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Nach Senkung der App Store-Provision: Das Dilemma von Epic und Spotify

Apples neue App Store-Politik in Bezug auf die Provision, die alle Entwickler zu leisten haben, findet nicht nur Zustimmung. Wenig überraschend sind es vor allem die großen Player mit hohen Umsätzen im App Store, die mit den neuen Regelungen nicht einverstanden sind. Sie haben es jetzt aber argumentativ schwer, ihre Position zu verteidigen und das liegt nicht zuletzt an ihrem früheren Engagement für mehr App Store-Fairness.

Nun hat sich Apple schon einmal bewegt und sie sind immer noch nicht zufrieden: Große App-Anbieter wie Epic und Spotify äußerten harsche Kritik an Apples neuer Regelung zur Festsetzung der fälligen Provision. Diese fällt in Zukunft für Entwickler, die im letzten Jahr bis zu einer Million Dollar im App Store erlöst hatten, auf nur noch 15%, wie wir gestern berichtet hatten.

Namentlich waren es vor allem Spotify und Epic, die – neben anderen – auf eine Änderung und deutliche Absenkung der Provision gedrängt und hierzu sowohl Politik, Wirtschaft und die Öffentlichkeit aufgerufen hatten, für einen faireren Wettbewerb zu sorgen. Allein, der jüngste Schritt von Apple stimmt die Chefetagen wenig glücklich und der Grund liegt auf der Hand: Epic und Spotify sowie einige andere große Unternehmen verdienen immer noch viel zu viel, um von den gesenkten Provisionen profitieren zu können. Aber Epic-Chef Tim Sweeney hat es aktuell etwas schwer, die Geschichte vom beeinträchtigten Wettbewerb noch glaubwürdig zu erzählen. Jetzt berufen sich die großen Akteure aus der Allianz für App-Fairness auf das Argument, Apple wolle eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im App Store schaffen.

Apple verstößt gegen Gleichbehandlungsvorsatz

Apple hatte in der Vergangenheit stets erklärt, alle App-Entwickler gleich behandeln zu wollen, unabhängig von Größe oder Relevanz für den App Store. Das hatte schon früher nicht gestimmt, blickt man etwa auf die Sonderregeln für große Streaminganbieter, nun hat sich Apple hiervon endgültig verabschiedet. Es ist einerseits auch wenig zielführend, eine totale Gleichbehandlung fortführen und an den App-Entwickler mit seinem Freizeitprojekt einer schicken Einkaufsliste die selben Anforderungen zu stellen, wie an ein Milliardenunternehmen. Von daher ist der Ansatz, Entwicklern verschieden hohe Provisionen in Abhängigkeit ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit abzuknöpfen, durchaus sinnvoll. Es muss aber tatsächlich gesagt werden: Apple macht hier ein gutes Geschäft. Einerseits ist die öffentliche Wirkung der jüngsten Änderung unglaublich. 98% der Entwickler profitieren von den gesenkten Provisionen – klingt eindrucksvoll.

Diese machen jedoch laut Erhebungen der Analysten von Sensor Tower nur 5% der App Store-Einnahmen aus, Apple kann es sich also ohne Probleme leisten, großzügig zu agieren.

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Roman van Genabith
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6 Kommentare zu dem Artikel "Nach Senkung der App Store-Provision: Das Dilemma von Epic und Spotify"

  1. Ohne Punkt und Komma 19. November 2020 um 10:57 Uhr ·
    Ihr App Store ihre Regeln. In Spotify sowie in Netflix sehe ich auf langer Sicht keine rosige Zukunft. Noch sind beide gut dabei wenn nicht so gar die größten aber wie lange noch. Die Zukunft steckt in Pakete wie Apple One, das gerade jetzt noch so belächelt wird. 15€ für mehre Dienste oder 15€ für einen wird bald eine große Rolle spielen. Netflix ist mit Film/Serien alleine und Spotify mit Music. Natürlich sollte man immer noch alles Einzel anbieten können aber auch mehr im Sortiment zu haben schadet nicht.
    iLike 9
  2. Ohne Punkt und Komma 19. November 2020 um 10:57 Uhr ·
    Sorry bisschen vom Thema abgekommen😂
    iLike 2
  3. Gast 19. November 2020 um 11:24 Uhr ·
    Genau ! ohne Punkt ….. Apple macht es genau richtig , allen Nörglern den Wind aus den Segeln genommen. Gerade der Boss von Epic müsste glühen vor Ärger. Die Großen verdienen die richtige Kohle und finanzieren damit die kleinen…..perfekt. Und Grete von der EU Kommision hat bekommen was sie wollte , nur die Steuermilliarden bleiben bei Apple ( auch richtig so).
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  4. -=@GB-V€rst€h€r=- 19. November 2020 um 20:28 Uhr ·
    Haha! Wie geil von Apple! Scheiss auf Spotify!
    iLike 1
  5. Blub 21. November 2020 um 09:11 Uhr ·
    Apple wurde erst durch die Apps und AppStore richtig groß. Anscheinend wissen das einige nicht. Der AppStore war das „Ding“ damals. Was wäre ein Smartphone ohne Apps? Ich denke bei Epic und Spotify ist nur der Kunde der Dumme. Apple kann mit seinen Diensten bei weitem nicht mithalten. Fortnite ist „das“ Spiel bei den Kits, welches Kind wird sich ein Smartphone ohne Fortnite kaufen? Meine beiden Jungs auf jeden Fall nicht.
    iLike 0
  6. Deformator 21. November 2020 um 09:23 Uhr ·
    Im ganzen Thema geht es nicht und ging es auch nie um Kunden. Sondern uns Geld. Der Kunde hat nur eine Chance: kein Geld mehr für den Mist ausgeben. Brauchen wir nicht wirklich, und zeigen den Magnaten die rote Karte. Aber da machen einfach zu wenig mit. Haben wollen übertrifft leider immer das wirklich brauchen. Der Mensch ist einfach zu blöd.
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