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Tim Cook: Technologie bringt derzeit das schlechteste der Menschen zum Vorschein

Tim Cook auf September-Keynote 2018 - Apple

Applechef Tim Cook hat in Brüssel eindringlich für einen effektiveren globalen Datenschutz geworben. Nach dem Vorbild der europäischen Datenschutzgrundverordnung solle auch in anderen Märkten wie den USA dafür gesorgt werden, dass Datensammlungen nicht zum Nachteil der Konsumenten eingesetzt werden.

Apples CEO ist auf seiner Europatour inzwischen  in Brüssel angelangt. Nachdem er zuvor Berlin und dem Brandenburger Tor sowie Paris einen Kurzbesuch abstattete, bei dem er mit iOS-Entwicklern, Filmemachern und dem französischen Präsidenten zusammentraf, ist Tim Cook heute in Brüssel, wo er im Rahmen der Internationalen Konferenz der Beauftragten für den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre (ICDPPC) gesprochen hat.

Während seines Vortrags bekräftigte Cook erneut seine und die Position von Apples, das dem industriell betriebenen Erstellen detaillierter Nutzerprofile höchst skeptisch gegenüber steht.

Reaktionen und Beiträge in sozialen Medien erzeugten täglich Umsätze in Milliardenhöhe, dabei geschehe es leicht, dass unsere eigenen Informationen gegen uns eingesetzt werden, so Cook.

Zudem sorgten Algorithmen durch datengetriebene Empfehlungen dafür, dass aus latenten Vorlieben von Verbrauchern gefestigte Überzeugungen werden, eine weitere Facette der Filterblase-Problematik.

Technologie kann großartig sein, aber…

Cook lobte ausdrücklich die europäische Datenschutzgrundverordnung, die in der EU seit Mai in Kraft ist. Etwas ähnliches fordert der Applechef auch für Amerika, wo die Regierung des Staats Kalifornien, wo viele Tech-Riesen beheimatet sind, inzwischen tatsächlich eine entsprechende Gesetzesinitiative vorbereitet hat.

Cook bekräftigte erneut Apples Überzeugung, dass Privatsphäre ein Menschenrecht sei, ein Text, der inzwischen auch bei der Einrichtung von iOS-Geräten zu lesen ist.

Firmen rief er auf, Nutzerdaten nur wo es nötig ist zu erheben und sie anonymisiert zu speichern, wo immer möglich. Die Nutzer müssten stets erfahren, welche Daten gesammelt werden und für was sie verwendet werden.

Firmen müssten sich vergegenwärtigen, dass die Daten den Nutzern gehören und es muss ihnen klar sein, dass Nutzer stets eine einfache Möglichkeit haben müssen, eine Kopie der über sie gesammelten Daten zu erhalten oder diese löschen beziehungsweise korrigieren zu lassen, ebenfalls ein Eckpfeiler der DSGVO.

Abschließend stellte Cook klar: Technologie kann helfen, großartige Dinge zu ermöglichen, aber Technologie möchte das nicht. „Technologie möchte gar nichts“, ein Verweis auf die bekannte Dual-Use-Problematik. Aktuell sehe man, wie datengetriebene Algorithmen das schlechteste im Menschen hervorbringe.

Die ganze Keynote lässt sich inzwischen bereits im Netz anschauen.

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Roman van Genabith
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5 Kommentare zu dem Artikel "Tim Cook: Technologie bringt derzeit das schlechteste der Menschen zum Vorschein"

  1. Tom 24. Oktober 2018 um 19:05 Uhr ·
    I❤️
    iLike 11
  2. ADS 24. Oktober 2018 um 19:24 Uhr ·
    iLike 3
  3. MarcelFox 25. Oktober 2018 um 06:07 Uhr ·
    Super Sache! Das ist unter Anderem der Grund, warum ich bei Apple bleibe. Das Thema sollte viel häufiger angesprochen werden :)
    iLike 3
  4. ithommy 25. Oktober 2018 um 19:30 Uhr ·
    Europatour ? Tim Cook macht Werbung für Apple. Mehr nicht .wenn er so sozial wäre würde er Produkte machen für jeden . Und nicht für bessere Verdiener.
    iLike 1
    • Luke 29. Oktober 2018 um 11:20 Uhr ·
      Natürlich macht er Werbung für Apple. Er reist ja auch beruflich als CEO von Apple und vertritt daher auch die Interessen des Unternehmens. Dass der Datenschutz hier so eine hohe Stellung einnimmt ist beachtenswert. Über die Preispolitik und wie „sozial“ Apple ist kann man gewiss kontrovers diskutieren. Das war aber nicht der Fokus des Artikels.
      iLike 0

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