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Nuki Keypad im Test: Ein smartes Zahlenschloss | Smart Home Special #3

*Der Begriff ‚Smart Home‘ ist sicherlich nicht nur eines der großen Technik-Buzzwords der aktuellen Zeit. Tatsächlich setzen immer mehr Unternehmen auf Automatisierungen, Netzwerklösungen oder andere intelligente Geräte, die das Wohnen 2.0, also die smarte Zukunft in den eigenen vier Wänden, prägen sollen. Damit ihr den Überblick behalten könnt, zeigen wir euch im großen ‚Apfelpage Smart Home Special‘ interessante Neuerscheinungen, unsere Lieblingsprodukte und weitere spannende Projekte rund um das smarte Zuhause.*

Das Nuki Keypad ist eine tolle Möglichkeit, euer Smart Lock mit einem Zahlencode statt mit Handy, Smartwatch oder Automation zu entsperren. Die Installation ist schnell erledigt, die Handhabung einfach. Gerade im kleinen Business-Umfeld kann sich der Einsatz eines Keypads enorm lohnen. Trotz der breiten Funktionspalette und der guten Verarbeitung ist der Preis von 80 Euro etwas zu hoch. 

Die Backup-Lösung für Nuki-Schlösser

Viele von euch werden Nuki bereits kennen. Das smarte Türschloss, welches sich in HomeKit einbinden lässt, erfreut sich einer großen Beliebtheit. Die Gründe hierfür sind nicht nur die vielen Automationen, die man mit GPS-Daten oder der Uhrzeit erstellen kann, sondern auch das vollumfängliche Bedienen mit Smartphone, Smartwatch und Co.

Allerdings gibt es einige Szenarien, in denen das klassische Mit-dem-Handy-öffnen nicht funktioniert oder gar nicht erst möglich ist: Zum Beispiel im höchst unwahrscheinlichen Fall, dass ich ohne iPhone und Apple Watch aus der Wohnung gehen sollte oder beide Devices bei der Rückkehr keinen Akku mehr haben. Oder das Phänomen der Fitbit meiner Freundin, die das Schloss auf Gedeih und Verderb nicht öffnet. Auf der anderen Seite möchte ich eine Möglichkeit schaffen, Personen, die kein Mitglied in meinem Smart-Home sind, Zutritt zur Wohnung zu gestatten, ohne die Tür eigenhändig öffnen zu müssen. Beispiel: Freund Toni kommt mich besuchen und ich stecke noch im Stau. Ein kurzer Anruf genügt und er kennt meinen Türcode, kann ins Warme und sich bereits ein Bier aufmachen.

Es gibt also viele Eventualitäten, die meinem Projekt „Schlüssellos aus dem Haus“ zu Leibe rücken könnten. Das Nuki Keypad soll ein weiterer Schritt in Richtung Projekterfolg sein.

Anbringen bekanntlich einfach

Wer bereits ein Nuki Smart Lock sein Eigen nennen kann, kennt die simplen Handgriffe zur Montage der Produkte. Sehr starke 3M-Kleber kümmern sich um den notwendigen Halt, wobei beim Keybpad auch gebohrt und verschraubt werden kann. Mein Keypad klebt direkt auf der Wohnungstür, folglich auch möglichst nah an Smart Lock und Bridge.

Man kann das Keypad entweder mit Schrauben oder einem sehr starken Klebeband befestigen.

Man kann das Keypad entweder mit Schrauben oder einem sehr starken Klebeband befestigen. (Bild: Valentin Heisler)

Die Konfiguration in der Nuki-App hat mich ein paar zusätzliche Minuten gekostet. So wirklich konfigurieren ließ sich das Keypad nicht. Nach ein bisschen Herumprobieren hat schließlich alles geklappt. Da ich bei Nuki bisher selten Probleme hatte, könnt ihr wahrscheinlich mit einem reibungsloseren Verlauf rechnen. Im Einrichtungs-Guide legt ihr zunächst einen Konfigurations-Code fest und etwas später den sechsstelligen Zutrittscode. Möglich sind die Nummern 1 bis 9, jedoch ohne die Null. Damit fallen viele Geburtstage schonmal raus. Den Zurückknopf rechts unten kann man bei der Eingabe zur Korrektur verwenden oder zum Sperren der Tür (wenn Tür geschlossen und kein Code eingegeben).

