MX Master 3 und MX Keys for Mac im Test: Auch andere können Magic | REVIEW
Ich lehne mich wahrscheinlich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass Apples Eingabegeräte schon so manche Kontroverse ausgelöst haben. Sei es die historisch geprägte Ergonomie-Hölle sämtlicher Apple-Mäuse oder die ach so beliebte Butterfly-Tastatur, die nach fünf Jahren erfolgloser Optimierung endlich das Zeitliche gesegnet hat. Zusätzlich muss man oftmals tief in den Geldbeutel greifen.
Somit bietet es sich an, die Augen nach Dritthersteller-Peripherie offen zu halten. Relativ schnell landet man bei „Logitech“, die ein breites Portfolio anbieten und jüngst ihre MX-Serie exklusiv auf die Verwendung am Mac ausgerichtet haben. Die daraus resultierende Maus MX Master 3 for Macsowie die Tastatur MX Keys for Mac stelle ich Euch heute genauer vor.
FEATURES
MX Master 3 for Mac
- farbliche Anpassung an Space Grau von Apple
- macOS- und App-spezifische Anpassungen (z. B. durch Gesten)
- nahtloses Wechseln zwischen Geräten dank Flow-Funktion
- Laden per USB-C (70 Tage Akkulaufzeit, 3 Stunden Laufzeit nach einer Minute Laden)
- elektromagnetisches Scrollen durch MagSpeed
- Abtastung von 4000 DPI
MX Keys for Mac
- farbliche Anpassung an Space Grau von Apple
- macOS- und App-spezifische Anpassungen (z. B. durch Gesten)
- nahtloses Wechseln zwischen Geräten dank Flow-Funktion
- Laden per USB-C (10 Tage Akkulaufzeit bzw. bis zu 5 Monaten ohne Hintergrundbeleuchtung)
- intelligente Hintergrundbeleuchtung mit Näherungssensoren
- optionaler USB-Empfänger beiliegend
VERPACKUNG & INHALT
Beide Umhüllungen bestehen aus weißen Außenkartons mit Logos, Abbildungen und grundlegenden Erläuterungen zum Produkt. Wenngleich eher unspannend, ist es doch ein gekonnter Mix aus Informationsflut und cleanem Look. Im Inneren verbirgt sich eine minimalistische, schwarze Faltschachtel mit glänzendem „MX“- und „logitech“-Aufdruck. Sowas gefällt mir ja immer ganz gut. Darin liegt sauber eingebettet die Maus bzw. das Keyboard, letzteres zusätzlich in schützendem Papier eingewickelt.
Der Lieferumfang der MX Keys enthält zudem einen Unifying-Empfänger mit normalem USB-A-Anschluss. Dieser kann alternativ zu Bluetooth genutzt werden und ist vor allem bei der Verwendung von FileVault entscheidend. Denn im Boot-Vorgang werden Drahtlosverbindungen nicht unterstützt, was den USB-Receiver bei der Passworteingabe unumgänglich macht.
Kurze Side-Note: Die Handballenauflage muss nun separat zum Vollpreis gekauft werden. Beim Schwesterprodukt MX Keys wird ein optionales Bundle mit kleinem Aufpreis angeboten.
Neben etwas Paperwork zu Garantie und Co. finden sich noch Hinweise zum Setup der MX-Geräte via Logi Options. Diese kleine Anwendung versetzt die Peripherie regelrecht auf Steroide und holt alles aus den möglichen Features heraus, mehr dazu später.
Kurz und knapp: Coole Verpackung und starkes Zubehör!
DESIGN
Gleich auf den ersten Blick fällt die farbliche Gestaltung der beiden Geräte auf. Der graue Kunststoff kann überzeugen, da dessen Farbe und Haptik an das Aluminium aktueller Macs angepasst wurde. Das Schwarz der restlichen Bauteile hebt sich ansprechend vom Rest ab.
MX Master 3 for Mac
Wie die normale MX Master 3 macht auch die Mac-Version so einiges her. Eine ergonomische Form, die die Hand in eine natürlichere Position bringt, gibt die Marschrichtung vor. Hinzu kommt eine sinnvolle Anordnung mehrerer Hardwaretasten. Neben Links- und Rechtsklick gibt es beispielsweise eine Taste auf der Daumenauflage und zwei weitere unterhalb des Daumenrads. Außerdem ist unter dem mittleren Mausrad ein zusätzlicher Schalter.
