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Bericht: Kinderarbeit bei Apple-Lieferanten

Dass Kinderarbeit in vielen afrikanischen Ländern leider keine Seltenheit ist, sollte bekannt sein. Auch unter den Apple Lieferanten gibt es Firmen, die Nicht-Volljährige beschäftigen, wie Recherchen von Amnesty International offen legen. Apple muss handeln.

Konkret geht es um Kobalt-Minen in Kongo. Der Bericht prangert an, dass dort unter anderem 14-jährige Kinder zum Teil Tagesschichten in Tunneln abhalten müssen, um letztlich gerade einmal einen oder zwei Dollar zu verdienen. Sowohl Apple als auch Sony und Samsung sollen das aus diesen Minen stammende Kobalt für ihre Smartphone-Batterien verwenden. Auch Daimler und Volkswagen verbauen Autoakkus aus gleicher Produktion.

Die Vorwürfe sind hart. Der Bericht liest sich wie eine Anklageschrift: Zum Teil sollen Kinder im Alter von sieben Jahren dort für den westlichen Wohlstand arbeiten und auch die Erwachsenen unter unerträglichen Bedingungen beschäftigt sein. Neu ist die Kritik nicht und doch scheinen die Hersteller ein solches Vorgehen in den Minen teilweise zu dulden, so Amnesty International.

Apple hat inzwischen auf den Bericht reagiert und gegenüber der BBC angegeben, dass man dem Fall nachgehen werde:

“Underage labour is never tolerated in our supply chain and we are proud to have led the industry in pioneering new safeguards. We are currently evaluating dozens of different materials, including cobalt, in order to identify labour and environmental risks as well as opportunities for Apple to bring about effective, scalable and sustainable change.”

Mit einer einfachen Kündigung des Lieferanten ist es aber nicht getan, da dadurch weder den Arbeitern noch den Kindern geholfen ist. Apples Richtlinien sehen vor, dass die Zulieferer gezwungen werden, die Kinder aus dem Unternehmen zu ziehen und bis zur Volljährigkeit ihre Bildung sowie Lohn zu zahlen. Danach sollen die Lieferanten ihnen einen Job zusichern.

Was sich letztlich tut, bleibt aber offen. Die Vorwürfe der Kinderarbeit sollte Apple jedoch nicht ohne eine angemessene Reaktion zur Kenntnis nehmen.

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Robert Tusch
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12 Kommentare zu dem Artikel "Bericht: Kinderarbeit bei Apple-Lieferanten"

