Mit Kamera und Bildschirm: Amazons neuer Heimassistent „Echo Show“
Auf dem Markt der Heimassistenten geht es mit großen Schritten voran: Nachdem der Online-Händler „Amazon“ mit seinem „Echo“ und dem kleineren „Echo Dot“ einen Überraschungserfolg landete, zogen auch Google und Microsoft rasch mit eigenen Geräten nach. Auch Apple soll an einem eigenen Heimassistenten arbeiten.
Voll im Trend mit Heimassistent
Erst im April stellte Amazon ein drittes Modell seines Assistenten vor, der zusätzlich zu den Mikrofonen auch mit einer Kamera ausgerüstet ist, den Echo Look. Der Albtraum jedes Datenschützers soll den Nutzern als Style-Berater dienen. Das Gerät musste trotz Kamera jedoch auf einen eigenen Bildschirm verzichten, stattdessen wird ersatzweise das Handy-Display herangezogen. Dieser Umstand gab Apples Marketing-Chef Phil Schiller Gelegenheit, über die Konkurrenz herzuziehen und seine eigene Vorstellung vom perfekten Heimassistenten kundzutun. Demnach bräuchten Heimassistenten ein Display, um für sämtliche Anwendungsbereiche, wie beispielsweise die Fotografie, optimal gerüstet zu sein.
Gesagt, getan
„Challenge accepted!“ muss man sich in der Chefetage von Amazon gedacht haben: Nur 3 Tage nach Schillers Affront gegen die Konkurrenz präsentierte der Online-Gigant ein weiteres Modell: Den Echo Show, der zusätzlich mit einem Bildschirm aufwartet. Eigentlich war dieser Schritt abzusehen, da Amazon bereits im Februar die Software des Amazon Fire TV-Sticks erweitert hatte, um künftig auch Zusatz-Informationen, wie z.B. zum Wetter, auf dem Fernseher anzuzeigen.
Wie bei allen Heimassistenten gilt die menschliche Sprache aber auch beim Echo Show als Eingabemethode der ersten Wahl. Über 12.000 Skills soll Alexa bereits beherrschen. Die Sprachbefehle sollen, wie schon bei den Vorgängern, durch den ganzen Raum hindurch erkannt werden, ohne, dass der Anwender schreien muss. Das soll selbst während der Musikwiedergabe kein Problem darstellen, verspricht Amazon auf der Produktseite. Hierzu hat Amazon in den Echo Show gleich 8 Richtmikrofone eingebaut.
Daneben sind 2 kraftvolle Stereo-Lautsprecher sowie eine Kamera mit einer Auflösung von 5 Megapixeln im nur 18,7 x 18,7 x 9 cm kleinen, aber 1,17 kg schweren, Gehäuse verbaut. Für einen Akku hat der Platz leider nicht mehr gereicht – der Anschluss an eine Steckdose ist Pflicht. Daher macht der Echo Show mobilen Lautsprechern keine Konkurrenz, jedoch lässt er sich via Bluetooth mit ihnen verbinden, um einen noch klangvolleren Musikgenuss zu ermöglichen. Bluetooth-Geräte, welche die Eingabe eines PIN-Codes voraussetzen, werden vom Echo Show allerdings nicht unterstützt. Die Bluetooth-Verbindung dient außerdem zum Musik-Streaming vom Smartphone zum Heimassistenten. Zur Verbindung mit dem Internet setzt die Box auf WLAN 802.11 a/b/g/n und unterstützt sowohl Netzwerke auf 2.4 GHz, wie auch Netzwerke, die auf 5 GHz funken.
Mit dem Bildschirm im Echo Show kommt nun auch optisches Feedback direkt auf den Heimassistenten, wodurch es zum Beispiel leichter wird, Produkte auf der Amazon-Plattform zu bestellen oder andere Dienste des Herstellers zu nutzen. So lassen sich auch Bilder aus der Amazon Cloud, Texte von Liedern auf Amazon Music Unlimited, oder Filme von Amazon Prime Video auf dem Bildschirm anzeigen. Daneben sind auch Inhalte von anderen Plattformen wie beispielsweise Video-Tutorials von YouTube abrufbar. Ob Amazon auch direkte Konkurrenten wie Netflix zulassen wird, ist noch nicht sicher.
