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CES 2019: Ein lockerer Überblick – 8K, aufrollbare TVs und mehr

Was auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas im Moment abgeht, ist für Apple Fans beinahe nicht mehr zu durchblicken. Ein Mann, der in der Materie aber drinnen steckt, ist der gute Patrick. Er fasst die Ereignisse zusammen und gibt spannende Einblicke, ohne euch mit technischem Wirrwarr zu langweilen.

Bevor wir loslegen, möchte ich noch einmal allen Lesern einen, zugegebenermaßen etwas verspäteten, erfolgreichen Jahresstart ins neue Jahr 2019 wünschen. Meine Wenigkeit lag leider mit einer Nebenhöhlenentzündung flach, deshalb waren meine Aktivitäten etwas ruhiger hier. Doch zurück zum Business: Das neue Jahr wird ja für uns Nerds traditionell mit der CES in Las Vegas eröffnet und gemeinsam mit Euch werfe ich ein Blick auf die ersten, interessanten (Produkt)Neuheiten. Wobei für meinen Geschmack die CES eher eine Innovationsmesse ist, wo die Hersteller zeigen, was möglich wäre. Die IFA ist hier für meinen Geschmack eher konsumorientierter; also da ist mehr Ware zu sehen, die dann nahezu unverändert in den Handel kommt. 

Zwei erbitterte Smartphone-Rivalen tun sich im TV-Bereich zusammen

Die Hölle ist ganz offensichtlich zugefroren, denn Samsung verkündete auf ihrer eigenen Vorveranstaltung zur CES 2019, dass sich in den 2019er TV-Modellen der Süd-Koreaner iTunes-Inhalte über eine entsprechende App des hauseigenen Betriebssystem Tizen nutzen lassen werden – inklusive der Implementierung von AirPlay 2. Wir haben darüber hier schon berichtet.

Das ist mal definitiv eine Bombe und stellt meiner bescheidenen Meinung eine Zäsur in der Politik von Apple dar. Die bisherige Maxime war eigentlich immer, dass sich eigene Dienste und Inhalte nur auf eigenen Geräten nutzen lassen. Ergo benötigte man einen Apple TV oder aber einen entsprechenden Lightning-Digital-AV Adapter. Nun fällt diese Schranke für den Konsum von iTunes-Inhalten auf einem entsprechenden Samsung TV weg. Dabei muss ich löblich erwähnen, dass Samsung diese Funktion mittels Firmware-Update auch den 2018er Modellen zur Verfügung stellen will. Damit unterscheidet man sich nämlich elementar von LG, die eine ähnliche Kooperation verkündeten.

Die Fernseher von LG verzichten zwar auf die Einbindung von iTunes, bieten dafür neben AirPlay 2 (wo das eher Makulatur ist, denn somit lässt sich der Bildschirminhalt des iPad auf den LG-Fernseher übertragen) allerdings auch die Integration von HomeKit. Und das ist vielleicht noch interessanter, da sich somit jeder entsprechend ausgestattete LG-Fernseher des 2019er Lineup als HomeKit-Zentrale verwenden lässt.

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Doch die Ankündigung von LG kommt mit einem dicken Wehrmutstropfen; auch für mich persönlich. Denn diese Funktionen sind ausschließlich den 2019er-Modellen vorbehalten. Ein Firmwareupdate ist, Stand heute, nicht vorgesehen. Das finde ich ziemlich schade, denn Samsung zeigt ja wie es geht und ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis. Das betrifft allerdings grundsätzlich die Smart TVs, denn die Updatepolitik lässt sich mit einem Wort beschreiben – nonexistent!

Wie oben angedeutet, stellen diese Ankündigungen die bisherige Produkt- und Softwarepolitik von Apple ein bisschen auf den Kopf. Mir stellt sich da die Frage, weshalb das so ist?

Warum macht Apple das? Was bedeutet es für die Apple TV?

