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EU stellt fest: Apple verursacht mit App Store-Praxis höhere Verbraucherpreise

EU Flagge

Apple verzerrt durch seine Praxis im App Store den Wettbewerb und verstößt damit potenziell gegen EU-Verträge: Die EU-Kommission hat heute in einer vorläufigen Entscheidung wie erwartet verschiedene Praktiken Apples genannt, die nicht mit der EU-Vorstellung eines fairen Wettbewerbs in Einklang stehen.

Es hatte sich bereits gegen Mitte der Woche angedeutet, nun hat die EU-Kommission sich zu einem laufenden Verfahren geäußert, in dem ein möglicher Wettbewerbsverstoß durch Apple untersucht wird. Diese Prüfung war bereits vor zwei Jahren eingeleitet worden, nachdem sich unter anderem Spotify bei der EU beschwert hatte.

Kern der Beschwerde war der Vorwurf, Apple sorge auf mehrere Weisen für einen unfairen Wettbewerb in seinem Ökosystem. Diesen Vorwürfen schloss sich die Kommission nun an.

Zwangsabgabe und mangelnde Zahlungsalternativen sind das Problem

Apple schaffe vermutlich künstlich erhöhte Preise durch seine Praxis, eine Zwangsabgabe in höhe von 30% respektive 15% im App Store auf alle Transaktionen zu erheben. Diese gäben die Dienstanbieter im wesentlichen an die Kunden weiter, die Folge seien höhere Endkundenpreise, erklärte Margrethe Vestager, in der aktuellen EU-Kommission noch immer zuständig für Wettbewerbsfragen, in einer entsprechenden Mitteilung. Unzulässig ist für die Kommission auch, dass Apple den Entwicklern verweigert, auf alternative Zahlungsdienste neben iTunes zu verweisen oder sie direkt in ihre Apps zu implementieren.

Dies ist allerdings nur eine vorläufige Entscheidung. Apple wird jetzt zu der Angelegenheit gehört und wird alle Vorwürfe zurückweisen. Eine letztgültige Klärung der Vorwürfe liegt noch Jahre in der Zukunft. Doch auch andernorts wächst der Unmut über Apples und Googles Praktiken in den App Stores, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatten.

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Roman van Genabith
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6 Kommentare zu dem Artikel "EU stellt fest: Apple verursacht mit App Store-Praxis höhere Verbraucherpreise"

  1. WayBackInTime 30. April 2021 um 13:42 Uhr ·
    Ein Hohn wie viel Geld hier verbraten wird für so eine allgemeingültige Aussage. Das hätte jeder Laie über die Situation beobachten und aussagen können.
    iLike 6
  2. Andi68 30. April 2021 um 14:38 Uhr ·
    Wo bleibt da der freie Markt? Es ist doch jedem freigestellt Apple Geräte zu benutzen oder nicht. Wem die Preispolitik nicht passt kann jederzeit den Hersteller wechseln.
    iLike 5
    • Onkel Jürgen 30. April 2021 um 16:37 Uhr ·
      Der Apple App-Store stellt einen geschlossenen Markt dar. Weiterhin hat Apple eine dominierende Position im Smartphone Markt. Deswegen greift hier Artikel 102 https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:12008E102&from=EN Ich bin selber Apple Fan, finde es aber unfair, wie sie Spotify behandeln. Das ist in meinen Augen eine Ausnutzung der Vormachtstellung.
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  3. Magic21 30. April 2021 um 19:06 Uhr ·
    Und am Ende wird der User/Bürger davon profitieren…. nicht! Am Ende wird es umständlich, die Qualität der Apps wird leiden und die Sicherheit…. verlieren wird der Benutzer. Spotify kann sich auch aus dem App-Store zurück ziehen, machen sie natürlich nicht… sie nutzen den Marktstand von Apple um ihr Produkt zu verkaufen, wollen aber keine Standgebühren zahlen. Das ist dann fairer Wettbewerb? Dann möchte ich aber auch auf meiner Playstation den Gamepass nutzen! Oder auf meiner Xbox den Playstation-Store….. dann muss alles geöffnet werden, für jeden.
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    • Onkel Jürgen 30. April 2021 um 23:50 Uhr ·
      Guck dir gerne das neue Video von mkbhd zu dem Thema Apples Ökosystem an. Da wird die Argumentation, die du anführst widerlegt.
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  4. Magic21 1. Mai 2021 um 21:58 Uhr ·
    Die Kunden/Benutzer entscheiden sich aber für Apple wegen dem Ökosystem. Die starke Kundenbindung spricht eine klare Sprache. Die Entwickler unterschreiben die App-Store-Richtlinien freiwillig. Wenn das so ein schlechtes Geschäft für die wäre, würden die ihre Produkte aus dem App-Store zurück ziehen….. machen die aber nicht….. weil sie dort den GRÖßTEN Umsatz generieren bzw. sonst Kunden verlieren würden. Muss deren Software auf Apple-Geräten laufen? Wie gesagt, es gibt auch den Gamepass nicht auf Sony-Konsolen, oder den Playstation-Store auf der Xbox. Apple wird mit der Provision letztendlich runter gehen (müssen) oder sich eine andere kreative Lösung einfallen lassen…. wer am Ende aber tatsächlich der Gewinner sein wird? Sicherlich nicht die kleinen Entwickler oder die Nutzer (Sicherheit fraglich, unterschiedliche App-Stores mit unterschiedlichen Angeboten, und preislich wird die „Vergünstigung“ auch nicht weitergegeben)….
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