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Tücke bei Refurbished-iPhones: Wenn Apps auf Neugeräten plötzlich streiken

iPhone 13 Mini - Symbolbild

Wenn auf einem frisch gekauften iPhone manche Apps unter seltsamen Fehlermeldungen den Dienst verweigern, steht das Gerät möglicherweise bei deren Entwicklern auf einer schwarzen Liste. Apple bietet App-Entwicklern die Möglichkeit, Geräte dauerhaft von ihren Apps auszuschließen, das birgt jedoch große Probleme bei der Wiederverwendung gebrauchter Geräte.

Das iPhone ist als Gebrauchtes ein wertstabiler Artikel, die Geräte lassen sich auch nach längerer Nutzung noch zu guten Preisen verkaufen. Das hat auch seinen Grund, das lange Update-Versprechen und die robuste Hardware rechtfertigen die auch länger hohen Preise, zugleich erhalten Käufer Geräte, die, gut aufgearbeitet, ihnen noch für Jahre gute Dienste leisten können.

Auch Apple selbst bereitet Geräte wieder auf und verkauft sie erneut oder vermittelt sie an Kunden mit einer Apple Care+-Abdeckung, wenn deren Gerät einen Totalschaden hat. Doch nun ist ein Problem aufgetaucht, das so noch nicht bekannt war und das im Einzelfall unschöne Folgen haben kann.

Verbannte iPhones

Ein Entwickler staunte unlängst nicht schlecht, als er mit seinem Refurbished-iPhone Snapchat nicht mehr nutzen konnte. Das Gerät hatte er von einem Autorisierten Service Provider als Austauschgerät für sein kaputtes iPhone bekommen. Als er hernach Snapchat einrichten wollte, verweigerte die App ihm dies mit dem Fehlermeldung „SS06“. Die bedeutet, wie sich nach einiger Recherche zeigte, Snapchat hat das Gerät auf eine schwarze Liste gesetzt, weil der Vorbesitzer sein Snapchat-Konto missbräuchlich genutzt hat.

Snapchat weigerte sich, den Eintrag zurückzunehmen, der betroffene Nutzer erhielt schließlich ein weiteres Austauschgerät.

Was war passiert?

Der bewusste Eintrag wurde mit dem DeviceCheck Framework gesetzt, das Apple seit iOS 11 anbietet. Damit können Entwickler Geräte dauerhaft kennzeichnen, auch wenn sie zurückgesetzt und von anderen Kunden genutzt werden. Die Entwickler können damit alle möglichen Zwecke verfolgen, etwa die wiederholte Nutzung kostenloser Testzeiträume verhindern oder eben auf Verstöße gegen die AGB reagieren.

Nutzer haben keine Möglichkeit, zu prüfen, ob ihre Geräte dergestalt gekennzeichnet wurden und löschen lassen sie sich auch nicht.

Fazit

Der Gebrauchtkauf eines iPhones birgt die Gefahr, dass sich bestimmte Apps nicht nutzen lassen. Da man grundsätzlich nichts über den Vorbesitzer erfährt, lässt sich das Problem nicht kalkulieren, es wäre also ratsam, alle wichtigen Apps innerhalb der Widerrufsfrist zu testen, so lange Apple das Problem nicht gelöst hat.

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Roman van Genabith
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2 Kommentare zu dem Artikel "Tücke bei Refurbished-iPhones: Wenn Apps auf Neugeräten plötzlich streiken"

  1. Thomas J. 3. September 2024 um 08:15 Uhr · Antworten
    Ich bin sehr für refurbished. Macht meine Firma auch mit medizinischen Geräten und ist top. Ich bekomme nur bei meinem eigenen iPhone 📱 immer Probleme nach Akkutausch. Sand im Getriebe 🤔🫣😬🤭😹
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  2. Jan T. 3. September 2024 um 11:30 Uhr · Antworten
    Ich hab vor 3 Monaten ein damals vier Wochen altes iPhone 15 Pro sehr günstig „gebraucht“ gekauft. Alles tut, außer Snapchat (Fehler SS06). Als ich danach versucht habe, mich auf meinem alten iPhone wieder anzumelden, wurde auch dieses Gerät gesperrt und zeigt seitdem SS06 an. Zum Glück funktioniert aktuell die NFC-Schnittstelle nicht richtig, und ich hoffe, über mein Apple Care+ ein austauschbarer zu bekommen, bei dem Snapchat wieder tut
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