Mit Sicherheit dürften die Ambitionen hinsichtlich eines eigenen Streamingdienstes die größte Triebfeder dieser Entscheidung darstellen. Tim Cook hatte einen solchen ja vor wenigen Stunden angedeutet. Schon seit geraumer Zeit arbeitet Cupertino hinter den Kulissen mit einigem Aufwand daran, hauseigenen Content zu produzieren. Allerdings steht und fällt der Erfolg eines Streamingdienstes mit der Verbreitung, und da tritt Apple in einen sehr harten Wettbewerb. Netflix und Hulu sind in den USA mehr als etabliert und Ende 2019 kommt ja auch noch Disney mit einem eigenen Streamindienst; inklusive zahlreicher, bekannter Marvelproduktionen sowie dem gesamten Star Wars Universum. Und das nebst seinen ganzen bekannten Animation- und Zeichentrickfilmen von Pixar und Co.

Man ist also auf eine Vergrößerung der Reichweite angewiesen, und da lag es nahe, Samsung als einen der größten TV-Hersteller zu gewinnen. Die Partnerschaft mit LG ist strategisch klug gewählt; man verärgert Samsung als Partner nicht und baut nebenbei HomeKit weiter aus, was ich erstmal als gutes Zeichen in dem Segment sehe.

Allerdings wird ein baldiges Upgrade der Apple TV 4K somit deutlich unwahrscheinlicher werden; ein Aus ist das aber meiner Meinung nach nicht. Dafür bietet die kleine schwarze Box einen zu hohen Mehrwert. Schnelle und langfristige (zumindest langfristiger als die bisherigen Smart TV Updates) Updates, eine intuitive Benutzeroberfläche, gelungene Fernbedienung sowie die Möglichkeit, zahlreiche Apps zu installieren. Außerdem ist Dolby Atmos und Dolby Vision integriert.

Ihr seht schon anhand dieser Zeilen, dass Apple es (mal wieder) geschafft hat, einen Großteil der Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ohne, dass man als Aussteller vor Ort ist.

Den Seitenhieb bezüglich der Privatsphäre fand ich auch mehr als gelungen. So hingen etliche Poster von Apple mit der Aufschrift „Was auf dem iPhone passiert, bleibt auf dem iPhone“ rundum die CES.

MicroLED, ein aufrollbarer Fernseher und Sound

Doch die CES 2019 bietet noch ein paar andere Highlights und auch hier fangen wir wieder mit dem heimischen Wohnzimmer an. Samsung zeigte nämlich eine Fernseher, welcher auf der MicroLED Technik basiert. Bekannterweise verzichtet Samsung ja auf die OLED-Technologie in seinen TV-Geräten (wobei man hier umzuschwenken scheint, man stellte nämlich auch ein OLED-Modell vor) und begründet dies unter anderem mit der mangelnden Bewegungsschärfe bei extrem schnellen Bildern.

MicroLED sind winzige, hauchfeine LEDs die je nach Bedarf ganz ausgeschaltet werden und somit vergleichbare Kontraste wie OLED ermöglichen sollen. Dabei sind sie als anorganische Leuchtmittel deutlich langlebiger und gleichzeitig sparsamer als das organische OLED. Die Rede von microLED kennen wir von Apple Watch Gerüchten!

LG und sein aufrollbarer TV

LG zeigte sonst noch einen aufrollbaren Fernseher namens Rollable OLED. Hier verschwindet das OLED-Panel in einer Box die gleichzeitig Lautsprecher ist, wobei ein schmaler Streifen aus dem Gehäuse rausragt. Dieser kann für die Zeitanzeige oder eine Diashow seiner Fotos genutzt werden.

Somit wird der Traum von Fernseher als Möbelstück immer weiter greifbarer. Außerdem bietet LG erstmals eine 8k-Auflösung bei seinen OLED-Modellen an.

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Passend zum gelungenen neuen Bild, braucht es unter Umständen auch einen gelungen Sound. Und da bieten die Klangspezialisten von Sennheiser eine neue Soundbar an. Die hört auf den Namen „Amber Soundbar“ und bietet insgesamt eine Soundkulisse mit 5.1.4-Kanälen. Mithilfe eines separat erhältlichen Mikrofons lässt sich die Soundbar auf den jeweiligen Raum ausmessen und soll durch die eigene Virtualisierungstechnolgie beeindruckenden Dolby Atmos Sound liefern. Allerdings verlangt man dafür stolze 2499,00€, erhältlich ab „Anfang 2019“.

