Großes Interview mit Tim Cook: Gesundheit und Privatsphäre wichtiger als KI
Apple CEO Tim Cook hat heute eines seiner seltenen Interviews gegeben. Im Gespräch mit Wired verteidigt er Apples aktuelle KI-Bemühungen und hebt hervor, dass das Unternehmen für andere Dinge wahrgenommen werden will. Außerdem geht er auf OpenAI-Gerüchte ein und gibt ein Update zur einer echten Apple KI-Brille.
Apple Intelligence ist in aller Munde und wird gerade Stück für Stück ausgerollt. Ein deutscher Marktstart soll im April 2025 erfolgen, was unter anderem auf einen späten Einstieg Apples in die Thematik zurückzuführen ist. Dem widerspricht Tim Cook in seinem Interview, welches er Wired gegeben hat. Bereits 2017 habe man Apple-Geräte mit einer Neural Engine ausgestattet, um maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz möglich zu machen. Schon damals sei ihm bewusst gewesen, dass KI einmal einen großen Stellenwert einnehmen würde.
Tim Cook „denke nicht daran, für Apple Intelligence etwas zu verlangen“
Wie Apfelpage berichtete, gab es Gerüchte um eine Art „Apple Intelligence Plus“. In Form eines Abo-Modells könnten hier Premium-KI-Funktionen angeboten und gegen eine monatliche Gebühr vermarktet werden. Von entsprechenden Ideen will Cook aber nichts wissen: „Wir haben nie darüber gesprochen, dafür Geld zu verlangen“, gibt er an.
Zudem äußert er Bedenken, was eine Öffnung von Programmen wie Mail und Kalender für Dritte angeht. Das wäre notwendig, um Informationen für andere KI-Programme als Apple Intelligence zur Verfügung zu stellen. Tim Cook bestätigt, dass Privatsphäre das höchste Gut von Apple sei und niemals gegen die Performance von Apple Intelligence oder anderen Modellen abgewogen werden dürfe. Apple Intelligence findet On-Device statt und sei deshalb genau so sicher, wie alles andere, was sich auf dem iPhone abspielt. Für weitere Funktionen will man „Cloud Computing“ so weiterentwickeln, dass es die gleichen Sicherheitsstandards aufweist.
OpenAI-Investition wäre „seltener Schritt“
Ein Teil von Apple Intelligence in iOS 18 ist die Integration von ChatGPT. Es gab immer wieder Gerüchte über eine mögliche Investition von Apple in den Anbieter des LLM, OpenAI. Darauf angesprochen sagt Cook, dass es nicht Apples Stil sei, in verschiedene Unternehmen zu investieren. Es wäre seltsam, von dieser Praxis abzukehren, erklärt Cook sinngemäß. Auf die Nachfrage, ob das ein klares Nein in Bezug auf eine mögliche OpenAI-Investition wäre, gibt er nichtssagend an, es wäre ein seltener Schritt, so etwas zu tun.
Ist die Vision Pro erst der Anfang?
Seit knapp einem Jahr ist die Apple Vision Pro auf dem Markt und trotz sinkender Begeisterung ist Spatial Computing das große Thema neben Apple Intelligence. Angesprochen auf Konkurrenz-Produkte aus dem Hause Meta und Snap, bestätigt Cook indirekt, dass dieser Formfaktor das Ziel der Entwicklung der Brille sei.
Meta und Snap haben bereits Brillen beziehungsweise Prototypen vorgestellt, die echten Brillen sehr ähnlich sehen und ebenfalls mit AR-Funktionen ausgestattet sind. Cook gibt zwar an, mit der Vision Pro die „fortschrittlichste Technologie“ auf dem Markt zu haben, im Formfaktor sehen viele aber noch Verbesserungsbedarf.
Cooks Vermächtnis: Leben retten wichtiger als Apple Intelligence
Zu guter Letzt spricht Cook über sein eigenes Vermächtnis und Apples Legacy. Ans Aufhören denke er aktuell noch nicht, auch wenn sich die Fragen nach seiner Zukunft aktuell häufen. Er warte auf eine Stimme in seinem Kopf, die ihm sagt, es sei Zeit zu gehen. Bis dahin genieße er die Zeit bei Apple, die er als großes Privileg ansieht. Sein und auch Apples Vermächtnis sieht er in „großartigen Produkten“, welche die Welt verändern. Während des kürzlich über North Carolina hinweggezogenen Hurricanes haben viele Menschen die Satelliten-SOS-Kommunikation über das iPhone genutzt, welche das ein oder andere Leben gerettet haben dürfte. Darum gehe es Cook und das soll Apples Vermächtnis sein.
Das gesamte Interview von Wired mit Tim Cook lest ihr hier.
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