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Narwal Freo im Test: Altbekanntes neu gedacht | REVIEW

Mit in vielerlei Hinsicht überraschenden Konzepten begeistert der Narwal Freo im Test. Dabei unterscheiden sich seine Saug- und Wischfunktion kaum zu anderen Modellen. Seine Trümpfe spielt der Roboter im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der Bedienung aus. Zum Marktstart gibt es den Narwal Freo für 849 Euro, was ein gerade noch akzeptabler Preis ist.

Abseits der Apple-Themen berichten wir öfter über das aktuelle Geschehen in der Welt der Saug- und Wischroboter. Einige der neuen Flaggschiffe testen wir auch für euch. Ich selbst begrenze mich allerdings auf Modelle, die eine gewisse Besonderheit zu haben scheinen – sonst versinke ich bald in Testgeräten. Der Narwal Freo soll laut Hersteller genau in mein Beuteschema passen…

Wer ist Narwal?

Zugegeben, der Name Narwal ist im deutschen oder gar europäischen Markt nahezu unbekannt. Den Hersteller gibt es zwar seit 2016, für Furore sorgte er jedoch 2019 mit einer ganz besonderen Crowdfunding-Kampagne: Das beworbene Produkt war ein Wischroboter mit zwei rotierenden Wischpads und einer automatischen Reinigungsstation – damals noch nie gesehene Funktionen und Wegbereiter für die heutigen Flaggschiffmodelle. Denn genau diese Features bieten heutzutage fast alle Hersteller an.

Nach der Crowdfunding-Kampagne kam Narwal mit den ersten Saug- und Wischrobotern auf den Markt, vorerst hauptsächlich in Asien und Nordamerika. Im Juni 2023 startet der Underdog den Verkauf des Top-Modell Narwal Freo in Deutschland.

Am 15. Juni startet der Deutschland-Launch des neuen Narwal Freo.

Am 15. Juni startet der Deutschland-Launch des neuen Narwal Freo. (Bild: Narwal)

Reinigungsstation mit LC-Display zur Touch-Eingabe

Bei der Optik macht Narwal direkt auf sich aufmerksam. Die Basisstation besteht aus einem geschwungenem Gehäuse in Hochglanz-Weiß. Für mich bringt das etwas frischen Wind in die Bude. Sehr angenehm: Der Roboter verschwindet vollkommen im Gehäuse, weshalb auf den oftmals genutzten „Terrassenvorbau“ anderer Anbieter verzichtet werden kann.

Der Deckel der Station hält das erste Highlight parat. In einer Art Bullauge hat Narwal ein farbiges LC-Display verbaut. Dieses hilft nicht nur bei der Einrichtung, sondern erlaubt auch eine vielseitige Bedienung des Roboters. Wenngleich es die Smartphone-App nicht ersetzt, ist es dennoch eine tolle Steuerungsmöglichkeit für Personen, die die Narwal-App nicht installiert haben.

Das LD-Display auf der Reinigungsstation ist mal etwas erfrischend Neues.

Das LD-Display auf der Reinigungsstation ist mal etwas erfrischend Neues. (Bild: Valentin Heisler)

Im Inneren der Station sitzen die beiden Tanks für Frisch- und Schmutzwasser, so wie wir das schon von anderen Herstellern kennen. Ein Besonderheit ist dafür das mitgelieferte Reinigungsmittel, das die Station zum Säubern der Wischmopps nutzt.

Was mir an der Reinigungsstation fehlt, ist eine Absaugfunktion für den gesammelten Schmutz. So muss man am Roboter regelmäßig selbst Hand anlegen. Dafür fällt der Staubbehälter mit 480 ml recht üppig aus.

Kleine Hardware-Details für eine bessere Reinigung?

Der Roboter selbst ähnelt auf den ersten Blick stark der Konkurrenz: Ringsherum Kollisionsdämpfer sowie ein Sensor zur Objekterkennung und oben ein kleiner Turm, der für die LiDAR-Navigation zuständig ist. Davor sitzt die Klappe zum Leeren des 480-ml-großen Staubbehälters, denn eine Absaugfunktion gibt es nicht.

Die Unterseite bedarf wieder mehr Aufmerksamkeit. Die Hauptwalze aus Gummi und Borsten reinigt mit der Unterstützung von zwei Seitenbürsten statt nur einer. Letztere haben nur zwei Ärmchen, wodurch sie der Roboter einfahren kann. Wer etwa viele (Tier-) Haare aufsaugen muss, kann bei Bedarf eine reine Gummiwalze im Online-Shop von Narwal nachkaufen. Die beiden Wischmopps des Narwal Freo haben eine leicht dreieckige Form und stehen versetzt zueinander. Laut Hersteller soll er damit noch mehr Fläche reinigen können.

