iPad aus Vietnam: Apple ergreift weitere Anti-Lockdown-Maßnahmen
Das iPad soll nun auch erstmals in größerem Umfang in Vietnam gefertigt werden, Apple reagiert damit auf den anhaltenden Lockdown in China. Und nicht nur das: Die Fertiger in Vietnam sollen sich auch auf eine längere Unterbrechung der Komponentenversorgung vorbereiten, was in krassem Gegensatz zum Just-in-Time-Ansatz steht. Auch die Endkundenpreise könnten dadurch perspektivisch steigen.
Apple reagiert mit weiteren Maßnahmen auf die heftigen Lockdowns in China. Diese weitreichenden Stilllegungen haben vor allem die Metropolregion Shanghai getroffen und werden dort nicht nur zu einer Zumutung für die Menschen, sondern auch zu einer riesigen Herausforderung für die westliche Wirtschaft, die in Shanghai produzieren lässt.
Apple reagiert nun mit einer weiteren Maßnahme auf diese Entwicklung, wie japanische Zeitungen unter Berufung auf Quellen, die mit den Plänen vertraut sind, berichtet haben: Auch das iPad wird verstärkt in Vietnam produziert.
Auch in Indien soll in Zukunft das iPad gebaut werden.
Fertiger sollen Lagerhaltung aufbauen
Konkret werde der chinesische Fertiger BYD eine kleine iPad-Fertigungslinie für Apple in Vietnam einrichten, heißt es. Weiter habe Apple seine Fertiger auch aufgefordert, eine Lagrhaltung für dringend benötigte Komponenten zu errichten. Verschiedene Arten von Chips und Platinen sollen von nun an in der Fabrik vorgehalten werden.
Das ist unüblich, da hier, wie etwa auch im Automobilsektor und vielen anderen Industrieproduktionen, im Just-in-Time-Verfahren gearbeitet wird: Komponenten werden so angeliefert, dass sie direkt in die Montage gehen können. Dieses Modell hat aber in Zeiten von Corona, Lockdowns und gestörter Lieferketten drastische Anfälligkeiten gezeigt.
Wenigstens zwei Monate sollen Fabrikationsstätten in Vietnam nun ohne Komponentenversorgung weiterproduzierten können, heißt es. Diese Maßnahmen drücken die Margen und es ist möglich, dass der Endkunde das früher oder später über den Preis zu spüren bekommt. Apple rechnet nach eigenen Schätzungen für das laufende Quartal aufgrund der Entwicklungen in China ohnehin mit entgangenen Umsätzen in einer Höhe von bis zu acht Milliarden Dollar.
Unterdessen kommt die Produktion des MacBooks in China langsam wieder in Gang, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatten. Es wird aber noch Wochen dauern, bis die knappe Verfügbarkeit der Modelle im Handel zurückgeht.
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