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Die Einheit der App-Dimensionen

Kommentar: Der App-Store ist ein gewaltiger Softwaremarkt. Überall erreichbar und das rund um die Uhr. Seit 2008 kann man ihm beim Wachsen zuschauen und den Erfolg der Plattform erleben. Auch wenn hier nicht alles wirklich glatt läuft und so manche Aufräumaktion angebracht ist. Doch das Konzept funktioniert und macht iOS mit seinen nativen Anwendungen vielseitiger, als es bei dem Durchschnittsnutzer ankommt bzw. den Anschein macht. Und doch stimmen gewisse Größen nicht. Was dem App-Store fehlt ist ein Umdenken. Nicht seitens Apple, sondern eher seitens der App-Entwickler. Denn das Problem ist im App-Store relativ schnell ersichtlich.

Alles begann mit einem 3,5-Zoll-Gerät – dem iPhone. Entwickler hatten somit erstmals die Möglichkeit eigene Applikationen für ein mobiles Apple-Betriebssystem und dem damit verbundenen Gerät zu entwickeln. Die Retinadimension portierte diese Displaygröße auf ein neues Level der Pixelwahrnehmung. 3,5-Zoll waren das Non-Plus-Ultra und scharf obendrein. Daher war es die einzige Größe, für die Entwickler ihre Apps konzipieren mussten. Das iPad begann 2010 mit einer niedrigen Pixeldimension und schaffte erst Jahre später den Retinasprung. Das 9,7-Zoll-Display des iPad erlaubte eine neue Denkweise für Entwickler – konnten fortan viele neue Gebiete softwaretechnisch ausgefüllt werden. So gab es Apps für das iPhone und das iPad.

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Doch 3,5-Zoll war nach vielen Jahren nicht mehr der Standard beim iPhone, denn die 4-Zoll-Größe stand auf dem Änderungsplan der Displaydimension. So mussten Entwickler ihre Anwendungen an die neue Displaygröße anpassen – was im Endeffekt mit relativ wenig Arbeit verbunden war, aber dennoch bei manchen Entwicklern teils ein Jahr dauerte und teilweise immer noch andauert. Auch der Retinasprung beim iPad kostete viel Zeit und Geduld, bis so manche App im App-Pool mit den anderen hochauflösenden Applikationen mitschwimmen durfte. Das iPad mini mit seinem 7,9-Zoll-Display machte es Entwicklern etwas einfacher – so liefen schlicht alle alten iPad-Apps auf ihm. Der Retinasprung beim iPad mini lieferte den selbigen Effekt. Das iPad mini war ein Stein weniger, welchen man App-Entwickler in den Weg legen musste. Das iPhone 6 und iPhone 6 Plus lieferten komplett neue Displaydimensionen ab. So sind 4,7-Zoll und 5,5-Zoll die neuen Standards im iPhone-Segment.

Apple trennt immer noch gerne Apps zwischen iPhone und iPad. So werden extra für das iPad programmierte Anwendungen gerne in den Vordergrund gerückt – was man in Zahlen ausdrückt. Vielleicht um sich zu rechtfertigen oder einfach nur die klare Masse an Angebot zu erläutern. Wer weiß das schon? Doch wieso trennt man nach acht iPhone-Generationen und neun iPad-Generation immer noch iOS-Apps voneinander? Weil man mobile Geräte und ihre Möglichkeiten von einander strikt in eigene Kategorien ablegt und somit auch ihre Möglichkeiten? Ein grober Fehler, um ehrlich zu sein. So wird manches Potenzial eher unterdrückt statt gefördert. So sollte nicht das Gerät im Vordergrund stehen, sondern die Plattform auf der es agiert und mit der es agiert. Und doch setzt Apple hier selbst einen Maßstab, in dem sie alle hauseigenen Apps universal anbieten und somit das iPhone und iPad auf einen gemeinsamen ersten Platz setzen. Zweitrangigkeit fehlt hier komplett – und das wirkt zeitgemäß!

