Netatmo Wetterstation-Set im Test: Für Hobby-Wetterfrösche | Smart Home Special #4
*Der Begriff ‚Smart Home‘ ist sicherlich nicht nur eines der großen Technik-Buzzwords der aktuellen Zeit. Tatsächlich setzen immer mehr Unternehmen auf Automatisierungen, Netzwerklösungen oder andere intelligente Geräte, die das Wohnen 2.0, also die smarte Zukunft in den eigenen vier Wänden, prägen sollen. Damit ihr den Überblick behalten könnt, zeigen wir euch im großen ‚Apfelpage Smart Home Special‘ interessante Neuerscheinungen, unsere Lieblingsprodukte und weitere spannende Projekte rund um das smarte Zuhause.*
Zusammen mit dem smarten Windmesser und Regenmesser wird die Wetterstation von Netatmo zu einer umfänglichen Messstation für das Klima innen und außen. Die Verarbeitung ist zwar gut, die Optik zwischen den einzelnen Modulen aber eher durchwachsen. Dank HomeKit-Anbindung lassen sich viele Automationen umsetzen und die Netatmo-App bietet ein breites Feature-Portfolio. Bei der Einrichtung könnte der Hersteller aber nachbessern. Auf den ersten Blick sind die Preise recht hoch, je nach Anwendungsfall aber zu rechtfertigen.
Die Netatmo Weather-Familie
Die klassische Wetterstation von Netatmo kennen die meisten von euch. Dabei handelt es sich um ein Innenmodul, was gleichzeitig als Bridge dient und das Raumklima misst, und ein Außenmodul, das sich um die Umweltluft kümmert.
Ergänzt werden die beiden Luftmesser durch zwei smarte Zusatzmodule. Eines davon fängt den Wind anhand einer großzügigen Aussparung in der Mitte des zylinderförmigen Moduls ein. Das andere misst den Niederschlag, der auf eine Auffangschale und eine Art Waage trifft. Beim Smart-Home-Experten tink erhaltet ihr alle vier Module im stark vergünstigten Bundle (Affiliate-Link).
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Die App
Alle Daten, die die Module zusammentragen, finden sich nicht nur in Apple Home, sondern auch detailliert in der Netatmo-App. Dort werden sie aufbereitet, grafisch dargestellt und miteinander verglichen. In einem Dashboard sieht man auf der Unterseite die Daten des Innenmoduls, also Temperatur inkl. Trend, Luftqualität, Lautstärke und Luftfeuchtigkeit. Im oberen Abschnitt tummeln sich auf mehreren Seiten die Werte von draußen. Neben den bereits genannten Daten seht ihr auch Luftdruck, Taupunkt, die Windgeschwindigkeit und das Niederschlagsvolumen; natürlich unter der Voraussetzung, dass ihr alle Standard- und Zusatzmodule in Einsatz habt. Auch eine Wetterprognose darf natürlich nicht fehlen.
Über Wetterveränderungen, etwa wenn der Regensensor Niederschlag erkennt, kann euch Netatmo benachrichtigen. Solche Notifikationen könnt ihr euch auch auf der Apple Watch anzeigen lassen.
Community-basierte Wetterdaten
Sind wir ehrlich: Ja, die Netatmo-App zeigt eine Wetterprognose. Aber für etwas Temperatur-Wahrsagerei braucht es keine eigene Wetterstation, da reicht eine der unzähligen Websites oder Apps.
Doch aus meiner Erfahrung heraus stelle ich fest, dass der 0815-Wetterdienst umso unspezifischer wird, je akuter die Wetterlage ist. Vor allem in einer großen Stadt wie München kann sich das Wetter von Stadtteil zu Stadtteil gravierend unterscheiden, gerade im Frühjahr und Herbst. Das Problem: Es gibt nur eine Wetterlage für ganz München.
Und genau hier setzt die Community-basierte Weather-Map an. Das System bastelt aus den Daten der aufgestellten Outdoor-Module eine ganz eigene Wetterkarte. Möchte ich mit dem Fahrrad von München-Schwabing zum Ostbahnhof fahren, kann ich vorher checken, ob es dort schon regnet. Die Wetterkarte liefert erstaunlich zuverlässige und – hauptsächlich in der Stadt – viele Daten, hat aber auch ihre Ausreißer. Jedoch könnt ihr die Daten ungenauer Messungen in der Karte ausblenden. Unter diesem Link könnt ihr euch ansehen, wie viele Wetterstationen es weltweit bereits gibt.
Automationen dank verschiedener Module
Neben dem reinen Ablesen der Wetterdaten oder des Raumklimas kann man herrliche Smart-Home-Spielereien verwirklichen. In meinem Fall schaltet eine Philips-Hue-Lampe auf Rot, sobald in meinem Büro ein gewisser CO2-Gehalt überschritten wird. Dann weiß ich, dass ich lüften muss. Verbessert sich die Luftqualität, wird die Lampe wieder weiß. Ein anderes Beispiel: Mein Deckenventilator geht automatisch an, wenn ich zuhause bin und Innen- als auch Außentemperatur über 25 Grad liegen.
Wie war das, Deckenventilator in HomeKit? Was es damit auf sich hat, erkläre ich euch in einem zukünftigen Artikel. Bleibt gespannt!
