EFF: Apple sollte umstrittenes Kinderschutzprogramm ganz streichen

Die Electronic Frontier Foundation fordert Apple auf, sein Programm für besseren Kinderschutz durch lokale Scans der Fotos auf iPhones vollständig fallen zu lassen: Die Organisation erklärte, die Initiative vorerst auf Eis zu legen, sei ein wichtiger Schritt gewesen, das reiche jedoch nicht aus.

Apple hatte zuletzt bekanntgegeben, seine Initiative für mehr Kinderschutz vorerst nicht ab Herbst einzuführen, wie wir in einer entsprechenden Meldung berichtet hatten. Apple plant, auf den iPhones und Macs der Nutzer lokal nach kinderpornographischem Material zu scannen und die Ergebnisse mit mehreren Datenbanken abzugleichen. Diese Maßnahmen lösten umgehend heftige Kritik vieler Datenschutzaktivisten und Bürgerrechtsorganisationen aus, Apfelpage.de berichtete. Eine davon ist die Electronic Frontier Foundation. Sie reagierte nun in einer Stellungnahme auf Apples Entschluss, die Pläne einstweilen auf Eis zu legen.

EFF: Schritt wichtig, aber nicht ausreichend

Die Organisation erklärte, diese Maßnahmen vorerst nicht weiter zu verfolgen, sei ein zunächst hinreichender Schritt. Gleichzeitig forderte die EFF Apple auf, das gesamte Maßnahmenpaket grundsätzlich aufzugeben. Der Datenschutz in der iCloud werde durch die Maßnahmen nicht gestärkt, sondern langfristig geschwächt.

Zudem wies die Organisation abermals darauf hin, dass die reale Gefahr bestehe, Apple könnte von repressiven Regierungen gezwungen werden, die Scans auf den Geräten der Nutzer auch auf politische Inhalte auszuweiten. Apple hatte ebenso wiederholt wie vergeblich erklärt, man werde sich dem Druck von Nationalstaaten in dieser Sache nicht beugen. Allerdings ist die Glaubwürdigkeit des Unternehmens mit Blick auf die eigene Historie, etwa bei der Kooperation mit der chinesischen Führung, mehr als nur etwas zweifelhaft. Ob allerdings Apple sich überzeugen lassen wird, seinen gesamten Korb angekündigter Maßnahmen dauerhaft auszusetzen, steht dahin.

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