Mit dreckeckigen Wischern, die versetzt zueinander stehen, verspricht Narwal streifenfreies Wischen.

Mit dreckeckigen Wischern, die versetzt zueinander stehen, verspricht Narwal streifenfreies Wischen. (Bild: Valentin Heisler)

Gute Navigation, Objekterkennung mit Luft nach oben

Während andere Modelle beim Kartieren und Navigieren schon auf KI-gestützte Kameras setzen, kommt der Narwal Freo mit einem klassischen LiDAR-Scanner. Dieser leistet jedoch nicht weniger gute Arbeit: Nach einem kurzen Schnell-Scan ist die Karte der Wohnung fertig und in der App sogar in einer hübschen und akkuraten 3D-Ansicht verfügbar. Gefällt mir gut.

Wo es dann doch ab und zu hakt, ist bei der Objekterkennung beziehungsweise -vermeidung. Ein Dreame W10 Pro erkennt etwa ein Ladekabel ohne jegliche Probleme, umfährt es und markiert es entsprechend als Kabel in der digitalen Karte. Der Narwal Freo freut sich dagegen auf einen Snack zwischendurch und saugt das Kabel ein. Also lieber vor der Reinigungsfahrt das Zimmer aufräumen.

LiDAR sorgt im Narwal Freo für eine gute Kartierung, der Infrarotsensor zur Objekterkennung könnte besser sein.

LiDAR sorgt im Narwal Freo für eine gute Kartierung, der Infrarotsensor zur Objekterkennung könnte besser sein. (Bild: Valentin Heisler)

Mit Intelligenz zu sauberen Böden

Neben den kleinen Hardware-Anpassungen kommt der Narwal Freo mit einer Fülle an smarten Helferlein, die die perfekte Reinigung versprechen. So gibt es den so genannten Freo-Modus, der selbst entscheidet, wie intensiv ein Raum gesaugt oder gewischt werden muss. Hierbei erkennt die DirtSense-Technologie, wie dreckig der Boden ist und passt die Reinigungsaufgabe entsprechend an. Ich konnte zwischen den paar Malen, in denen ich diesen Modus genutzt habe, keine großen Unterschiede in der Wisch- oder Saugleistung ausmachen. Wer es gerne individuell mag, kann in der App auch zwischen den vier manuellen Modi wählen: Wischen, Saugen, Wischen nach Saugen oder Wischen und Saugen. Auch die Saugintensität und Feuchtigkeit der Wischer kann man einstellen.

In der App könnt ihr die Reinigung personalisieren, die Karten verwalten und andere Einstellungen vornehmen.

In der App könnt ihr die Reinigung personalisieren, die Karten verwalten und andere Einstellungen vornehmen. (Screenshot: Valentin Heisler)

Ich bin mit der Reinigungsleistung an sich zufrieden. Die maximale Saugleistung von 3.000 Pa ist zwar teils weit hinter der Konkurrenz angesiedelt, im Alltag merkt man das aber kaum. Verstreute Haferflocken – egal ob auf Fliesen oder Holzboden – hat der Narwal Freo vollständig aufgesaugt. Auf Teppichen merkt man dann eher Schwächen, obwohl er die Saugleistung beim Erkennen eines Teppichs automatisch hochschraubt. Dafür hebt er die Wischer an, um den Teppich nicht einzunässen.

Wo der Roboter besonders überzeugen kann, ist beim Reinigen der Ecken. Die SmartSwing genannte Technik lässt den Freo so drehen, dass die Wischer und Seitenbürsten auch in die entlegensten Stellen des Raumes gelangen.

Narwal Freo zu Marktstart für 849 Euro

Insgesamt ist der Narwal Freo ein schönes Gesamtpaket mit einigen wenigen Punkten, die Raum für Verbesserungen bieten. Die Saugleistung lässt sich sicherlich noch optimieren, um bei Teppichen besser zu performen und auch eine Absaugstation für den Staub wäre nett gewesen.

Der Preis liegt zum Marktstart in Deutschland bei 849 Euro. Damit spart mich sich schonmal 50 Euro gegenüber der UVP. Wirklich teurer sollte der Narwal Freo aber nicht sein. Das Angebot von Saugrobotern mit gutem Preis-Leistungsverhältnis ist in Deutschland nämlich schon sehr groß.

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Valentin Heisler
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