Die perfekten Sport-Kopfhörer? Die Urbanears Stadion im Test
Nach Jahren ohne Musik beim Joggen wollte ich einen neuen Versuch wagen und bin bei den Stadion-Kopfhörern von Urbanears gelandet. In den letzten Monaten habe ich die Kopfhörer in verschiedenen Situationen getestet und kann nun die wichtigste Frage beantworten: Sind die Kopfhörer für mich die perfekten Sport-Kopfhörer?
Urbanears setzt bei den Stadion-Kopfhörern auf ein relativ einzigartiges Design, die beiden Ohrteile sind mit einem gerollten Kabel verbunden, in der Mitte befindet sich ein dickeres Verbindungsstück, in dem der Akku und drei Buttons zur Bedienung Platz platziert sind. Verfügbar sind die Kopfhörer in vier verschiedenen Farben, wenn man sich prinzipiell mit dem Design anfreunden kann, sollte man auch hier fündig werden.
Tragekomfort: Beim Sport extrem unauffällig
Wichtiger als das Design der Kopfhörer ist zur Beantwortung der eingangs gestellten Frage für mich natürlich der Tragekomfort, auch wenn dieser eng mit dem Design verbunden ist. Bereits beim ersten Lauf mit den Stadion ist mir aufgefallen, wie unauffällig er bei Bewegung ist. Die Ohrstücke sitzen sehr angenehm in den Ohrmuscheln und die Kombination aus dem gerollten Kabel und der Akkuleiste hinten sorgt dafür, dass man die Kopfhörer während des Laufens nicht wahrnimmt. Das hat bei mir teilweise sogar dazu geführt, dass ich nach einigen Kilometern gedanklich fast ein bisschen in meinem Lauf verloren war und die Musik sowie die Kopfhörer eher in den Hintergrund traten – wie ich finde eine sehr gute Eigenschaft.
Etwas umständlich fand ich es, die Kopfhörer aufzusetzen. Vor allem bei langen Haaren, die man nicht im Zopf trägt, führen das gerollte Kabel und die dünnen Ohrstücke relativ schnell zu Kabel-Haar-Salat, was das Nutzen dann extrem erschwert. Auch mit Zopf ist es mir zudem regelmäßig passiert, dass ich die beiden Seiten der Kopfhörer vertauscht habe und das nach einem ersten misslungenen Versuch korrigieren musste. Sonderlich intuitiv ist das Aufsetzen daher für mich nicht. Das ist für den Sport, bei dem man sowieso relativ viel Zeit vorher mit Dehnen und Aufwärmen verbringt, nicht extrem störend, beim Tragen der Kopfhörer im Alltag kann das jedoch durchaus nerven.
Der Fokus liegt eindeutig auf Sport
Damit kommen wir zu meinem größten Problem mit den Kopfhörern: Ihr Fokus liegt eindeutig, damit wirbt Urbanears auch offen, auf der Nutzung beim Sport. In den ersten Wochen habe ich die Kopfhörer zusätzlich auch bei Bahnfahrten und am Schreibtisch ausprobiert, die Erfahrung damit war jedoch eher ernüchternd. Problematisch war dabei vor allem, dass die Kopfhörer immer nur mit einem Gerät gekoppelt gleichzeitig sein können. Dadurch war zum Beispiel das schnelle Wechseln zwischen iPhone und Mac nicht möglich, stattdessen musste man immer den Kopplungsprozess (durch langes Drücken der mittleren Taste) neu durchlaufen. Besonders ernüchternd war diese Erfahrung, weil zahlreiche Konkurrenten des deutlich sinnvoller umsetzen – die Quietcomfort 35 von Bose*, die ich am Schreibtisch und auf Reisen verwende, machen das viel besser.
Störend aufgefallen ist mir zudem, dass die Kopfhörer sehr wenig Geräusche der Umwelt abschirmen können. Das ist kein Problem, wenn man in einem Wald joggt und funktioniert selbst an mittelgroßen Straßen mit Verkehr noch ganz gut, wenn man aber in der U-Bahn den Podcast fast auf voller Lautstärke hören muss, um jedes Wort verstehen zu können, finde ich das für diesen Zweck nicht gelungen.
