Im Test: Flir One – wie iPhone und iPad zur professionellen Wärmebildkamera werden
Unser iPhone ist unser täglicher Begleiter und deckt gefühlt unendliche Anwendungsgebiete ab. Die Kamera des iPhone ist das Herzstück des Gerätes und wird jedes Jahr auf ein neues Level angehoben. Dennoch kann die Kamera nicht das, was man in dem von mir heut gezeigten Anwendungsgebiet benötigt.
Wärmebildkameras sind für spezielle Berufsgruppen ein ganz normales Werkzeug. Egal ob es der Gutachter von isolierten Wohnräumen, ein Zoo-Tierarzt oder schlicht ein Techniker ist – alle setzen im Alltag auf dieses Werkzeug. Equipment in dieser Richtung ist meist klobig und schwer, stört also als Ausrüstung mehr oder weniger. Wieso also nicht das iPhone, das sowieso immer dabei ist, mit der Funktion einer Wärmebildkamera ausrüsten? Geht nicht? Oha – aufgepasst!
Flir One ist hier sicher den wenigsten ein Begriff und so erging es auch mir. Ich bin mehr oder weniger durch Zufall auf diese Thematik gestoßen. Grund dafür waren einige Recherchen im Internet, denn ich baue derzeit ein gesamtes Stockwerk im Haus um und habe mich mit dem Gebiet „Fenster- und Türisolierung“ auseinander gesetzt. Wie checkt man unnötige Zuglufterscheinungen und Schlupflöcher durch die im Winter die Wärme nach draußen entweicht? Genau – mit einer Wärmebildkamera und dadurch traf ich auch auf Flir One.
Es handelt sich bei Flir One um eine Aufsteckkamera der besonderen Art. Das gesamte Zubehör trägt ein MFI-Logo und ist damit in allen Punkten sicher und abgesegnet. Genutzt werden kann es mit jedem iOS-Gerät, das über einen Lightningport verfügt. Ist das iPhone-Display also zu klein, wechselt man auf das iPad. Für die Nutzung ist die kostenlose und hauseigne App zu verwenden.
Die ansteckbare Wärmebildkamera muss für den Betrieb geladen werden. Dies geschieht mit Hilfe eines mitgelieferten Micro-USB-Kabels. Ist die Kamera ganz leer, wird sie innerhalb einer Stunde komplett aufgeladen und hält dann für ca. 2 Stunden Dauerbetrieb. Die Kamera kann einmal mit der Linse nach vorne und auch mit der Linse zu sich selbst eingesteckt werden – der Lightningstecker ist ja immerhin beidseitig verwendbar. So kann man also nicht nur nach vorne ein Wärmebild betrachten, sondern auch zu sich gewandt. In manchen Fällen kann das hilfreich sein, auch wenn die Hauptnutzung sicher nach vorne gerichtet verlaufen wird.
Eingesteckt muss man der App Zugriff auf die Foto-App gewähren, damit spätere Aufnahmen dort korrekt abgelegt werden können. Aufnahmen ist ein gutes Stichwort, denn man kann nicht nur das Wärmebild in Echtzeit auf dem Display sehen, sondern es auch bannen. Entweder als einzelnes Foto, als Video, als Zeitrafferaufnahme oder sogar als Panorama. Bilder und Videos werden mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixel aufgenommen – das klingt nicht hoch, ist für Wärmebildkameras allerdings schon hochauflösend. Man stelle sich also vor, wie ein Zoo-Tierarzt ein Tier mit hoher Körpertemperatur filmt und diese Aufnahme für eine spätere Auswertung als Video in der Foto-App speichert. Ich habe für meinen Fall eine Zeitrafferaufnahme angefertigt. Zu sehen ist, dass sich Xbox One S, Wii U und Apple TV 4 im Betrieb aufwärmen und die Temperatur stetig ansteigt – das ist keine Neuheit, zeigt aber den Verlauf für eine Demonstration auf. Auch sieht man, dass das MacBook, abgelegt auf dem Lowboard, wärmer als das Lowboard selbst ist, da es am Strom hängt und sich auflädt.
