dicht macht – es sei nur an Osram Lightify oder die Plattform des Elektronikhändlers Conrad erinnert. Deshalb können wir nur eindringlich dazu raten, sich genau zu überlegen, ob man auf einen Hersteller setzen möchte, der ausschließlich auf eine eigene Cloudlösung setzt.
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2 Kommentare zu dem Artikel "Aus: Devolo dLAN Live Cams werden bald unbrauchbar"
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ReinerZufall 8. Mai 2022 um 10:02 Uhr ·Da befindet man sich in bester Gesellschaft, Auch das Heizkörper Thermostat System „MAX“ was über ELV betrieben wird, soll auch eingestellt werden.iLike 2
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Zipf14416 8. Mai 2022 um 18:04 Uhr ·Danke für den Artikel. Ich glaube, dass hier einige Nutzer von devolo Produkten wachgerüttelt werden…Mit freundlichen GrüßeniLike 1