Interview: Apple spricht über Einschränkungen von Bluetooth in AirPods und mehr
Besonders beim Start von Apple Music Lossless wurde wieder klar, dass die AirPods mit Bluetooth als Verbindungsstandard sehr eingeschränkt sind. Genau darüber, über Spatial Audio und über weitere Aspekte sprechen zwei Apple-Bedienstete in einem Interview.
Gary Geaves, der „VP of acoustics“, und Eric Treski vom Product Marketing Team von Apple wurden von What Hifi zu den Nachteilen von Bluetooth in den AirPods-Modellen interviewt. Bluetooth ist bekanntlich dazu in der Lage, Daten mit nur einer beschränkten Bandbreite zu übertragen. Daher ist es beispielsweise auch nicht möglich, Apple Music Lossless mit den AirPods Max zu genießen, die zur Markteinführung immerhin über 600 Euro kosteten. Auch AirPods Pro unterstützen die höhere Qualität nicht.
Ansonsten wurden die beiden Apple-Mitarbeiter noch zum Design von AirPods und der Implementierung von Spatial Audio befragt.
„Wir hätten gerne mehr Bandbreite“
Zum Thema Bluetooth in den AirPods spricht Geaves folgendes:
[…] also müssen wir uns sehr stark darauf konzentrieren, das meiste aus der Bluetooth-Technologie herauszuholen, wofür es eine Vielzahl an Tricks gibt […] Aber ist logisch, dass wir gerne mehr Bandbreite hätten und… Ich höre am besten hier auf. Wir hätten gerne mehr Bandbreite.
Es gab bereits mehrere Leaks, in denen behauptet wird, dass Apple an einem eigenen Audio-Standard arbeitet, der genau dieses Kontra umgeht. Es wäre vorstellbar, dass dieser das erste Mal in neuen AirPods Pro oder AirPods Max zum Einsatz kommt.
Design und Spatial Audio bringen besondere Herausforderungen mit sich
Ein weiterer kontroverser Punkt ist das Design von AirPods. Gerade bei den AirPods der ersten und zweiten Generation hörte man oft, dass diese leicht aus dem Ohr fallen oder der Sound nicht so gut ist. Apple daher zum Aussehen der AirPods 3:
[…] viele Menschen mögen das offene Design, das nicht im Ohrkanal steckt, sondern angenehm im Ohr liegt. Dadurch entsteht keine Abdichtung, was die Menschen mögen, dafür entstehen Herausforderungen für das Audio-Team. […] keine zwei Ohren sind gleich […] der Klang, den man wahrnimmt, ist immer ein wenig anders, besonders der Bass.
Um dieses Problem zu lösen, entwickelte man Adaptive EQ. Ein Mikrofon scannt dabei den Gehörgang, wodurch der Bass und die Mitten angemessen angepasst werden können.
Weiters wird Spatial Audio angesprochen, was nun auch in die AirPods 3 einzog. Dabei wird beschrieben, dass in den Entwicklungsprozess gleich mehrere Parteien mit einbezogen werden – nicht nur das Engineering-Team. Natürlich ist das Ganze auch mit Schwierigkeiten verbunden:
Die Form der Ohren, die Weite des Kopfes, die Merkmale des Gesichts bis zu einem gewissen Grad und auch die Form des Kopfes bedeuten, dass jeder den Sound unterschiedlich hört.
Um das genau zu kategorisieren, gibt es eine mathematische Funktion, nämlich die „head related transfer function“, kurz HRTF. Apple beschreibt, dass
wir mehrere tausend HRTFs von verschiedenen Menschen aufzeichneten. […] wir machten das, um den besten HRFT zu ermitteln, der für alle am besten klingt.
Es ist immer wieder spannend, einen Einblick in die Entwicklung von Apple-Produkten zu bekommen. Spatial Audio bekam Apple mittlerweile schon ganz gut in den Griff. Jetzt ist spannend, wie das Unternehmen das Bluetooth-Problem umgehen wird. Hier ist vorerst allerdings einmal Geduld gefragt.
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2 Kommentare zu dem Artikel "Interview: Apple spricht über Einschränkungen von Bluetooth in AirPods und mehr"
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Glogi 3. Januar 2022 um 14:18 Uhr ·Bleibt zu hoffen das es kommt.iLike 0
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Martin 3. Januar 2022 um 23:46 Uhr ·Ach Gottchen, wenn sie mal andere Codecs als nur AAC ins System integrieren würden, dann könnte man auch eine höhere Bandbreite erreichen, z.B mit LDAC. Das hätten sie sich vor Implementieren von Lossless Audio und der Wegrationalisierung des Klinkenanschluss überlegen sollen.iLike 0