Genau diese Problematik zeigt aber der Rest des App-Stores. Denn Entwickler arbeiten und denken auf sture Art und Weise. Nicht alle, aber leider viele. So wird das iPhone teils strickt von dem iPad getrennt. Oder auch das iPad vom iPhone. Wenn ich schon dabei bin. Es wird auch innerhalb der iPhone-Kategorie unterschieden. So werden App-Updates eingereicht und ausgeliefert, welche zwar eine Verbesserung der Anwendung in sich tragen, allerdings ohne jegliche Anpassung an das 4,7-Zoll- bzw. 5,5-Zoll-Display. Die Entschuldigung mag sein, dass das Update schon längere Zeit geplant war und eingereicht wurde. Mag sein – aber ein kurzes Umplanen, Anpassen der App und rauszögern der App-Einreichung wäre sinnvoller gewesen. Solch eine Struktur macht Sinn. Beim Entwickler und beim Endnutzer gleichermaßen.

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Doch schlimmer ist wie gesagt die Gerätetrennung untereinander. Das iPhone erhält Apps, welche explizit für dieses Gerät erstellt wurden. Teilweise für ein Anwendungsgebiet bei dem das iPad ebenso agieren könnte. Doch die App ist und bleibt explizit für das iPhone. Teils folgt Wochen, Monate oder Jahre später eine iPad-Version, die dann (für mehr oder weniger) teures Geld nachgekauft werden muss, um auf beiden iOS-Dimensionen mit der App umgehen zu können. Mir geht es hier gar nicht um das Extrageld was ich einwerfen muss/kann/soll. Denn ich bezahle gerne für Software und war noch nie am jammern, wenn ich für eine gute Anwendung Geld hinblättern musste – ganz im Gegenteil. Denn Leistung sollte entlohnt werden. Und so werfe ich auch gerne Geld für einen In-App-Kauf ein, um eine App nach langer Zeit durch neue Werkzeuge zu bereichern. Damit habe und hatte ich noch nie ein Problem. Auch nicht bei Monument-Valley, welches ein fantastisches Spiel in einer ganz neuen Liga darstellt und somit auch 1,79€ extra wert ist, um neu Level zu erhalten. Software ist vom Grundprinzip kein kostenloses Gut und wenn doch, dann zahlt man indirekt mit seinen Daten. Doch ich schweife von der Hauptthematik ab.

Was für mich immer mehr unklar wirkt, ist der Gedankengang mancher App-Entwicklungen.

Denn immer noch stolpere ich über eine tolle App, lade sie mir auf das iPhone, finde sie grandios, hätte sie auch gerne auf dem iPad und stelle fest, dass die iPhone-Only ist. Oder ich habe eine App, welche es separat als iPhone- und iPad-Version gibt, die sich in ihren Fähigkeiten aber komplett unterscheidet. So kann beispielsweise WeatherPro auf dem iPhone ein Wetter-Widget in die Nachrichtenzentrale einbinden – die iPad-App kann dies nicht. Sinn? Unsinn? Das Ergebnis ist schlicht, dass ich mich gegen solche undurchdachten Applikations wehre, sie lösche und mich nach einer Alternative umschaue – welche mir das bietet was ich verlange. Ein geräteübergreifendes Gesamtkonzept.