Auf der Unterseite befindet sich der Power-Switch sowie eine Taste zum Wechseln der verbundenen Geräte. Ach ja, die Ladebuchse ist übrigens an der Kopfseite angebracht und nicht am Boden (*Räusper* Magic Mouse 2…).
MX Keys for Mac
Die starke Orientierung am Apple-Vorbild ist den MX Keys nicht abzusprechen, doch noch viel mehr erinnern sie mich an das Mac-Keyboard von Satechi. Das liegt überwiegend an den Einbuchtungen der Tasten. Beim Layout wird auch klar, dass es sich um eine Mac-Tastatur handelt. Es gibt es keine Alternativbeschriftung für Windows-Befehlstasten, dafür einen separaten fn-Key im Mittelblock sowie die @- und €-Kennzeichnung auf L und E.
Der größte Unterschied zu anderen Herstellern – und für mich ein wahrlicher Vorteil – ist die Hintergrundbeleuchtung, die sich intelligent an das Umgebungslicht anpasst und je nach Benutzung an- bzw. ausgeht.
Auf der Kopfseite befindet sich eine schwarze Leiste mit „logi“-Schriftzug, an der Lade-Port, Power-Switch und eine Status-LED angebracht sind. Des Weiteren sorgt sie für eine leichte Erhöhung und somit Anwinkelung der Hinterseite.
HANDLING
In meinem Alltag verwende ich hauptsächlich Magic Keyboard + Magic Trackpad 2, sehr selten nutze ich am Zweitrechner das historische Apple-Keyboard A1243 + Magic Mouse 2.
MX Master 3 for Mac
Bisher habe ich mich nie großartig mit Mäusen beschäftigt, da das Trackpad mein Way-to-go war. Doch ich muss sagen, dass mir die MX Master 3 ausgesprochen gut in der Hand liegt und sich die leicht angeraute Gummierung angenehm anfühlt.
Zuerst war die Nutzung enorm ungewohnt und mein Workflow verzögerte sich erheblich. Nach und nach ging es aber immer fixer und ich wurde mir der Vielseitigkeit der Hardwaretasten bewusst. Scrollen, Zoomen, Vor/Zurück, Modus-Wechsel usw. ist alles kein Problem und dank Logi Options unfassbar umfangreich zu individualisieren. Aber auch Gesten sind mit der Maus möglich: Drückt man die Daumentaste und bewegt die Maus z. B. nach oben, öffnet sich Mission Control.
Des Weiteren können für viele Apps, wie etwa Safari oder Photoshop, spezifisch programmierte Kurzbefehle genutzt werden. Damit wird die Maus zum absoluten Produktivitätsmonstrum.
Das Klicken ist im Vergleich zur Magic Mouse etwas sanfter, was mir im Nachhinein erheblich besser gefällt. Die MagSpeed-Technologie des Mausrads soll für erhöhte Präzision und bessere Taktilität beim Scrollen sorgen. Das dabei von vielen geliebte AutoShift, das zwischen freilaufendem und ‚einrastendem‘ Scrollrad wechselt, habe ich jedoch ausgeschaltet. Bei mir hatte dies zu viele Fehleingaben zur Folge.
Ein Vergleich zur Magic Mouse ist schnell erledigt: Zwar fehlen mir die Touch-Gesten, die ich dank BetterTouchTool sehr gerne nutze. Jedoch ist die Ergonomie der MX Master um einiges besser und durch ausreichende Alternativen kann ich meine Gestensteuerung zu 100% nachbilden.
Alles in allem ist die MX Master ein außerordentlich heißer Kandidat, um meinem Trackpad ernsthafte Konkurrenz zu machen. Nach einer Eingewöhnungszeit von knapp drei Tagen war ich genauso schnell, präzise und effizient unterwegs wie mit dem Trackpad. Lediglich bei Millimeterarbeit in Photoshop ziehe ich Touch weiterhin vor.
