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Fauler Apfel? Privatsphäre-Prediger wegen Privatsphäreverletzungen verklagt

Apple sieht sich selbst als Vorreiter im Kampf für Privatsphäre und Datenschutz. Dazu scheinen Sammelklagen wegen Verstoß gegen Datenschutzvorschriften gar nicht recht passen zu wollen. Dennoch wurde nun eine weitere Klage gegen Apple eingereicht. Der Vorwurf: Apple sammle Analysedaten der Nutzer ohne deren Zustimmung.

Der Vorwurf ist in der Tech-Branche alles andere als ungewöhnlich: Ein Unternehmen wird beschuldigt, in unmäßigem Ausmaß personenbezogene Daten seiner Kunden für eigene, nicht ganz transparente Zwecke zu sammeln. Ungewöhnlich ist, wem dieser Vorwurf gilt.

Dass Apple sich in dieser Sache auf der Anklagebank wiederfindet, passt scheinbar so gar nicht zu den unaufhörlich wiederholten Beteuerungen eines Tim Cook, der Datenschutz als ein Menschenrecht bezeichnete.

Was ist passiert?

Das iPhone kann Analysedaten des Anwenders sammeln, die Aufschluss über dessen Nutzungsgewohnheiten geben. Apple verspricht, sie zu nutzen, um die Leistung der eigenen Produkte zu verbessern und erklärt, die Erhebung sei optional. Zuletzt hatten Sicherheitsforscher aber gezeigt, dass das iPhone auch dann Daten sammelt und an Apple schickt, wenn der Nutzer dem widersprochen hatte und dies nicht eben wenig, hier nachzulesen. Reichlich Einblicke etwa über die Bewegungen und Aktionen im App Store werden an Apple gesendet, gleichgültig, ob der Nutzer dem zugestimmt oder ausdrücklich widersprochen hat.

Neue Sammelklage eingereicht

Auf diese Erkenntnisse, die zuletzt vom Sicherheitsforscher Tommy Mysk erlangt wurden, stützt sich eine neue Sammelklage, die vor dem Pennsylvania Eastern District Court eingereicht worden ist.

Apple habe gegen Gesetze zum Daten- und Verbraucherschutz verstoßen, die unter anderem das Abhören von Bürgern verbieten.

Der selbst ernannte Retter der Privatsphäre verstoße in eklatanter Weise gegen die Privatsphäre der Nutzer, sammle enorme Datenberge seiner Kunden an, um sie im Anschluss zum eigenen finanziellen Vorteil zu nutzen, so die Klageschrift. Kernpunkt der Argumentation ist, dass es dem Nutzer nicht möglich ist, der Datensammlung wirksam zu widersprechen, zitiert ein Branchendienst aus der Zusammenfassung.

Apple hat sich bislang noch nicht zu der Sache geäußert. Eine gerichtliche Klärung kann sich über lange Zeiträume hinziehen.

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Roman van Genabith
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3 Kommentare zu dem Artikel "Fauler Apfel? Privatsphäre-Prediger wegen Privatsphäreverletzungen verklagt"

  1. Thorsten 10. Januar 2023 um 18:13 Uhr ·
    Da könnte etwas dran sein. Ich hatte da letztens so ein Erlebnis, wo ich mir so meine Gedanken mache.
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  2. Lars 10. Januar 2023 um 21:21 Uhr ·
    Das Thema wird mal wieder sehr heiß gekocht. Versteht mich nicht falsch ich bin auch für Datenschutz aber wenn man den Appstore besucht ist das wie das besuchen einer Website weil alle Daten aus dem Internet geladen werden müssen. Da bei jedem anklicken eine Kommunikation stattfindet müssen da immer Informationen ausgetauscht werden und meines wissen geht es da nicht drüber hinaus
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    • Roman van Genabith 10. Januar 2023 um 21:23 Uhr ·
      Naja, es geht schon ein bisschen darüber hinaus. Gerne hier mal den verlinkten Artikel lesen.
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