Doch Einige mögen Musik auch unterwegs. JBL hat den Flip 5 vorgestellt, welcher die durchaus erfolgreiche Flip-Serie fortführen soll. Er ist wieder wasserdicht und verfügt über neu konzipierte  Racetrack-Treiber mit einem vergrößerten Konus und höherer Auslenkung. Durch wird er ein bisschen größer, soll aber besseren Sound liefern. Er soll für eine UVP von 129,00€ ab Juni 2019 in den Handel gehen. Musik kann er ausschließlich über Bluetooth-Anbindung oder kabelgebunden über den Klinkenanschluss wiedergeben.

Smarte Assistenten sollen noch intelligenter werden

Die vergangene IFA 2018 stand ganz im Zeichen der smarten Assistenten und deren Etablierung in die verschiedensten Geräte. Auf der diesjährigen CES wollen die Hersteller ihre Assistenten nun deutlich intelligenter machen und arbeiten mit Hochdruck an diversen Updates, damit sie noch besser verstehen was ihre Benutzer wollen. Passend dazu bekommen die Geräte mit den integrierten Smart Assistants neue Funktionen spendiert.

Werden wir noch etwas technischer, denn zum einen will die US-amerikanische Wi-Fi-Alliance dem ax-Standard mit dem neuen Kosenamen Wi-Fi 6 zu mehr Bekanntheit verhelfen. Zum anderen wird der hinter Wi-Fi 6 stehende 802.11ax-Standard Ende 2019 voraussichtlich auch offiziell gekürt. Auf der CES sind neue WLAN-ax-Router (Wi-Fi 6-Router) sowie erste WLAN-ax-Karten für Notebooks zu sehen.

Dementsprechend werden wir im Bereich der Geschwindigkeiten über Wlan neue Rekorde erzielen und uns darüber aufregen, wie langsam die bisherigen Router doch waren.

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VR ist tot, es lebe VR

Die virtuelle Realität (VR) war das große Thema 2016. Oculus Rift, HTC Vive und Playstation VR machten die Technik bereit für den Massenmarkt und schafften eine neue Sparte für Spieleentwickler. Doch bereits Ende 2017 schien das Konzept schon wieder veraltet zu sein. Mit den ersten Mixed-Reality-Headsets drängen neue Brillen auf den Markt. Sie ermöglichen mehr Freiheit durch optisches Tracking – bei geringeren Preisen. Einen neuerlichen Boom lösten die Windows-Brillen allerdings nicht aus. Das könnte VR-Vorreiter Oculus mit Oculus Rest vielleicht ändern.

Die drahtloses Brille basiert auf der Oculus Go, sorgt durch die Einbindung der Touch-Controller für mehr Bewegung. Spannend: VRgineers hat eine Brille mit 180-Grad-Blickwinkel und 4K-Auflösung im Gepäck. Das Teil kostet aber auch 5.800 US-Dollar (rund 5.100 Euro) und taugt damit kaum für gelegentliches Freizeitvergnügen. Da dürfte Apple mit AR (Augmented Reality) den deutlich massentauglicheren Weg gehen.

Natürlich gibt es noch eine Menge anderer Neuigkeiten denn gerade im Zubehörbereich rund um Lampen, Projektoren, tragbare Lautsprecher, Powerbanks und Co. ist auf einer Messe traditionell immer viel Bewegung drin.

Da dürfen wir uns in nächster Zukunft auf einiges an Neuheiten freuen. Speziell der amerikanische Hersteller Anker dürfte da wieder interessante Sachen vorstellen. Das war es von meiner Seite und ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit.

Was waren denn Eure Highlights der CES bisher?

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Patrick Bergmann
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3 Kommentare zu dem Artikel "CES 2019: Ein lockerer Überblick – 8K, aufrollbare TVs und mehr"

  1. Stephan 9. Januar 2019 um 12:45 Uhr ·
    „Die bisherige Maxime war eigentlich immer, dass sich eigene Dienste und Inhalte nur auf eigenen Geräten nutzen lassen.“ Das ist so nicgt richtig, bzw. schon seit Apple Music nicht mehr Apples Politik, denn Apple Music läuft auch auf Android Geräten!
    iLike 2
  2. ithommy 9. Januar 2019 um 17:28 Uhr ·
    Aber hallo das geht ja genau wie bei Apple , wer sollst den bezahlen??? Kein normaler Arbeiter kann sich das leisten.
    iLike 1
  3. Dani H. 9. Januar 2019 um 23:46 Uhr ·
    Anker ist ne Amerikanische Firma? Really? Dachte das wären Chinesen
    iLike 1

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