Daneben lassen sich Telefonate mit anderen Echo-Besitzern oder sogar Video-Telefonate mit Freunden führen, die ebenfalls einen „Echo Show“ ihr eigen nennen. Über die Alexa-App (für iOS, Android und Fire OS erhältlich) kann man außedem von unterwegs zu Hause anrufen oder Nachrichten an die Daheimgebliebenen verschicken. Auf diese Weise entwickeln sich Heimassistenten langsam zum Ersatz für das klassische Festnetz-Telefon.
Das 7 Zoll großen Touch-Display zeigt aber auch, was die kompatiblen Kameras (z.B. von Ring oder Arlo) im smarten Zuhause aufnehmen: Sei es der Postbote an der Tür, oder der Nachwuchs im Babybett. Dadurch wird der Heimassistent noch nützlicher. Auf die Style-Beratung muss man beim Echo Show jedoch allem Anschein nach verzichten. Zumindest wird das Haupt-Feature des Echo Look mit keinem Wort erwähnt.
Datenschutz
Das mit dem Internet verbundene Kameras und Mikrofone einer großen amerikanischen Datenkrake der Albtraum eines jeden Datenschützers sein dürften, haben wir bereits im Artikel über den Echo Look ausgeführt.
Für Nutzer, die der Abhörstation samt Kamera nicht trauen, hat Amazon neben zwei Knöpfen für die Lautstärkeregulierung noch einen dritten Knopf auf die Gehäuseoberseite montiert, mit dem sich die Kamera und das Mikrofon ein- bzw. ausschalten lassen. Allerdings dürften kritische Nutzer auch das Vertrauen in den Knopf hinterfragen.
Preis und Verfügbarkeit
Der Echo Show lässt sich in den USA bereits für rund 230 US-Dollar vorbestellen. Dabei stehen zwei klassische Farbvarianten zur Auswahl: schwarz und weiß. Ab dem 28. Juni sollen die ersten Pakete dann verschickt werden. Wer gleich 2 Echo Shows kauft, erhält einen Rabatt in Höhe von 100 $. Damit fällt der rechnerische Stückpreis auf etwa 180 $, was dem ehemaligen Preis des inzwischen auf rund 150 $ gesenkten Amazon Echo Grundmodells entspricht.
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11 Kommentare zu dem Artikel "Mit Kamera und Bildschirm: Amazons neuer Heimassistent „Echo Show“"
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Ja klar! 10. Mai 2017 um 13:51 Uhr ·Ganz einfach: man muss nicht jeden Scheiß mitmachen.iLike 34
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Lukas K. 10. Mai 2017 um 13:53 Uhr ·eine neue Produktkategorie?iLike 0
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Karl 10. Mai 2017 um 14:57 Uhr ·Ich finde das Teil hässlichiLike 6
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Septimus 11. Mai 2017 um 10:42 Uhr ·In weiß mit einem Apfel drauf, geht es weg wie warme Semmeln…?iLike 0
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Matthias 10. Mai 2017 um 15:28 Uhr ·Was für ein Design! OhaiLike 1
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Seji 10. Mai 2017 um 15:42 Uhr ·Ich liebe Technik, aber so etwas ist unnötig….iLike 8
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Sven 10. Mai 2017 um 17:08 Uhr ·Beim Design hätten Sie ein bisschen mehr Gas geben können. Da sieht der Echo(besonders in Weiß) deutlich stylischer aus. Ob man das Display nun braucht, wird sich zeigen.iLike 0
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Ulm 10. Mai 2017 um 19:05 Uhr ·Twistplot: Der dritte Knopf ist eigentlich der Überwachungs-Knopf. Somit spart man sich das filtern ?iLike 0
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Werni70 10. Mai 2017 um 22:26 Uhr ·Das Teil sieht aus wie so ein Dia Betrachter von Hama – aber aus den 80er Jahren…iLike 3
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Septimus 11. Mai 2017 um 10:39 Uhr ·Stimmt, hab noch so ein Teil herumstehen!??iLike 0
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Septimus 11. Mai 2017 um 10:38 Uhr ·Wenn du dann im Internet auf deiner Seite überall Werbung für Toilettenpapier und Mittel gegen Verdauungsbeschwerden findest, hast du es eindeutig im falschen Raum aufgestellt…?iLike 0