Privatsphäre oder Verhinderung von Straftaten: Apples Dilemma im Kampf gegen Kinderpornografie
Vor einigen Jahren hatte Apple angekündigt, in der iCloud gespeicherte Fotos auf kinderpornografische Inhalte scannen zu wollen. Kurz darauf folgte die Rolle rückwärts: Eine Durchführung sei zwar möglich, in den falschen Händen würde ein solches Tool aber großen Schaden anrichten. Nun verklagen Opfer von Kinderpornografie Apple wegen genau dieser Entscheidung.
Es ist bei den meisten Cloud-Anbietern normal, Inhalte verpixelt auf kinderpornografische Bilder und Videos zu scannen. Diese Filter funktionieren so gut, dass Menschen nur selten und bei unklaren Fällen eingreifen müssen. Eine Win-Win-Situation, denn so werden Täter geschnappt und kaum jemand muss sich solchen Inhalten aussetzen.
Apple hebt den Datenschutz hoch – und kassiert eine Klage
Apples iCloud ist einer der wenigen Dienste, die auf eine solche Maßnahme verzichten. Zwar wollte das Unternehmen einen entsprechenden Scanner anwenden, ruderte allerdings kurz von Schluss zurück. Apfelpage berichtete, Grund für den Sinneswandel waren damals Datenschutz-Bedenken. Demnach war Apple das Risiko zu hoch, wonach unterdrückende Regime ein solches Werkzeug gegen seine Bürger einsetze könnte.
Das skurrile dabei ist, dass bis zu Apples Zurückrudern kaum jemand Einwände gegen die Scan-Methode hatte. Erst mit dem Absagen der Funktion zog Apple Aufmerksamkeit auf sich, die sich nun rächt. Opfer von Kinderpornografie haben den Konzern in den USA auf 1,2 Milliarden US-Dollar verklagt. Das berichtet arstechnica.com. Im Falle einer Verurteilung wäre Apple nicht nur zur Zahlung der Entschädigung verpflichtet, sondern müsste unter Umständen auch das Tool zum Scannen der iCloud auf den Markt bringen, gegen welches man sich in Cupertino kurzfristig entschied.
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1 Kommentar zu dem Artikel "Privatsphäre oder Verhinderung von Straftaten: Apples Dilemma im Kampf gegen Kinderpornografie"
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Gast 10. Dezember 2024 um 21:58 Uhr ·Kommentare sind hier nicht erwünscht 🙈😂iLike 0