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Also wieso nicht eine App universal konzipieren, entwickeln, anbieten und damit alles auf einen Nenner im Funktionsumfang bringen? Ich kann es verstehen, dass die Anpassung einer iPhone-Anwendung eine gewisse Zeit, Geld und auch Arbeit benötigt. Ich kann es aber nicht mehr verstehen, dass manchen Apps noch immer das andere Gerät (iPhone/iPad) verweigert wird und die App nur auf einer Gerätekategorie fungiert. Und auch kann ich nicht mehr nachvollziehen, wenn man nur für eine Gerätekategorie entwickelt. Für mich sind das iPhone und das iPad relativ identisch. Die verbaute Hardware rechtfertigt diese Einstellung. Das iPhone ist immer dabei und wenn es in Bezug auf das Display zu klein wirkt, dann greife ich zum iPad und arbeite dort weiter. Dieser Workflow setzt natürlich voraus, dass ich mit einer App auf beiden Geräten umgehen kann, ohne an ein Gerät gezwungen zu sein. Ein „nebensächliches“ Thema ist das Querformat von Applikations auf dem iPhone 6 Plus. Das Gerät erlaubt dies und so sollte man es auch jeder App erlauben. Im Querformat zu agieren ist keine Seltenheit mehr, auch nicht auf einem iPhone mit einem 5,5-Zoll-Display. Von daher sollte jede App universal und barrierefrei konzipiert sein. Aus meiner Perspektive ist iOS, unabhängig vom Gerät, ein mobiles Betriebssystem auf dem ich aktiv sein will und das ohne Softwareunterschiede oder Gerätepriorisierung zu erfahren. Softwareentwickler sollten demnach ihren alten Entwicklungscodex langsam vergessen und neu denken – anders denken. Denn gerade die beiden neuen Displaygrößen beim iPhone 6 sind da ein klarer Punkt der zum Umdenken animieren müsste. So sollte eine App an iOS angepasst sein und nicht an eine Gerätekategorie. Entwickler sollten neue Prioritäten setzen und endlich handeln, denn eine Anwendung ist immer nur so gut, wie die Denkweise mit der sie entstanden ist.

 

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Matthias Petrat
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25 Kommentare zu dem Artikel "Die Einheit der App-Dimensionen"

