Spiderman vor Gericht: Es war der schlimmste Fehler meines Lebens
Es sei der schlimmste Fehler seines Lebens gewesen, erklärte der britische Hacker, der mehr aus Versehen den Knüppel gegen Router der Deutschen Telekom geschwungen hatte. Der Auftrag für die Cyber-Attacke, die zum Rohrkrepierer wurde, kam aus Liberia.
Es ist eine skurrile Internetgeschichte, die Realsatire sein könnte, wäre der Hintergrund nicht so ernst. Als im November letzten Jahres plötzlich massenhaft Speedport-Router der Telekom den Dienst versagten, fürchtete man zunächst einen groß angelegten Angriff auf deutsche Internetkonzerne. Später stellte sich dann heraus, es war alles ganz anders.
Firmenkrieg in Afrika
Der Brite, der in Israel aufgewachsen ist, hatte allein, aber im Auftrag gehandelt. Ziel war aber nicht Router der Telekom auszuschalten. Tatsächlich wollte ein liberianischer Telekom-Anbieter die Dienste eines Konkurrenten stören. Zu diesem Zweck sollten weltweit Router von Internetnutzern infiziert und zu einem Botnetz zusammengeschlossen werden. Damit sollte es dann dem missliebigen Mitbewerber an den Kragen gehen. Die Router der Telekom gerieten unabsichtlich ins Visier von Spidermans Schadsoftware. Zudem funktionierte diese gar nicht wie gewünscht, wie bereits recht schnell klar wurde, während der Angriff noch lief. Die Software konnte sich auf den Speedports nicht installieren, hat sie aber überlastet und außer Gefecht gesetzt. 1,25 Millionen Telekom-Nutzer hatten zeitweise kein Fernsehen, Telefon und Internet mehr. Die Telekom konnte die Verbreitung schließlich eindämmen und ein Patch bereitstellen. Dennoch hielten die Verbindungsprobleme hier und da noch eine Weile an. Durch Neustarts der Geräte konnten Nutzer die Funktionsfähigkeit zumindest kurz wiederherstellen.
Der entstandene Schaden übersteigt nach Angaben der Telekom zwei Millionen Euro.
Spiderman, wie sich der Hacker nennt, war vor dem Kölner Landgericht geständig. Der Hack sei der schlimmste Fehler seines Lebens, erklärte er über seinen Dolmetscher. Er habe sich ein besseres Leben für sich und seine Verlobte gewünscht. Sein Auftraggeber zahlte ihm 10.000 Euro im Monat. Im Februar wurde er nach intensiven Ermittlungen von BKA und Europol in London festgenommen.
Die Geschichte, so abstrus sie auch erscheinen mag, hat gezeigt, wie empfindlich und angreifbar unser technisches Alltagsleben geworden ist.
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7 Kommentare zu dem Artikel "Spiderman vor Gericht: Es war der schlimmste Fehler meines Lebens"
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MHT 24. Juli 2017 um 11:09 Uhr ·i am batmaniLike 0
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Can_ausElbistan 24. Juli 2017 um 12:09 Uhr ·Klickbait……iLike 2
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mankoapfel 24. Juli 2017 um 12:37 Uhr ·Was soll der Scheiß mit den Klickbait-Überschriften?iLike 4
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Siglinde 24. Juli 2017 um 14:08 Uhr ·Das Ganze offenbart doch nur eine riesige Lücke in den Speedport-Routern. Die Telekom sollte dankbar sein, dass jemand das mal aufgedeckt hat.iLike 0
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Cindo 24. Juli 2017 um 14:45 Uhr ·Es handelte sich dabei um keine riesige Lücke, der „Virus“ hat lediglich eine vermehrte Portabfrage gestartet, weshalb die Router überfordert waren, da war nichts offen.iLike 0
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Peter 24. Juli 2017 um 21:26 Uhr ·Ab in den Knast mit dem Mistvieh.iLike 0
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moeNES 27. Juli 2017 um 23:46 Uhr ·Schade dass die einzige Intention deines Kommentares die, zu polarisieren, zu sein scheint.iLike 0
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