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DeepSeek: Neues KI-Modell macht Druck auf ChatGPT und Co

DeepSeek R1

Seit wenigen Tagen gibt es einen neuen Player im hart umkämpften KI-Markt. Der Auftritt von DeepSeek AI hat für Aufsehen und Bewegung an den Börsen gesorgt. Wir haben die Hintergründe für euch zusammengefasst.

DeepSeek ist ein chinesisches KI-Unternehmen, welches in der vergangenen Woche ihr erstes KI-Modell namens R1 veröffentlicht hat. Auffallend ist dabei, dass DeepSeek Berichten nach mit deutlich weniger Energie und schwächeren Chips auskommt und sein R1 dennoch mit etablierten Modellen vergleichbare Ergebnisse liefert. Die Erkenntnis hat die Strategie der US-amerikanischen Tech-Unternehmen wie OpenAI oder Google in Frage gestellt und für ein Börsenbeben gesorgt.

Apple wieder wertvollstes Unternehmen der Welt

Allen voran hat der Chip-Hersteller Nvidia unter dem Auftritt von DeepSeek gelitten. Am Montag verlor das Unternehmen knapp 600 Milliarden US-Dollar an Börsenwert – der höchste Tagesverlust eines einzelnen Unternehmens aller Zeiten. Ganze 17 Prozent verlor der Halbleiter-Riese zwischenzeitlich, wodurch Apple wieder auf den ersten Platz der wertvollsten Konzerne weltweit kletterte.

Die Erkenntnis, dass erfolgreiche KI-Modelle nicht zwingend teure Nvidia-Chips und Milliarden-Investitionen a la Google benötigen, wirft die Frage auf, ob sich die US-Tech-Unternehmen auf dem richtigen Weg befinden. Die Apple-Aktie indes blieb unbeeindruckt und legte am Montag sogar leicht zu.

DeepSeek auf Platz 1 im App Store

DeepSeek AI war nach nur wenigen Tagen bereits an der Spitze der am meisten geladenen kostenlosen Apps in Apples App Store. Ähnlich sieht es im Google Play Store aus. Damit macht R1 etablierten Modellen wie ChatGPT und Gemini Konkurrenz.

DeepSeek im App Store

DeepSeek, ChatGPT und Gemini, Quelle: Screenshot Apple App Store

Die Beliebtheit von Deepseek R1 macht sich auch in absoluten Zahlen bemerkbar. Wie uns das Marktforschungsunternehmen Sensor Tower per E-Mail mitteilt, sind die Downloads in der letzten Woche um mehr 375 Prozent gestiegen. Mehr als 3 Millionen Mal wurde die Software heruntergeladen, geht aus dem „2025 State of Mobile Report“ des Unternehmens hervor. Die meisten Zugriffe gab es mit 23 Prozent auf dem Heimatmarkt China. Die USA sind für 15 Prozent verantwortlich, dahinter folgen Ägypten (6 Prozent), Russland (5 Prozent) und Algerien (4 Prozent). Deutschland kommt auf 3 Prozent, was immerhin über 90.000 Downloads entspricht.

Bringt DeepSeek ChatGPT ins Schwitzen?

Wer das Modell einmal ausprobieren möchte, kann das unter chat.deepseek.com machen. Aktuell ist der Zugriff aufgrund von vielen Anfragen und laut Unternehmensangaben einiger Cyberangriffe beschränkt.

Auf der Website wirbt DeepSeek damit, problemlos mit OpenAIs o1 – dem Modell hinter ChatGPT – mithalten zu können. Vorteilhaft könnte die Tatsache werden, dass R1 über einen freizugänglichen Quell-Code verfügt, der die Open-Source-Community nach Unternehmensangaben unterstützen soll.

Kritik an DeepSeek

Aktuell ist ungewiss, wie viel chinesischer Regierungs-Einfluss hinter dem Unternehmen steckt und woher die Daten zum Training des Modells stammen. Berichten nach sollen OpenAI-Informationen unerlaubt zur Verbesserung von DeepSeek R1 genutzt worden sein.

Zudem fällt auf, dass politische Fragen mit China-kritischem Hintergrund möglichst vage beantwortet und teilweise sogar umgangen werden.

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Fabian Schwarzenbach
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2 Kommentare zu dem Artikel "DeepSeek: Neues KI-Modell macht Druck auf ChatGPT und Co"

  1. Ady_S 29. Januar 2025 um 11:33 Uhr · Antworten
    Kritik an DeepSeek! Wow, der Hohlkopf Trump macht Druck auf die IT-Riesen und sie ändern ihre Richtlinien und und und. Da habe ich aber von keiner Kritik an der US-Riesen gehört!
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    • Fabian Schwarzenbach 29. Januar 2025 um 14:15 Uhr · Antworten
      Sowohl bei uns als auch in anderen Medien gab es eindeutige Kritik, beispielsweise am Abbau von Faktenchecks.
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