Die Nuki-App leitet durch die komplette Einrichtung und kümmert sich um Software-Updates.

Die Nuki-App leitet durch die komplette Einrichtung und kümmert sich um Software-Updates. (Screenshots: Valentin Heisler)

Auch für kleine Unternehmen interessant

Die Nutzung des Keypads ist denkbar einfach: Code-Eingeben, kurz warten und das Nuki-Schloss öffnet euch die Tür. Im kompletten Testzeitraum hat das problemlos und ausreichend schnell funktioniert.

Was ich sehr hilfreich finde, ist die umfassende Code-Konfiguration. Das Keypad kann bis zu 100 Zutrittscodes speichern, welche wiederum verschiedenen Personen mit unterschiedlichen Zutrittsberechtigungen zugeteilt werden können. Welcher Zutrittscode wann verwendet wurde, ist im Protokoll nachzuvollziehen. Das ist im Privatumfeld vielleicht etwas over-the-top, doch gerade im Business-Umfeld ziemlich spannend. Man kann im Zweifel genau überprüfen, welche Person oder welches Team wann zur Arbeit gekommen ist; die Mikromanager unter euch werden sich freuen. Und gibt man auch noch dem Paketboten einen eigenen Code, muss die Empfangsperson ihre andere Arbeit nicht unterbrechen, nur um den Türöffner zu betätigen. Willkommen im jetzigen Jahrtausend!

Das Protokoll kann anzeigen, wer die Tür wann und mit welcher Methode aufgesperrt hat.

Das Protokoll kann anzeigen, wer die Tür wann und mit welcher Methode aufgesperrt hat. (Screenshot: Valentin Heisler)

Die Paketboten-Nummer ist mir in der eigenen Wohnung „noch“ zu heiß. Abgesehen von einer guten Ladung Vertrauen in Richtung DHL, Hermes und Konsorten müsste ich vorher andere Vorkehrungen, in Form von Kamera und Co. tätigen, um auch von unterwegs alles begutachten zu können. Apropos unterwegs: Die Code-Vergabe klappt ebenfalls on-the-go. Dafür benötigt ihr aber die Nuki Bridge, die ich euch ohnehin empfehle. 

Aber die Sicherheit…

Ich lese jetzt schon die Kommentare rund um die Sicherheitsbedenken einer reinen Softwarelösung. Und ja, die Gedanken, dass man ein solches System hacken kann, gingen und gehen mir auch durch den Kopf. Hier meine – vielleicht schlüssigen, vielleicht auch komplett irrsinnigen – Gegenargumente:

In meinem Verständnis wäre ein potentieller Einbrecher daran interessiert, möglichst schnell vom Acker zu ziehen. Wahrscheinlich ist es also strategischer Unsinn, sich mit Laptop vor die Wohnungstür zu setzen und dort eine nicht unerhebliche Zeit mit dem Hacken meines Nuki-Systems zu verbringen. Vor allem im Mehrparteienhaus, wo man nie allein auf dem Gang ist und seine Nachbarn kennt, macht das in meiner Welt keinen Sinn. Wenn jetzt der Nachbar selbst der Hacker ist und nebenan sitzt, sieht es womöglich wieder anders aus.

Mal abgesehen vom Thema Hacken stellen alte Wohnungstüren ohne ausreichend Sicherheitsmechanismen (zum Beispiel zusätzliche Bolzen im Türrahmen) oder ganz normale Fenster ohne Absicherung ein viel größeres Einbruchsrisiko dar.

Auch die Sorge, dass man an der gummierten Oberfläche des Keypads irgendwann die am häufigsten benutzten Zahlen ablesen kann, gilt meiner Ansicht nach nicht. Zum einen macht die Gummierung auf mich einen gut verarbeiteten Eindruck, Macken durch Fingernägel sehe ich auch nach wochenlangen Tests keine. Zum anderen kann man den Code regelmäßig ändern, um alle Stellen gleichmäßig ‚aufzubrauchen‘. Oder ihr kauft euch bei Nuki für nur 5 Euro eine Silikonhülle, die ihr regelmäßig tauscht.

Am Ende muss natürlich jeder selbst wissen, was er sich antut und zutraut. Im Zweifel fragt erstmal bei eurer Versicherung nach, ob der Schutz bzw. die Versicherungssumme durch das Anbringen eines smarten Türschlosses oder Keypads beeinträchtigt wird.

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Valentin Heisler
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