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Polizei Praktiken: Ist es legal, den Finger einer Leiche für Touch ID zu verwenden?

Seit Touch ID mit dem iPhone 5S im Jahre 2013 eingeführt wurde, gibt es diese Diskussionen: Was passiert, wenn der Besitzer stirbt? Tatsache ist, dass der Entsperrvorgang mit dem Fingerabdruck eines Toten meistens funktioniert, wenngleich nicht immer. Forbes hat zur Thematik unlängst einen spannenden Bericht veröffentlicht. Er deckt auf, dass es für die Polizei mittlerweile Usus ist, Touch ID und andere Fingerabdrucksensoren mit dem Finger von Leichen zu knacken. Aber dürfen sie das wirklich?

Die Antwort vorneweg: Ja, zumindest in den USA: Forbes titelte gestern mit „Yes, Cops Are Now Opening iPhones With Dead People’s Fingerprints“. Es sei völlig normal für die Polizei, dass man die Fingerabdrücke von Toten verwendet, um Hinweise in deren Smartphones zu finden. Als Beispiel werden Fälle mit Drogenüberdosis genannt. Mithilfe des Handys könnten oftmals zügig die Dealer ausfindig gemacht werden, so der Bericht.

Alles legal

Forbes zitiert im Artikel Experten, die uns über die Rechte von Toten und der Polizei in Ernstfällen aufklären: Marina Medvin, die Inhaberin von Medwin Law, einer auf Kriminalfälle spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei, gibt an, dass die Polizei hierbei keinen „Durchsuchungsbeschluss“ für ein Handy brauche. Wenn eine Person verstorben sei, habe sie keinen vergleichbaren Anspruch auf Privatsphäre mehr.

And it’s entirely legal for police to use the technique, even if there might be some ethical quandaries to consider. Marina Medvin, owner of Medvin Law, said that once a person is deceased, they no longer have a privacy interest in their dead body.

“We do not need a search warrant to get into a victim’s phone, unless it’s shared owned,” said Ohio police homicide detective Robert Cutshall, who worked on the Artan case.

Face ID wird in Zukunft genauso verwendet werden

Der Sicherheitsforscher Marc Rogers von der Firma Cloudfare wurde schließlich noch zu Face ID befragt. Er gab an, dass ihm noch keine Fälle bekannt seien, in denen die Polizei Face ID mit dem Gesicht von Tätern benutzt hat. Dennoch glaube er, dass dies in Zukunft Usus werden wird. Face ID benötige seines Wissens nur ein offenes Auge, um den Entsperrvorgang abzuschließen. Auch bei Toten wäre dies also kaum ein Problem, selbst wenn die Augenerkennung aktiviert ist.

Rechtlich scheint die Sache in den meisten Ländern klar. Doch wie so oft, gibt es jenseits des Rechts auch noch ethische Fragen. Findet ihr es okay, dass die Polizei solche Praktiken mit einer Selbstverständlichkeit anwendet?

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Lukas Gehrer
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7 Kommentare zu dem Artikel "Polizei Praktiken: Ist es legal, den Finger einer Leiche für Touch ID zu verwenden?"

  1. Devil97 23. März 2018 um 11:50 Uhr ·
    Wäre Traurig wenn es anders wäre
    iLike 2
  2. SVARTGARD 23. März 2018 um 11:52 Uhr ·
    JA!
    iLike 3
  3. Peter 23. März 2018 um 13:16 Uhr ·
    Da muss die Leiche aber frisch sein. Das Entsperren kann nicht legal sein, wenn der Tote Hinterbliebene hat, welche die Erben des iPads sind. Oder wie sehen das die Juristen? Das Problem ist, dass man für viele Jobs eine gute juristische Ausbildung bräuchte. Ich wette, die meisten Absolventen der Police Academy können nicht einmal den Notwehrparagraphen auswendig. Aber schnell und billig die Leute ausbilden! Ein Jurist ist auch nicht intelligenter, der hatte nur mehr Zeit für das Studium.
    iLike 2
  4. Peter 23. März 2018 um 13:24 Uhr ·
    unless it’s shared owned Und das überprüfen die vorher? Wie?
    iLike 2
  5. AppleLinus 23. März 2018 um 14:12 Uhr ·
    Ja natürlich!
    iLike 1
  6. Hmbrgr 23. März 2018 um 15:10 Uhr ·
    Die Polizei braucht die Zustimmung der Angehörigen/Erben. Oder einen Gerichtsbeschluss. Das ist nichts anderes als würden sie mit dem Schlüssel in die Wohnung des Toten einmarschieren! Das geht auch nicht!
    iLike 2
  7. Joe 23. März 2018 um 16:21 Uhr ·
    Was interessiert mich die USA? Wie sieht es in Deutschland aus?
    iLike 8

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