MX Keys for Mac
Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass mir der Umstieg auf die MX Keys leicht fallen würde, scheinen die Unterschiede zu Apples Keyboards auf den ersten Blick recht gering. Dennoch brauchte ich einiges an Einarbeitung.
Zuerst waren die Einkerbungen der Tasten eine Neuheit für mich. Sie sorgten dafür, dass ich oftmals an einem Key ‚hängenblieb‘ und mich deshalb vertippte. Das beste Beispiel ist hierbei die Shift-Taste, wodurch der zweite BUchstabe eines WOrtes ebenfalls groß geschrieben wurde. Bei den Tastenabständen wurde sich dagegen größtenteils an das Apple-Original gehalten.
Eine besondere Aufmerksamkeit gilt in jedem Fall den Alternativbelegungen der Funktionstasten. F1 mit F12 entsprechen dem Magic Keyboard, wobei F5 und F6 die Anpassung der Hintergrundbeleuchtung abbilden. F13 mit F15 sind für den Device-Switch – vergleichbar zur MX Master – zuständig. F16 mit F19 haben ebenfalls eine Belegung und öffnen beispielsweise den Taschenrechner oder sperren den Bildschirm. Und auch hier erhöht Logi Options die Funktionspalette. So lassen sich fast alle F-Tasten vollkommen individuell belegen – ein Traum.
Richtig angenehm empfand ich die leichte Schräge des Keyboards, was das Schreibgefühl um einiges verbesserte und sogar schneller machte. Apropos Schreibgefühl, sowohl der Anschlag als auch das Tastenfeedback der MX Keys ist absolut gelungen. Ich würde sagen, dass es ein wenig schwergängiger als bei Apple ist, dafür aber weniger clicky und eher dumpf. Beim Schreiben verleiht das eine unfassbare Sicherheit.
Die adaptive Anpassung der Hintergrundbeleuchtung hat meistens funktioniert. Nähert sich eine Hand, schaltet sich das Licht an, bevor überhaupt getippt wird. Nach dem letzten Anschlag dauert es etwa fünf Sekunden, bis es sich wieder ausschaltet. Ab und zu bleibt die Beleuchtung jedoch aus, obwohl ich schreibe und die Batterien voll sind.
Rein funktional sind mir auch bei den MX Keys keine wirklichen Showstopper begegnet. Lediglich fällt hier das Plastik des Corpus mehr ins Gewicht. Ich finde nämlich schon, dass man den Unterschied zu echtem Aluminium bemerkt.
PREIS
Zum aktuellen Zeitpunkt (Ende August 2020) bekommt Ihr die MX Master 3 in der Mac-Edition für knapp EUR 98,- bei Amazon. Für etwa EUR 93,- können die MX Keys for Macgeschossen werden. Wer beides haben möchte, kann mit dem Bundle-Preis von ca. EUR 190,- zumindest ein Kleinwenig sparen, ganze 100 Cent.
Vergleiche zu Konkurrenzprodukten sind natürlich etwas schwierig, da Maus und Tastatur riesige Preisspannen haben können und sehr stark von individuellen Vorlieben abhängen. Dennoch ein paar Gedanken zu anderen Geräten, die ich kenne bzw. verwende:
Die in diesem Review gezeigten Peripherien sind beispielsweise teurer als die Nicht-Mac-Versionen. Die normalen MX Keyssind für EUR 7,- weniger zu haben, bei der MX Master 3sind es sogar EUR 15,- weniger. Die Unterschiede sind hierbei nur die an Apples Space Grau angepasste Optik sowie das Mac-only Tastaturlayout. Wollt Ihr also mehr Flexibilität, scheint etwa die Klassik-Version der MX Keys aufgrund der zusätzlichen Windows-Beschriftung die bessere Option zu sein.
Weiter oben hatte ich schon das Mac-Keyboard von Satechiangesprochen, das mit ähnlichem Layout und Design – allerdings in Aluminium – daherkommt. Für etwa EUR 70,- ist es bei Amazon zu haben. Hier fehlen allerdings Einstellungsmöglichkeiten über eine proprietäre Software sowie eine Hintergrundbeleuchtung. Ebenfalls vermisst man diese Features beim Apple Magic Keyboard, das aktuell rund 35% mehr kostet als das Logitech-Produkt. Dafür erhält man allerdings ein Aluminium-Gehäuse im Apfel-Design und das von vielen geliebte Schreibgefühl.
