Samsung: „Wir haben schon vor dem iPad an Tablets gearbeitet“

Monatelang gibt es nun immer wieder Neuigkeiten im Patenstreit zwischen Apple und Samsung. Bekannt ist, dass es bei der Keynote zum erstem iPad im Frühjahr 2010 vorerst Kritik gab, dass das iPad zu groß sei und es im Prinzip nur eine Kopie vorheriger Modelle sei, die aber nie den wirklichen Durchbruch schaften. Letztendlich wurde das iPad trotzdem der Verkaufsschlager!
Samsung-Designer Jim Soo Kim sagte nun vor Gericht aus, sein Unternehmen habe schon Monate vor der Vorstellung des ersten iPad mit der Arbeit am Galaxy Tab 10.1 begonnen. Er legte als Beweis interne Mails mit einem Design-Entwurf des Tablets hin, unmittelbar vor der Veröffentlichung des iPad’s der 1. Generation.

Die Aussage soll Apples Behauptung widerlegen, Samsung habe für seine Smartphones und Tablets das „Look and Feel“ von iPhone und iPad kopiert. Apple reagiert mit einem Patent, das die rechteckige Form eines Tablets mit abgerundeten Ecken und einer flachen Glasoberfläche beschreibt.

Kim’s Argumentation bestand darin, dass das flache Glas funktioneller als eine gewölbte Oberfläche, die die Gefahr von Eingabefehlern erhöhe, sei und schwieriger herzustellen sei. Auf den Rahmen des Displays, welchen Samsung angeblich kopiert haben soll, entgegnete Kim, dass dieser ebenfalls mehr der Funktion diene, als dem Design.

Der Rahmen entspricht der Stoßstange eines Autos. Er schützt das Gerät und ist also für den Nutzer da

Die Bildschirmgröße von 10,1 Zoll habe man ebenfalls aus Herstellungsgründen und nicht wegen dem Design gewählt, da es das ideale Maß beim Zerteilen einer größeren Glasscheibe ergebe, ohne dass zu viel Verschnitt anfalle.

Wir beginnen mit einem Mutterglas, und wenn man die Größe des Displays erhöhen will oder wir das Glas nur um 0,1 Zoll zuschneiden, dann erhalten wir statt 50 Displays nur 30 bis 35 Stück.

Im Kreuzverhör stellten Apples Anwälte Kims Aussage infrage. Dafür zitierten sie aus zwei internen E-Mails von Samsung, in denen Google die Koreaner auffordert, das Design von Samsungs 7-Zoll-Tablet sowie einer in den USA nicht angebotenen Version des Galaxy Tab 10.1 zu ändern, da es dem iPad zu ähnlich sei. Samsung müsse es “beginnend mit der Vorderseite deutlich anders gestalten”, schreibt Google an Samsung.

Kim sagte dazu, nie etwas vom Vorgehen Google’s gewusst zu haben. Wer nun wirklich die Wahrheit sagt, ist wie immer unklar. Koo’s Argumentation klingt teils nicht glaubwürdig, allerdings entsprechen Apple’s Aussagen wahrscheinlich auch nicht immer der Wahrheit. Wir wollen hier allerdings keineswegs etwas wirklich in Frage stellen.

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