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Tim Cook im Spiegel: Wollen die iCloud-Daten nicht mehr entschlüsseln können

Schlüssel - Symbolbild

Das iPhone gilt als sehr sicher, doch die Schwachstelle ist bislang die iCloud. Die in ihr abgelegten Daten und Backups kann Apple entschlüsseln, doch das soll sich nach dem Willen von Tim Cook bald ändern. Allerdings bleiben einige Fragen offen.

Apples iPhones setzen mit ihrer Verschlüsselung schon lange Maßstäbe bei der Sicherheit von Smartphones. Sie lassen sich nur schwer entschlüsseln und die jüngst erfolgreich abgeschlossene Härtung gegen Entschlüsselung-Boxen, wie sie von einigen Sicherheitsfirmen an Polizei- und Sicherheitsbehörden verkauft werden, zeigt einmal mehr Apples Engagement in dieser Angelegenheit.

Doch die Sicherheit der Daten auf den Geräten ist nur eine Facette: Ein Smartphone wird heute kaum ausschließlich zur Nutzung lokaler Daten genutzt und das, was in der Cloud, bei Apple also in der iCloud ist, Kontakte, E-Mails, Bilder oder Backups, ist nicht so sicher.

Tatsächlich sind diese Daten verschlüsselt abgelegt, doch Apple kennt den Schlüssel und kann die Daten also nutzbar machen.

Tim Cook: Wollen diesen Zustand ändern

In einem Gespräch mit dem Spiegel äußerte Applechef Tim Cook erneut die Absicht Apples, die iCloud so umzubauen, dass auch Apple keinen Zugriff mehr auf die Daten der Nutzer erhält.

Dafür ist es nötig, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch für den Datentransfer zur iCloud zu implementieren.

Sicherheit - Symbolbild

Sicherheit – Symbolbild

Apple wurde schon früher mit diesem Vorhaben in Verbindung gebracht, nämlich während der heißen Phase des Kryptokrieges. Diesmal wurde es tatsächlich von Google überholt. Dessen Mobilbetriebssystem Android 9 Pie kann so eingestellt werden, dass Cloud-Backups auch von Google nicht mehr entschlüsselt werden können.

Hintergrund dieser Maßnahmen ist, sich einer Situation zu entziehen, in der Strafverfolgungsbehörden verlangen können, Daten von Kunden zu entschlüsseln.

Hier stellen sich gleich mehrere Fragen: Einerseits wird Initiativen wie denen von Apple und Google heftiger Widerstand aus der Politik entgegenschlagen, wenn dort in letzter Konsequenz einsickert, was deren Umsetzung praktisch bedeutet.

Möglich wäre, mit diesem Schritt die Politik zu einer neuen Gesetzgebung, die wirksame Verschlüsselung verbietet beziehungsweise Hintertüren gesetzlich vorschreibt, zu verleiten.

Zum anderen bleibt da noch der Umstand, dass bei Verlust des Schlüssels, der dann einzig in der Hand des Nutzers wäre, tatsächlich nichts und niemand die Daten mehr entschlüsseln könnte.

Es ist also kein triviales Vorhaben, das Cook hier skizziert, daher überrascht es nicht, dass er keinen Zeitrahmen nennt.

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Roman van Genabith
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1 Kommentar zu dem Artikel "Tim Cook im Spiegel: Wollen die iCloud-Daten nicht mehr entschlüsseln können"

  1. Tom 28. Oktober 2018 um 02:07 Uhr ·
    Da ich die Zahl der Straftaten, die nur mithilfe von Hintertüren (praktisch also Offenlegung aller OS-Nutzer) aufgeklärt werden können, gering schätze, bin ich gegen Zugriffsmöglichkeiten auf Nutzerdaten! Egal von/für wen.
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