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Der vergiftete Apfel: Apples Reparaturprogramm für freie Werkstätten springt auf den Mac

MacBook Air zerlegt - iFixit

Apples Reparaturprogramm für unabhängige Werkstätten wird auch auf den Mac erweitert. Das Programm läuft seit Sommer auch außerhalb der USA, dürfte für viele Händler aber einem Biss in den vergifteten Apfel gleichen.

Apple hat sein Reparaturprogramm für freie Werkstätten, das wie berichtet seit kurzem auch in Europa angekommen ist, ausgeweitet: In Zukunft dürfen diese auch am Mac herumschrauben und hierbei originale Ersatzteile von Apple beziehen – ganz offiziell, wie heute aus Agenturberichten hervorging. Es sei dabei egal, wie groß ein Geschäft sei, so Apple.

MacBook Pro 2019 13 Zoll - iFixit

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Dieses Programm zielt vor allem auf Reparaturen, die nach dem einjährigen Zeitraum der Herstellergarantie anfallen, während dieser Zeit gehen die meisten Garantiefälle anstandslos über die Bühne. Danach läuft das zweite Jahr der europäischen Gewährleistung, in dem Reparaturen deutlich öfter weniger glatt ablaufen.

Apples Programm ist kein eindeutiges Bekenntnis für das Recht auf Reparatur

So sehr es auch zu begrüßen ist, dass Apple ein grundsätzliches Recht auf Reparierbarkeit einführt – und es ist auch gewiss zu begrüßen, dass Apple die Ansprüche an teilnehmende Shops anspruchsvoll formuliert – so darf doch ernstlich die Ernsthaftigkeit dieser Initiative in Frage gestellt werden. Wie wir bereits zuvor berichtet hatten, dürften die Anforderungen, die Apple an Teilnehmer stellt, oft unzumutbar sein.

Das Unternehmen behält sich etwa vor, auch noch Jahre nach einer Beendigung der Teilnahme an dem Programm, unangekündigte Überprüfungen des Warenbestands von Werkstätten durchzuführen. Ferner muss eine Werkstatt den Kunden eine Art Einverständniserklärung unterschreiben lassen, die besagt, dass sein Gerät nicht von einem autorisierten Apple Service Provider repariert wird, was viele von einem Auftrag Abstand nehmen lassen dürfte. Zudem fordert Apple Rechenschaft für alle von Apple bezogenen, aber nicht verwendeten Teile.

Wenn ein Shop billigere Komponenten verbaut, muss der Kunde darüber ebenfalls informiert werden, was zwar prinzipiell in seinem Sinne, weniger aber ein Pluspunkt für die Shop-Betreiber ist. Im Falle von Mac-Reparaturen muss eine Werkstatt zumindest einen Mitarbeiter von Apple schulen lassen. Vor diesem Hintergrund ist fraglich, ob das Programm in nächster Zeit reißenden Andrang erleben wird.

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Roman van Genabith
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