  1. Snowman 19. Januar 2016 um 10:07 Uhr ·
    Traurig aber wahr ?
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    • Dave 19. Januar 2016 um 13:35 Uhr ·
      ja und dann? nimmt man den Kindern die Arbeit weg und die Eltern können die nicht mehr ernähren da das Einkommen der Eltern selber zu gering ist. Ich bin nicht für Kinderarbeit aber man sollte das Problem von der anderen Seite angehen.
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      • Nwad 19. Januar 2016 um 16:05 Uhr ·
        Das dachte ich mir auch gerade. Leider sind diese Kinder Meißen dazu gezwungen um ihre Kranken Eltern (falls überhaupt noch welche leben) und die Geschwister zu ernähren. Das die Unternehmen die Kosten für Bildung der Kinder übernehmen ist stark unrealistisch. Solange sich dort politisch nichts ändert gibt es dort immer Kinder die auf dieses Geld angewiesen sind.
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    • Think Different! 19. Januar 2016 um 16:07 Uhr ·
      Diese Leute (wie ich leider auch), die Nestlé boykottieren, sich aber ein 800€ Telefon kaufen…
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  2. RAMPUNK 19. Januar 2016 um 10:12 Uhr ·
    Das ist sooooo alt und geht schon Jahre lang so. Es gab mal eine sehr interessante Doku auf Arte über genau dieses Thema, nur das da Nokia im Visier stand. Keine Ahnung, is aber schon mehrere Jahre alt. Traurig aber wahr, wir alle tragen zu dieser mishandlung und dem Krieg dort unten und auch sonst wo in der Welt bei… jeden Tag.
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    • 4381 19. Januar 2016 um 22:05 Uhr ·
      Die habe ich sogar Zuhause noch irgendwo. Gab es mal auf youtube. Blutige Handys – Die unmenschliche Coltan-Gewinnung.
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  3. Mööp 19. Januar 2016 um 10:18 Uhr ·
    Das soll jetzt keine Verharmlosung der Thematik sein, aber ich denke das es nur zu einem geringen Maße den verbauer der Akkus zu geschrieben werden kann, sondern mehr der Gier der Minen Betreiber die ihren Hals nicht voll kriegen und ihr Volk zu ihren Gunsten Ausbeuten. Es ist wichtig auf Missstände hin zuweisen, aber falsch denn schwarzenpeter gleich wieder an die Industrie durch zureichen. Sie müssen jetzt Verantwortungsvoll handeln.
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    • Peter Birnenkuchen 20. Januar 2016 um 02:09 Uhr ·
      Es ist eine Mischung aus beidem. Die Unternehmen wissen um die Probleme und könnten selber abbauen und Fabriken aufstellen dort, tun es aber nicht, weil es so billiger ist. Die Drecksarbeit machen meist Soldaten, die Kinder und Erwachsenen mit Waffen zwingen in den Mienen zu arbeiten. Die Ausrede, dass Kinder ohne die Jobs nicht leben könnten, ist sicher nur teilweise richtig. Es gab immer schon welche, die im Einklang mit der Natur gelebt haben. Zum Beispiel als Nomaden, aber das hat man ihnen genommen. In Städten eingepfercht, müsse sie natürlich arbeiten. Die Unternehmen behaupten immer, sie müssten auslagern, weil sie sonst nicht konkurrenzfähig wären. Gilt das auch für Apple und Co., die reichsten Unternehmen der Welt? Die haben doch genug Kohle, um Fairphones herzustellen. Alles menschenverachtende Verarsche.
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  4. Ahmet 19. Januar 2016 um 10:27 Uhr ·
    Du sollst nicht selbst kontrollieren, dafür gibt es Organisationen wie AI. Du kannst dir aber Gedanken darüber machen, ob – wenn es diese Option gibt – du nicht beispielsweise auf einen anderen Hersteller zurückgreifst, wenn dieser bestimmte Standards oder Vereinbarungen missachtet. Ja, als Verbraucher haben wir einen gewissen Einfluss, d.h. etwas Macht. Die ist aber dadurch beschränkt, dass wir nicht organisiert als eine große Gruppe auftreten oder dadurch, dass nicht genügend Menschen entschlossen und konsequent ihren Konsum verantwortungsvoll gestalten; ich persönlich eingeschlossen.
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    • Peter Birnenkuchen 20. Januar 2016 um 02:12 Uhr ·
      Warum soll man nicht selbst kontrollieren? Wie die 10 Gebot, du sollst nicht selbst kontrollieren. AI gibt es unter anderem genau wegen der gierigen Unternehmen. Und wozu als Konsument organisieren? Du bist aufgeklärt, kennst dich aus, also handle anständig. Man kann nicht immer auf die anderen zählen.
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  5. Tobi 19. Januar 2016 um 10:46 Uhr ·
    Man sollte sich mal Gedanken machen wieso die da arbeiten ;) die Eltern verdienen nicht genug um die Kinder satt zu kriegen oder der Vater wurde in einem der Bürgerkriege umgebracht. Wenn diese ihren Job verlieren und gleichzeitig die Gehälter für die Erwachsenen nicht steigen, werden selbst die gut gemeinten Handlungen für Tote sorgen. Total Problematisch da unten. Am besten kaufen westliche Firmen die Minen auf. Aber dann schafft Apple seine Gewinnmargen nicht und die 1000 Euro für die 16gb Version kommen auf den Käufer zu. Die Zahlen ja nichtmals die paar Kröten an die GEMA
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  6. Kasimir 19. Januar 2016 um 11:06 Uhr ·
    Kinderarbeit kann man nicht gut heißen. Allerdings ist es in den meisten Fällen wohl so, dass die Kinder mit ihrer Arbeit die Familie ernähren, wenn der Vater fehlt oder nicht arbeiten kann. Klingt natürlich reißerisch: 1 bis 2 Dollar am Tag … Das Preisgefüge ist dort allerdings auch ein ganz anderes.
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