Teures Vergnügen: Was kostet ein iPhone „Made in USA?

Donald Trump ist für seine protektionistische Handelspolitik bekannt. Protektionismus bedeutet, dass die eigene Wirtschaft – zur Not auf Kosten internationaler Beziehungen – gestärkt werden soll. Ein erhofftes Ergebnis seiner aktuellen Zoll-Politik ist es, dass Firmen wie Apple ihre Produktion in die USA verlagern und dort Arbeitsplätze schaffen.
Durch hohe Zölle soll das Produzieren im Ausland so unattraktiv werden, dass Apple seine iPhones freiwillig in den USA fertigen will. Trump erhofft sich davon mehr Arbeitsplätze und eine wachsende heimische Wirtschaft. Mit freier Marktwirtschaft hat das immer weniger zu tun, Apple und Co fertigen ihre Produkte nicht grundlos im Ausland. Die teurere Produktion im Inland hätte drastische Folgen für die die Preise von iPhone, Mac und Co, welche zum Großteil von uns Kunden getragen werden müssten.
Über Trumps Zollpolitik und Apples Bemühungen, die Preise kurzfristig zu stabilisieren, haben wir in Ausgabe #386 des Apfelplausch gesprochen.
Zölle kämen Apple billiger als Verlagerung der Produktion
Ein deutsches Magazin hat sich der Thematik angenommen und berechnet, wie viel ein iPhone „Made in USA“ am Ende kosten würde. Vorausgesetzt, man könnte die Produktionsstätten in China, Indien und Vietnam einfach so abbauen und in den USA neu errichten, läge der Preis für ein iPhone 16 Pro Max bei etwa 3.000 bis 3.500 US-Dollar. Für Apple wäre es also wirtschaftlicher, die Zölle zu bezahlen, die aktuell zu Mehrkosten von um die 700-1.000 US-Dollar führen würden.
Der Berechnung liegt die Annahme zugrunde, dass genügend Fachpersonal vor Ort wäre. Foxconn etwa beschäftigt mehr als 300.000 Menschen im China, die täglich iPhones zusammenbauen. Höhere Löhne in den USA würden zum Kostentreiber werden. Einberechnet ist zudem die 45-prozentige Marge Apples pro iPhone. Selbst wenn Apple keinen Cent mehr am iPhone 16 Pro Max verdienen würde, kostete es demnach immer noch mindestens 1.650 US-Dollar in der Basis-Konfiguration, wenn es komplett in den USA gefertigt werden würde.
Dazu müsste Apple aber auch Displays, Akkus, Kameras und Sensoren selbst entwickeln und in den USA fertigen, die aktuell aus Südkorea, Japan, Deutschland und der ganzen Welt stammen. Wer den ausführlichen Bericht und weitere, das Vorhaben Trumps erschwerende, Bedingungen lesen möchte, sei an dieser Stelle auf die Kollegen verwiesen.
Die Frage, wer sich ein iPhone zu solchen Preisen kaufen würde, erübrigt sich wohl. Was wärt ihr maximal bereit, für ein iPhone auf den Tisch zu legen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.
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15 Kommentare zu dem Artikel "Teures Vergnügen: Was kostet ein iPhone „Made in USA?"
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swbnowak 11. April 2025 um 11:03 Uhr ·Ok. Schlimm wäre es auch nicht. Dann gibt es halt nicht jedes Jahr ein Neues iPhone
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Apple2025 11. April 2025 um 11:08 Uhr ·Und ich wäre auch gerne bereit, etwas mehr zu zahlen. Dafür gibt es nämlich bei der Fertigung in den usa Sicherheitsstandards für Arbeiter, geregelte Arbeitszeiten, Löhne, einen demokratischen Staat, Gewerkschaften, Umweltregeln etc. Also ja, die Menschen im Westen müssen sich endlich neu einstellen. Es wird teurer, aber das dient genau dazu nicht mehr von Staaten wie China abhängig zu sein.