Für das Betrachten des Wärmeverlaufs können unterschiedliche Modi gewählt werden. Dadurch lassen sich Wärmefelder besser abgrenzen und leichter erkennen. Ebenfalls kann in der Dunkelheit der Blitz des iOS-Gerätes hinzugeschaltet werden. Das erlaubt auch das Filmen in der Dunkelheit.
Als Nutzer kann man sich auch einen Fixpunkt setzen. Dieser zeigt die Temperatur der Oberfläche in Echtzeit an und sitzt immer mittig im Bild. Sollte man also ein Objekt überwachen wollen, so sollte man diesen immer dem mittigen Fixpunkt ausrichten. Man kann auf Wunsch aber auch mehrere Punkte setzen und dadurch mehre Objekte in einem Bild vergleichen. Neben einem Fadenkreuz steht in diesem Fall dann immer die aktuelle Temperatur, die bei einem Foto, Video und Zeitraffer mitaufgezeichnet wird. So erkennt man einen direkten Temperaturverlauf anhand einer Kennzahl. Der Nutzer kann bei der Kennzahl zwischen Celcius und Fahrenheit wählen.
In meiner Praxis habe ich mit der Wärmebildkamera mehrere Fenster und Türen auf ihre Dichte kontrollieren und die ein oder andere Dichtung dadurch erneuern bzw. ausbauen können. Man sieht also direkt wo sich Zugluft bildet und kann konkret eingreifen. Auch konnte ich so einen alten Heizköper auf seine Wärmeleitfähigkeit testen. Dieser wurde, aufgrund seines Alters, nicht mehr an allen Ecken richtig warm und konnte damit als austauschbar abgestempelt werden – was er mittlerweile auch ist.
Flir One hat handliche Abmaße von 62 mm x 29 mm x 19 mm (L x B x H), wiegt sehr leichte 39 g und kann dank Halterung mit Schlaufe auch um den Hals getragen werden. Dieses Zubehör ist für wirklich ganz spezielle Anwendungsgebiete gedacht und dennoch auf für Laien super einfach und zuverlässig zu bedienen. Die aufsteckbare Wärmebildkamera Flir One kostet ca. 240€ und ersetzt durch ihre Handlichkeit alle bisher klobigen Wärmebildkameras mit nur einer kleinen Anschaffung. Der aktuelle Preis des Zubehörs ist bitte dem unten hinterlegten Link zu entnehmen.
Das vorgestellte Zubehör kann online erworben werden: Klick hier
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9 Kommentare zu dem Artikel "Im Test: Flir One – wie iPhone und iPad zur professionellen Wärmebildkamera werden"
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Blear 1. Oktober 2016 um 08:49 Uhr ·Ist gibt bereits ein Handy was eine Wärmebildkamera hat :)iLike 2
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Artur 1. Oktober 2016 um 10:26 Uhr ·Welches ist das?iLike 2
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Calle 1. Oktober 2016 um 13:04 Uhr ·CATiLike 0
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BigBadWulf 1. Oktober 2016 um 20:10 Uhr ·CATiLike 1
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MSG 1. Oktober 2016 um 09:02 Uhr ·Ganz nett aber für 2-3 x im Jahr lohnt sich für mich nicht die AbschaffungiLike 5
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FoxND 1. Oktober 2016 um 20:10 Uhr ·Und die Anschaffung erst recht nicht ?iLike 16
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Kay Hidde 1. Oktober 2016 um 09:26 Uhr ·Habe das Gerät seit Januar und bin ebenfalls begeistert. Tipp: Flir bietet kostenlose Webinare, die einem viele erläuternden Hinweise und praktische Ratschläge geben, die das Gerät von einem Spielzeug zu einem echten Werkzeug werden lassen können.iLike 8
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Marco 1. Oktober 2016 um 14:30 Uhr ·>>man kann die Kamera an alle Geräte mit Lightningport anschließen xD ich stell mir gerade vor, wie die Kamera an der neuen Magicmouse hängt ?iLike 25
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Peter Birnenkuchen 2. Oktober 2016 um 08:50 Uhr ·gewendet oder gewandt – beides richtig Ob der Aufsatz mit dem Smartphone von CAT mithalten kann?iLike 0