  1. ALDeeN 23. November 2014 um 14:23 Uhr ·
    …so viel Text
    iLike 20
    • Wurst 23. November 2014 um 14:29 Uhr ·
      Oh nein, jemand hat sich mal Mühe gemacht mehr als zwei Sätze zu schreiben.
      iLike 69
      • Mad-Mac 24. November 2014 um 14:28 Uhr ·
        @Wurst: aber die Quintessenz des Artikels ist schon mau bzgl. der Länge:(
        iLike 3
    • Alexander 27. November 2014 um 12:04 Uhr ·
      StehstDu als Beispiel für die Generation, die keine Texte lesen & verstehen kann, die länger als ein Tweet sind?
      iLike 1
  2. Jonas 23. November 2014 um 14:32 Uhr ·
    Guter Gedanke. Für iOS programmieren und nicht für Gerätekategorien. Wäre für den Workflow des Nutzers natürlich grandios, ich würde es sehr begrüßen. Man wird die Entwickler jedoch nicht unbedingt ohne Zwang dazu bringen. Apple hat sich nunmal leider entschieden, das zu trennen. Im Nachhinein vielleicht ein Fehler, da der iPad App Store dadurch hinterherhängt. Auf der anderen Seite hätte man sons t nie so viele Apps im iPhone Store. Von daher wäre jetzt der Anfang, die Apps zu verbinden.
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  3. iPhone 23. November 2014 um 14:32 Uhr ·
    Sehr gutes Kommentar! Danke
    iLike 9
    • General_Motors 24. November 2014 um 00:12 Uhr ·
      *Sehr guter Kommentar
      iLike 2
  4. Agent Zuckerguss 23. November 2014 um 14:34 Uhr ·
    Ja aber mit durchdachtem Inhalt und wirklich ein sinnvoller und gerechtfertigter Beitrag!
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  5. LukasDasOriginal 23. November 2014 um 14:36 Uhr ·
    durch die Displaygrößen haben sich bislang viel zu unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten ergeben. Ich denke da vor allem al Musik-Apps, die mit dem 4 Zoll oder 3,5 Zoll ja unbrauchbar sind. Das ändert sich mit dem 4,7 Zoll und 5,5 Zoll Display ja
    iLike 2
  6. Nicolai 23. November 2014 um 14:36 Uhr ·
    Sehr guter Artikel. Viele neue Gedanken auf die ich noch nicht gekommen bin!
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  7. Tester 23. November 2014 um 14:38 Uhr ·
    liest sich am Sonntag sehr gut, wenn es tatsächlich so käme würde der iPad App Store endlich aufgefüllt und der „Workflow“ der Nutzer deutlich verbessert werden
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  8. Gott 23. November 2014 um 14:45 Uhr ·
    Ich würde es begrüßen, wenn im AppStore stehen würde, dass es eine universal App ist, genau wie angezeigt wird, dass sie an das 4″ Display des iPhone 5 angepasst ist.
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    • Vectrex71 24. November 2014 um 10:22 Uhr ·
      Das ist dich angezeigt! mehrfach sogar! Erstens steht ein [+] was anzeigt dass es ne Universal app ist und zweitens steht auch das Wort Universal und drittens suegst du ob die Spp an iPhone5 /6 /6Plus angepasst ist !
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      • Gott 27. November 2014 um 22:58 Uhr ·
        Das „+“ ist mir vorher nie aufgefallen, danke dir! ;) Wo da Universal stehen soll sehe ich aber leider immer noch nicht…
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  9. Markus - MK - 23. November 2014 um 14:57 Uhr ·
    Kurz und knapp auf den Punkt gebracht :)
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  10. Artemis 23. November 2014 um 15:09 Uhr ·
    Das sehe ich genau so, das Problem bisher war aber, dass man doch einen nicht ganz unerheblichen Teil auf die jeweilige Displaygröße anpassen musste. Ein weiteres Problem, das ich auch persönlich sehr oft mitbekomme ist, dass Firmen gerne einfach mal nur Junior-Entwickler holen (weil billiger) und dann noch nichtmal Fortbildungen fördern. Das geht sogar soweit, dass nichtmal relativ günstige Bücher gekauft werden (und günstigere Fortbildung gibts nun wirklich nicht). Zum Teil gibt es aber auch einfach nur zu viele und zu große Projekte auf einmal für ein viel zu unerfahrenes und viel zu kleines Team. Apple hat mit iOS8 nun auch ein volllag neues Konzept zur UI Gestaltung eingeführt, welches unabhängig vom Gerät und der Größe ist, was in Zukunft einen Großen Teil des Problems beseitigen wird. Die „Hauptsache so billig wie möglich“-Mentalität der Firmen wird das aber nicht beheben.
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  11. ich 23. November 2014 um 15:10 Uhr ·
    Sehr sehr guter Artikel! Gut gemacht, weiter so!
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  12. MaxK 23. November 2014 um 16:04 Uhr ·
    So viel Text für so wenig Inhalt. Bei allem Respekt, das hätte man mit demselben Informationsgehalt weitaus kürzer halten können.
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    • Matthias Petrat 23. November 2014 um 17:03 Uhr ·
      Eine Kolumne beginnt immer am Anfang der Thematik. Am Ende zu beginnen wäre, als würde man einen Film mit dem Abspann starten.
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    • Alexander 27. November 2014 um 12:11 Uhr ·
      Hat Dich jemand gezwungen mehr als 160Zeichen des Textes zu lesen? Der Artikel gefällt mir sehr gut, die Länge ich angemessen.
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  13. o.wunder 23. November 2014 um 16:50 Uhr ·
    Der App Markt ist kaputt. Die Preise bringen nur noch bei extrem hohen Umsätzen ein Gewinn. Vielleicht werden daher iPhone und iPad App gerne mal getrennt verkauft. App Updates können kein Geld kosten. Die Entwicklung kostet aber. Ein ruinöser Wettbewerb.
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    • Matthias Petrat 23. November 2014 um 17:01 Uhr ·
      Und genau weil App-Updates kostenlos sind, ist ein In-App-Kauf, der nach langem App-Dasein neu entwickelte Funktionen integriert, gerechtfertigt.
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  14. Adi427 23. November 2014 um 22:29 Uhr ·
    Als ob ich das alles jetzt lese
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  15. Erol 24. November 2014 um 17:21 Uhr ·
    Hat jemand fertig gelesen wenn ja, was ist die Inhalt?
    iLike 0
    • IchBins 25. November 2014 um 07:16 Uhr ·
      Wat bist du denn für einer?!
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