Intel will angeblich Broadcom kaufen: Kampf um Marktanteile bei Mobil-Chips
Intel möchte Broadcom schlucken und somit auch die Konkurrenz durch Qualcomm unter Kontrolle bringen, wie aktuell berichtet wird. Ein möglicher Hintergrund könnten Intels Bemühungen im Mobilgerätesegment sein.
Der Übernahme-Poker um den Prozessordesigner Qualcomm wird um einen interessanten Aspekt bereichert: Nachdem der Netzwerk- und Chiphersteller Broadcom schon länger versucht, Qualcomm feindlich zu übernehmen und in diesem Rahmen wiederholt Angebote reichlich jenseits von 100 Milliarden Dollar vorgelegt.
Qualcomm hatte die gebotenen Summen stets als zu niedrig zurückgewiesen.
Auch kartellrechtlich war der Deal in Frage gestellt worden, was für die nun ins Gespräch gebrachte Variante erst recht zutreffen dürfte.
Nun will Intel sich einkaufen
Wie aktuell aus Berichten des WSJ hervorgeht, plane Intel derzeit eine Übernahme von Broadcom. Man trage sich bereits seit Ende letzten Jahres mit dieser Vorstellung, seit die Möglichkeit, Broadcom und Qualcomm könnten zusammengehen, realer werde.
Die beiden Unternehmen hätten 2017 einen gemeinsamen Jahresumsatz von rund 40 Milliarden Dollar erzielt, Intel erlöste gut 20 Milliarden Dollar mehr, hat aber ein vitales Interesse, keinen neuen Big Player entstehen zu lassen.
Dieser wäre nämlich mit einer überragenden Dominanz bei mobilen Prozessoren ausgestattet, wo Qualcomm bereits jetzt führend ist. Intel hat sich hier in den letzten Jahren zwar stets bemüht, jedoch ohne großen Erfolg.
Aktuell hofft man, aus den Differenzen zwischen Qualcomm und Apple Kapital schlagen zu können: Intel, so wurde es zuletzt berichtet, soll Modem-Chips für iPhones liefern und zwar auch, sobald der neue 5G-Standard anrollt. Intel ist zwar in der technischen Entwicklung hinter Qualcomm zurück, versucht das aber durch größeren Eifer auszugleichen.
Wenn die Karten im Apple-Qualcomm-Verhältnis durch eine Broadcom-Übernahme neu gemischt werden, wäre es vielleicht auch mit den Großaufträgen an Intel Essig.
Ob Intel Broadcom aber einfach so schlucken kann, ist höchst fraglich. Der Deal dürfte wettbewerbsrechtlich auch anspruchsvoll und in kurzer Zeit kaum zu stemmen sein.
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