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lhe 11. April 2025 um 14:02 Uhr ·ob von den aufgeführten Vorteilen noch allzu viel bleiben wird unter trump‘scher Herrschaft, sei mal so dahingestellt🤷🏼♂️
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Rebus 12. April 2025 um 14:22 Uhr ·ach so, Trump stärkt die Demokratie in den USA, ist mir noch gar nicht aufgefallen. von welchen Umweltstandards redest du in den USA? Pickups die einen eigenen Tanklaster brauchen, Gas aus frecking und vieles mehr UND nein ich bin nicht bereit mehr für ein iPhone aus amerikanischer Produktion zu zahlen, warum sind die Deutschen Automobilhersteller so beliebt in den USA??
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Apple2025 11. April 2025 um 14:18 Uhr ·Ja, Gewaltenteilung, unabhängige Gerichte, Kontrollinstanzen, freie Wahlen und vor allem freie Meinungsäußerung machen eine Demokratie aus. Mir ist schon klar dass dem average deutsche Medien Konsumenten das nicht so klar ist, allerdings wohne ich in den usa und habe da einen weitaus fundierteren Blick auf die Sache ;-)
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Mart 11. April 2025 um 15:27 Uhr ·Klingt für mich nicht fundiert sondern überheblich und anmaßend.
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B. Pedro 12. April 2025 um 05:28 Uhr ·👍
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mplusm 11. April 2025 um 15:00 Uhr ·Zahle gern etwas mehr. Dafür muss IOS allerdings einmalrichtig laufen
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Rebus 12. April 2025 um 14:25 Uhr ·wenn du mehr zahlst, weil die Produktion in USA teurer ist, davon wird IOS nicht besser laufen. Aber wenn dir IOS nicht gefällt, kaufe doch einfach eines der vielen Androiden
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Oli 11. April 2025 um 17:36 Uhr ·Da sieht man das man den Deutschen wirklich alles verkaufen kann, egal was, sie kaufen 😂 Milka Schoki für 2 Euro die Tafel, der andere „Würde gerne“ mehr fürs iPhone bezahlen“ 😂 Oh ja, die Deutsch bekommen genau das was, sie verdient haben 😂
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Gerhard 11. April 2025 um 17:40 Uhr ·Schaltet doch einfach die Kommentarfunktion aus, danke!
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Andy68 11. April 2025 um 19:30 Uhr ·Warten wir doch mal ab. Die Zölle sind ausgesetzt und wer weiss ob Trump überhaupt alles so tun kann wie er will. Laute WHO geht das schon mal gar nicht. Warum also überhaupt spekulieren wenn man noch rein gar nichts weiss?
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Terfaw 11. April 2025 um 21:00 Uhr ·Ich kaufe kein Apple mehr .
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guest 12. April 2025 um 17:59 Uhr ·Warum wird denn in dem Beitrag nicht auf die Marge beim jetzigen und der vergangenen Jahre vom Verkauf der Geräte eingegangen? Die Entwicklung der jeweils neuen Geräte und der passenden Software ist ja schon lange nichts besonderes mehr. Konzerne wie Apple und ihre Führungskräfte verdienen sich unverhältnismäßig goldene Nasen wie man so schön sagt. Alleine die seit Anfang an herrschende Speicherpreis Politik ist unverhältnismäßig.
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guest 12. April 2025 um 17:59 Uhr ·Warum wird denn in dem Beitrag nicht auf die Marge beim jetzigen und der vergangenen Jahre vom Verkauf der Geräte eingegangen? Die Entwicklung der jeweils neuen Geräte und der passenden Software ist ja schon lange nichts besonderes mehr. Konzerne wie Apple und ihre Führungskräfte verdienen sich unverhältnismäßig goldene Nasen wie man so schön sagt. Alleine die seit Anfang an herrschende Speicherpreis Politik ist unverhältnismäßig.
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