Teurer: Deutsche Post mit Porto-Erhöhung zum 01. Juli 2023
Drei Dinge funktionieren in Deutschland absolut zuverlässig: die Diäten der Abgeordneten steigen, die Bahn erhöht regelmäßig die Fahrpreise und das Porto bei der Post steigt ebenfalls regelmäßig. Die nächste Erhöhung der Portokosten erwartet uns ab dem 01. Juli 2023.
10% und höher
Auch die Deutsche Post leidet unter der Inflation sowie den gestiegenen Energiekosten und arbeitet deshalb seit geraumer Zeit daran, das Entgelt zu erhöhen. Ab dem 01. Juli 2023 werden der Versand von Paketen, Angebote zur Briefkommunikation und zum sogenannten Dialogmarketing teilweise um mehr als 10% erhöht. Anbei einmal die offizielle Preisliste:
Fairerweise müssen wir sagen, dass beim Paketversand die drei kleinsten Paketgrößen preislich unverändert bleiben. Darüber hinaus verteuern sich Nachnahme-Sendungen von 6,90 Euro auf 8,99 Euro. Für die Alterssichtprüfung werden nicht mehr 1,19 Euro, sondern 1,99 Euro, fällig. Zudem steigen auch die Kosten für die Transportversicherung. Bis 2.500 Euro kostet diese fortan 6,99 Euro statt 6 euro. Bis 25.000 Euro Versicherungswert werden ab Juni 19,99 Euro statt 18 Euro fällig.
2024 werden Briefe teuer und sollen zeitnah nur noch als Premiumversand zugestellt werden
Auch der Versand von Briefen soll teurer werden, hier peilt die Deutsche Post 2024 an. Laut eigenen Angaben habe man sich deshalb bereits mit der Bundesnetzagentur in Verbindung gesetzt. Prozentual gesehen ist der Aufschlag heftig: Der Preis soll von 0,85 Euro auf 1,35 Euro steigen und dem europäischen Wettbewerb angepasst werden.
Weiterhin will die Deutsche Post das von der Paketsparte bekannte Zuschlagssystem für eine zeitnahe Zustellung auch für Briefe umsetzen. Die bisher als Standard geltende Beförderung innerhalb eines Werktages soll mittelfristig nur noch mit einem Premiumaufschlag möglich sein. Zudem will man nicht mehr an allen Werktagen Post zustellen müssen, sondern die Briefe sammeln und gebündelt zustellen. Vereinzelt ist dieses Verhalten bereits zu beobachten.
Begründung für Preiserhöhung ist interessant
Kommen wir noch einmal zu den gestiegenen Portokosten zurück, denn die Begründung der Deutschen Post ist, gelinde gesagt, interessant. Man argumentiert damit, dass das Porto rund 60% niedriger als der europäische Durchschnitt ist. In 26 europäischen Ländern der EU müssen Kunden für das Porto deutlich mehr zahlen. Im Umkehrschluss könnte man also nach der Logik der Deutschen Post auf die Argumentation kommen, dass alle Waren, die in Deutschland teurer als im EU-Durchschnitt sind, im Preis zu senken sind. Abschließend wollen wir noch einmal darauf hinweisen, dass die Deutsche Post zu den größten Verkäufern von Datensätzen in Deutschland gilt, die beispielsweise von nahezu allen deutschen Parteien zum Targeting für Wahlwerbung genutzt werden. Dies ist ein lukratives Geschäft für das Unternehmen
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