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Der etwas andere Jahresrückblick 2022 (Die Kolumne)

Dollar

2022 ist endlich vorüber. Man möchte das Jahr mit 1816 vergleichen und am liebsten ganz schnell vergessen. 2022? War da was? Ja, da war etwas. Apple war fleißig und hat in Summe 25 neue Hardware-Inkarnationen herausgebracht, davon mit Mac Studio plus Display und Watch Ultra drei völlig neue Kategorien! Üblicherweise folgt an dieser Stelle die Auflistung von Hardware, gepaart mit einer persönlichen Einschätzung, warum genau dieses Gerät mein oder andere Leben besser machte, die Erfüllung eines langgehegten Traumes ist oder so ähnlich. Doch ich möchte einen etwas anderen Jahresrückblick wagen. Schauen wir auf das, was Apple wirklich wichtig ist: Geld! Brachten die neuen Produkte mehr Geld?

Eröffnungskurs 2022 bei 178 Dollar

Blicken wir auf den heiligen Schrein des Kapitalismus: auf die Börse. Woran ließe sich der Effekt einer Produktveröffentlichung eines Unternehmens besser ablesen denn an seinem Aktienkurs? Also habe ich mir den Aktienkurs des Tages der Vorstellung neuer Hardware (nicht dem möglichen Kaufdatum, das oft eine Woche später folgte) in 2022 angeschaut. Wie hat die Börse reagiert? Erfahrene Hobbybroker wissen, dass es nicht „die“ Börse gibt, also habe ich auf den NASDAQ geschaut und natürlich gibt es nicht „den“ Aktienkurs, also habe ich das Hoch dieses Tages als Grundlage genommen und mit dem Eröffnungskurs verglichen. Achtung! Es folgen mehr Zahlen als einer Kolumne üblicherweise gut tun! (Ach ja, ich habe gerundet, um wenigstens ein paar Ziffern einzusparen). Legen wir die Grundlagen. Apple startete am 03. Januar 2022 in das Börsenjahr mit einem Eröffnungskurs von 177,8 Dollar.

Mac Studio plus Display, iPad Air und iPhone SE im März

Am Dienstag, 08. März kündigte Apple gleich zwei völlig neue Geräte an: Den Mac-Studio und das passende Display. Hinzu kamen das iPad Air 5. Generation und auch das (wahrscheinlich letzte) iPhone SE. Die Reaktion der Börse war eindeutig: Der Kurs stieg von 158,8 auf 162,8 Dollar. Offenbar trauten die Anleger diesen Geräten zu, Geld in die Kassen unseres Lieblingskonzerns zu spülen. In den nächsten Tagen sank der Kurs aber schnell wieder auf 152 Dollar.

MacBook Pro 13 Zoll im Juni

Am 06. Juni (übrigens Pfingstmontag) kündigte Apple auf der WWDC das Update eines MacBook Pro mit 13 Zoll an, zwar mit (wahrscheinlich letzter) Touchbar, aber mit dem M2-Chip. Viel spannender war vielleicht das zweite Gerät, ein MacBook Air, ebenfalls mit M2-Chip, der allerdings erst ab 15. Juli erhältlich war. Was sagte die Börse? Der Kurs, der mittlerweile auf 147,0 Dollar gefallen war, stieg bis auf 148,6 Dollar. Offenbar gefielen der Börse die neuen MacBooks. Doch die Börse ist erbarmungslos und der Kurs sank in den folgenden Tagen bis auf 129 Dollar (am 16. Juni).

September mit Feuerwerk

Nach der obligatorischen kalifornischen Sommerpause ging es im September richtig los. Am 07. September wurden alle 14er-iPhones vorgestellt (also iPhone 14, Pro, Plus und Max), die Airpods 2. Generation und die neuen Uhren, genannt Apple Watch Series 8, SE und die völlig neue Ultra. Und die Börse war – sagen wir – erfreut: der Kurs stieg von 154,8 auf 156,6 Dollar. Auch hier gab es rund zehn Tage später eine finanzielle Ernüchterung und der Kurs stand bei 151 Dollar am 16. September. In normalen Zeiten nennen Experten das Gewinnmitnahmen, wenn Anleger nach einem Hoch die Aktien verkaufen.

Oktober = iPad-Monat

Damit war das Jahr 2022 für Apple noch nicht vorbei. Am 18. Oktober wurde ein gar seltsames Einstiegs-iPad 10. Generation zu einem stark gestiegenen Preis angekündigt, außerdem das neue iPad Pro mit 11 Zoll (4. Generation) und das große mit 12,9 Zoll (6. Generation), hinzu kam noch das Magic Keyboard Folio und das neue Apple TV (,das tatsächlich weniger hoch ist als das alte!) plus Siri Remote der 3. Generation. Was machte die Börse daraus? An diesem Tag stieg der Wert der Apple-Aktien von 145,5 auf 146,7 Dollar. Und auch in der Folge stieg er weiter, so dass er am 28. Oktober bei 157,5 stand. Sie ahnen es: Auch das war nicht von Dauer!

Kein normales Jahr

Am Ende des Katastrophenjahres 2022 sank der Börsenkurs von 178 auf 132 Dollar, ein Verlust innerhalb eines Jahres von 46 Dollar, also rund 25 Prozent! (Und das schreibe ich als Aktionär, der jahrelang gut an Apple mitverdienen konnte). War 2022 ein normales Jahr für Apple? Nein. Für die Tech-Industrie insgesamt? Nein. Gibt es einen Automatismus von neuen Produkten = Aktienkurssteigerungen? Kurzfristig ja, langfristig nein. 2022 ist endlich vorüber!

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Marco Fileccia
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1 Kommentar zu dem Artikel "Der etwas andere Jahresrückblick 2022 (Die Kolumne)"

  1. guest1234 30. Dezember 2022 um 13:01 Uhr ·
    Man sieht dass es eben keine Garantie für Erfolg gibt. Das mussten ja auch Riesen wie Nokia ‚schmerzlich‘ lernen. Wenn Apple so weitermacht dann liegt es nicht nur an Lieferketten, Märkten usw. wenn es bergab geht. Man kann eben nicht nur auf Marge am Kunden vorbei entwickeln und hoffen dass die Kunden für die Ewigkeit treu und loyal bleiben …
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