iPhones 2018: Intel soll die meisten Modems liefern
Intel soll den Großteil der Modems liefern, die im iPhone-Lineup 2018 verbaut werden. Ein Grund für die Umschichtung der Bestellungen dürfte sein, dass das Verhältnis zwischen Apple und Qualcomm schon lange belastet ist.
Bei den mobilfunk-Modems, die Apple im iPhone verwendet, deutet sich eine Wende an. Im Lineup dieses Jahres wird Apple erstmals mehrheitlich Modems von Intel verwenden, wie aus einem aktuellen Bericht hervorgeht. Dies deckt sich mit früheren Einschätzungen von Branchenbeobachtern.
Danach wird Apple 70% der Modems, die im Portfolio von 2018 verbaut werden, von Intel in einer 14nm-Ausführung beziehen, doch der Prozessorhersteller wird wohl nicht alle Chips liefern. Die übrigen 30% werden demnach weiter von Qualcomm beigesteuert werden. Zeitweise war sogar MediaTek als Modemlieferant im Gespräch, ein asiatisches Unternehmen, dessen Prozessoren bislang eher im LowEnd-Bereich in Smartphones zum Einsatz kamen. Im kommenden Jahr, so heißt es weiter, möchte Apple dann versuchen, gänzlich ohne Qualcomm auszukommen.
Rechtsstreit bringt Intel ins mobile Modemgeschäft
Die Modems im iPhone wurden jahrelang von Qualcomm bezogen und Apple ist damit technisch immer gut gefahren. Zwar kommen auch schon länger Intel-Chips im iPhone zum Einsatz, diese waren aber stets nicht frei von Zweifeln. Sie liefern in verschiedenen Tests geringere Leistungen, vor allem bei schwierigen Empfangsverhältnissen. Außerdem ist Intel bei höheren Bandbreiten noch etwas zurück, desgleichen steht die 5G-Modemarchitektur noch mehr am Anfang als dies ohnehin branchenweit der Fall ist.
Allerdings dürfte Apple die Entscheidung pro Intel aus unternehmerischen Motiven heraus getroffen haben.
Die Qualcomm-Erzeugnisse sind zwar qualitativ überzeugend, das Qualcomm-Geschäftsmodell ist es aber nicht.
Gegen das Unternehmen laufen weltweit zahlreiche Verfahren wegen Wettbewerbsverstößen. Qualcomm soll überzogene Lizenzforderungen erhoben und Marktteilnehmer zur Nutzung der eigenen Produkte genötigt haben. Auch Apple ist seit langem in verschiedene Rechtsstreitigkeiten mit dem kalifornischen Chipentwickler verstrickt.
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