Das dritte Problem ist der Akku. Die vier Stunden Akkulaufzeit, von denen Urbanears bei den Stadion-Kopfhörern offiziell spricht, sind an sich vollkommen ausreichend, längere Läufe will ich damit zumindest nicht machen. In meinen Tests haben die Kopfhörer diesen Wert auch ungefähr erreichen können. Problematisch ist jedoch, dass es keine Möglichkeit gibt, den Akkustand einzusehen. Bei zwei Läufen ist vorgekommen, dass die Kopfhörer nach einem Teil der Einheit einfach ausgegangen sind. Das darf nicht passieren, weil es dafür Lösungen gibt. Ich möchte nicht unbedingt, dass Kopfhörer mir beim Anschalten immer ihren Akkustand vorlesen, aber ein Abgleich der Information mit dem iPhone, was zur Anzeige in der Statusbar und im Akku-Widget führt, ist meiner Meinung nach für Kopfhörer 2018 ein Muss.
Die perfekten Sport-Kopfhörer?
Wie ist es denn jetzt? Sind die Stadion von Urbanears die perfekten Sport-Kopfhörer? So weit würde ich vermutlich nicht gehen, die schlechte Akkuanzeige hat mich in den letzten Monaten sehr gestört. Abgesehen davon finde ich die Kopfhörer jedoch optisch relativ ansprechend und vor allem sehr angenehm zu tragen, insofern erfüllen sie zumindest zwei von drei meiner Kriterien. Der Klang ist okay, beim Sport ist mir das aber auch nicht so wichtig, weil ich die Musik oder Podcasts sowieso eher als Hintergrundunterhaltung laufen lasse. Für die Nutzung im Alltag finde ich die Kopfhörer allerdings nicht optimal, vor allem das sehr umständliche Wechseln zwischen Geräten und die geringe Abschirmung gegen Umgebungsgeräusche haben mich bei der Nutzung gestört.
Sollte man einen Kopfhörer suchen, den man nur für den Sport nutzen will, sind die Urbanears Stadion für Check!* bei Amazon durchaus empfehlenswert. Perfekte Sport-Kopfhörer sind die Urbanears Stadion also nicht, gut gefallen haben sie mir in den Tests aber auf jeden Fall.
Hersteller: Zound Industries
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5 Kommentare zu dem Artikel "Die perfekten Sport-Kopfhörer? Die Urbanears Stadion im Test"
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HighlySuspicious 2. Juni 2018 um 12:10 Uhr ·Haha, nicht mal geschenkt würde ich mit sowas rumlaufen. Das sieht ja besonders von hinten mal dermaßen bescheuert aus 😂iLike 7
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spanky 2. Juni 2018 um 13:08 Uhr ·Sieht so behindert ausiLike 7
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neo70 2. Juni 2018 um 13:23 Uhr ·Sehen aus wie nach oben getragene EarPods mit hässlichen KabeliLike 5
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Peter Birnenkuchen 2. Juni 2018 um 20:32 Uhr ·Total unpraktisch mit der Steuerung hinten. Die beats sind das sicher weit besser.iLike 1
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e2783 4. Juni 2018 um 08:39 Uhr ·Nun nach einer langen Odyssey auf der Suche nach den perfekten Sport Kopfhörern bin ich bei Bose SoundSport Free wireless Headphones. Bei vielen Vorgängern gab es oft Probleme mit den Bluetooth Verbindungen, Schweiss und Wasser Resisten oder Tragekomfort. Bei den Earbuds von Bose habe ich all diese Probleme nicht. Ich laufe jede Woche gegen die 100km und mache im Gym auch Kraftsport, etc. Alles läuft wie laufen soll. Auch die Verbindung zu meiner Apple Watch (Musik, Phone, etc) ist einwandfrei. Lange fand ich dies nur bei den Beats Wireless 3, doch diese gingen miesens wegen Schweiss (Feuchtigkeit) nach ein paar Wochen oder Tagen kaputt. (Aktuell gibt es eine Sammelklage in den USA gegen Apple) Die Apple Airpods sind gut und fürs Krafttraining ohne Problem zu tragen. Doch beim Joggen sind sie nicht zu gebrauchen. Da Sie beim laufen oft rausfallen. Vermutlich auch wegen meines Schweisses. Seit 6 Monaten trainiere ich nun mit meinen Bose Earbuds ohne auch nur ein Problem zu haben. Was ich mir von Bose noch wünsche? Ich hätte gerne die Möglichkeit Musik auf die Earbuds zu transferien und sie osllten Wasserdicht (IPX7/8) sein. Dann könnte man damit auch Schwimmen. Dafür nutze ich aktuell die Bragi The Dash Pro welche toll sind, etwas teuer waren. Sie funktioniren perfekt autonom und liefern auch viele Informationen (Atemkontrolle, Poollänge, unw.) In Kombination mit einem iPhone oder der Uhr ist Ihre Bluetooth vVerbindung jedoch nicht perfekt in der Aufrechterhaltung der Verbindung.iLike 1