Die beiden Zusatzmodule in Form von Regen- und Windmesser zaubern vor allem den versierten Smart-Home-Programmierern ein Lächeln ins Gesicht. So könntet ihr ein Dachfenster mit einem Zug-/Schubmotor ausrüsten und diesen in Abhängigkeit des Wetters automatisieren. Stellen die Module eine zu hohe Windgeschwindigkeit oder gar Regen fest, schließt sich das Dachfenster ohne euer Zutun.
Installation
Nachdem wir uns die Vorteile angesehen haben, kommen wir zum weniger erfreulichen Teil: dem Einrichten der Module. Es ist immer schwierig, eine missglückte Installation auf den Hersteller abzuwälzen, da viele andere Faktoren der Grund sein können – auch ich selbst. Allerdings habe ich den Regen- und Windmesser zur bestehenden Netatmo-Station meines Bruders hinzugefügt, während ich das klassische Innen- und Außenmodul in meiner Wohnung installiert habe. Beide Male zickte das Innenmodul, das für das Hinzufügen neuer Geräte zuständig ist, und es waren zahlreiche Neuversuche und sogar Hard-Resets notwendig. Das hat nicht nur Zeit, sondern auch Nerven gekostet.
Schön bei der Einrichtung: Es besteht kein Zwang zum Erstellen eines Netatmo-Kontos. Ihr könnt die Geräte auch direkt in der Home-App von Apple einrichten. Allein aufgrund des Verlusts an nützlichen Funktionen und Visualisierungen der Hersteller-App würde ich dennoch auf die Einrichtung mit Netatmo setzen. Aber jedem sein eigenes Bier.
Über das Aufstellen der Module sollte man sich bereits im Vorhinein Gedanken machen. Es kommt nicht von Ungefähr, dass Regen- und Windmesser im Garten meines Bruders stehen. Auf meinem überdachten und von Zwischenwänden abgegrenzten Balkon würden beide Module ihre Sinnhaftigkeit verlieren. Hier muss man sich mit dem normalen Außenmodul zufrieden geben. Dessen Schlüsselloch-Aufhängevorrichtung kann man entweder an einer Schraube in der Wand befestigen oder am beigelegten Klettverschluss-Band. Mit letzterer Option habe ich das Modul an ein Rohr gehängt.
Dem Regen- und Windmesser werden keine Halterungen beigelegt. Allerdings befinden sich an der Unterseite ein Drehgewinde, um die Module auf separat erhältliche Haltevorrichtungen zu schrauben. Hier könnt ihr die von Netatmo angebotene Variante für 25 Euro oder ein Konkurrenzprodukt wie das von Fototastix kaufen. Findige Bastler bieten auch schon Alternativen aus dem 3D-Drucker auf eBay und Co. an.
Bei der Optik würde ich den klassischen Temperaturmodulen und ihrem Aluminium-Korpus die höhere Punktzahl zusprechen. Sowohl Wind- als auch Regenmesser machen durch ihren schwarzglänzenden Kunststoff einen weniger hochwertigen Eindruck; auch weil sie schnell verkratzen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das praktische Gründe hinsichtlich der Witterungsbeständigkeit hat. Die Module aus Aluminium stehen ja entweder drinnen oder sind zumindest überdacht. Dennoch ist das Plastik des Wind- und Regenmessers ausreichend gut verarbeitet.
Eine ganz kleine Preisdiskussion
Vor allem bei Smart-Home-Produkten steht man oft vor dem Dilemma Preis vs. Nutzen. Bei den Netatmo Weather-Produkten ist das nicht anders. Die klassische Wetterstation (Affiliate-Link) bestehend aus dem normalen Innen- und Außenmodul kostet reduziert immer noch 140 bis 150 Euro. Für ein Thermometer sicherlich zu viel, aber dann ist ja noch Lautstärkemesser verbaut, ein CO2-Messer und so weiter und so fort… Man sieht, da kommen schon sehr viele Sensoren zusammen; das gleiche Spiel beim Außenmodul. Hinzukommt eine wirklich informative App mit gut aufbereiteten Daten und eine interaktive Community-Wetterkarte. Da würde ich den Preis tatsächlich so stehen lassen.
Etwas kritischer sehe ich die Einzelpreise des Windmessers (100 Euro) (Affiliate-Link) und des Regenmessers (70 Euro) (Affiliate-Link). Da muss man definitiv einen dringenden Anwendungsfall haben, um diese Daten unbedingt selbst messen zu wollen; Stichwort Automationen. Andernfalls würde mir kein erheblicher Grund einfallen, die Module unbedingt haben zu müssen.
Wenn ihr also vorhabt, eine eigene Wetterstation zu installieren und gleich mehrere Module zusammen kaufen möchtet, würde ich euch ein Kombi-Paket bei tink empfehlen. Zum Beispiel erhaltet ihr das in diesem Artikel getestete Premium-Set (Affiliate-Link) für nur 250 Euro statt einer UVP von über 300 Euro. Wir bedanken uns nochmals herzlich bei tink, die uns das Set zur Verfügung gestellt haben und somit solche Tests ermöglichen.
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1 Kommentar zu dem Artikel "Netatmo Wetterstation-Set im Test: Für Hobby-Wetterfrösche | Smart Home Special #4"
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Raider 6. September 2021 um 07:33 Uhr ·Gibt es hier auch andere Möglichkeiten, die Daten visuell anzuzeigen, oder geht das nur über eine App!?iLike 1