Hersteller: Logitech
Preis bei amazon* : 78,09 EUR
Bei Vergleichsprodukten zur MX Master 3 tue ich mir etwas schwerer, da eine Maus weniger Mac-spezifisch ausgelegt ist und die meisten Bluetooth-Gerät Mac-kompatibel sind. Beispielsweise wäre die bereits von mir getestete Vertical Mouse von CSL eine Möglichkeit. Diese ist nochmals etwas schräger als die MX Master und hat ebenfalls frei programmierbare Tasten. Für EUR 36,- ist sie bereits zu haben, bietet dafür aber keine Mac-spezifische Gestensteuerung. Zudem ist die Abtastrate geringer und Features wie das MagSpeed-Mausrad fehlen. Die Apple Magic Mouse 2 hat einen geringeren Preis als die Logitech-Konkurrenz und wird mit EUR 70,- bepreist (in Space Grau EUR 85,-). Hier geht natürlich sämtlicher Ergonomie-Anspruch flöten, dafür erhält man eine Touch-Oberfläche für Gestensteuerung und das ikonische Apple-Design.
FAZIT
Der Test der neuen MX Master-Produkte in der Mac-Version hat mich durchweg positiv gestimmt, was sowohl das Design als auch die Benutzung betrifft.
Die MX Keys können in Anbetracht des Schreibgefühls in jedem Fall mit dem Apple-Original mithalten, es vielleicht sogar übertreffen. Ein großer Pluspunkt ist die Hintergrundbeleuchtung mit den Näherungssensoren, die ihre Arbeit meist sehr gut erledigen. Die Verwendung von Logi Options ermöglicht die einfache und vielseitige Erweiterung der Funktionstasten.
Bei der MX Master 3 war die Umgewöhnung etwas größer, was sich im Nachhinein jedoch gelohnt hat. Das ergonomische Handling und die vielen Aktionstasten sowie Gesten (ebenfalls in Kombination mit Logi Options) liefern eine starke Konkurrenz für mein geliebtes Trackpad. Die Magic Mouse muss sich dagegen völlig geschlagen geben und wird ihren Weg zurück an den Schreibtisch wahrscheinlich nicht mehr finden.
Preislich befinden sich sowohl Maus als auch Tatstatur im oberen Mittelfeld. In Bezug auf den gewaltigen Funktionsumfang und die gute Qualität kann ich das Investment aus meiner Perspektive durchaus rechtfertigen.
Wie schon öfters erwähnt, stellen die MX Master 3 und die MX Keys for Mac eine echte und ernstzunehmende Alternative für mein Magic Keyboard und Trackpad dar.
Deshalb kann ich beide Geräte absolut uneingeschränkt empfehlen, solltet Ihr auf der Suche nach qualitativ hochwertigen und funktionsreichen Peripheriegeräten für Euren Mac sein.
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3 Kommentare zu dem Artikel "MX Master 3 und MX Keys for Mac im Test: Auch andere können Magic | REVIEW"
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felix_baumgartner 30. August 2020 um 23:43 Uhr ·Ja ich war auch schon am Überlegen mir die MX Master 3 zu holen, aber die Vernunft hat bei mir bisher noch die Oberhand. Vielleicht schenk ich sie mir ja zu Weihnachten…iLike 1
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MCHesse 31. August 2020 um 08:37 Uhr ·Leider scheint kaum ein Hersteller gesteigertes Interesse an angepasste Versionen für Linkshänder zu haben. So ist die scheinbar exzellente Maus leider für mich unbrauchbar.iLike 0
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Zero-Day 31. August 2020 um 09:25 Uhr ·Nach der MX Master 2 habe ich seit einem halben Jahr jetzt die Master 3 und kann sie wirklich jedem ans Herz legen, die viel am PC / Mac arbeitet. Sehr sehr gute Maus. Die Tastatur habe ich nicht, da nutze ich das Magic Keyboard von Apple. Schöne Produktvorstellung 👍iLike 0